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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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schmalen Strand schlug. Verstört blickte sie dem Reiter entgegen, der aus der Schilfwand drang und vor ihr absaß.
    Es war ein großer schlanker Mann, doch hart wie Stahl. Von Kopf bis Fuß steckte er in leichter silbriger Kettenrüstung, die seiner geschmeidigen Gestalt wie ein Handschuh paßte. Unter dem mit Goldziselierung verzierten Rundhelm betrachteten seine Augen spöttisch das Mädchen.
    »Keinen Schritt näher!« schrillte sie. »Berührt mich nicht, Shah Amurath, oder ich springe ins Wasser und ertränke mich!«
    Er lachte, und sein Lachen war wie das sanfte Gleiten eines Schwertes aus einer seidenen Scheide.
    »Es dürfte dir schwer fallen zu ertrinken, Olivia, denn das Ufer ist zu seicht, und ich habe dich erwischt, ehe du tief genug waten kannst. Das war eine muntere Jagd, bei den Göttern! Alle meine Männer liegen weit zurück. Es gibt eben kein Pferd westlich der Vilayetsee, das es auf die Dauer mit Iram aufnehmen könnte.« Er bedachte den hochbeinigen Wüstenhengst hinter ihm mit einem zufriedenen Blick.
    »Laßt mich laufen!« flehte das Mädchen mit Tränen der Verzweiflung. »Habe ich nicht genug erduldet? Gibt es noch eine Schmach, eine Demütigung oder einen Schmerz, den Ihr mir nicht zugefügt habt? Wie lange wollt Ihr mich noch quälen?«
    »Solange ich Vergnügen an deinem Wimmern, deinem Flehen und deiner Hilflosigkeit finde«, antwortete der Mann mit einem Lächeln, das ein Fremder fälschlicherweise für sanft halten mochte. »Du verfügst über eine ungewöhnliche Lebenskraft, Olivia. Ich frage mich, ob ich deiner je müde werde wie bisher jeder anderen Frau. Du bist so frisch und rein, trotz allem, was ich dir zufüge. Jeder Tag mit dir bringt mir neue Freuden.
    Doch komm jetzt, wir wollen nach Akif zurückkehren, wo man immer noch den Bezwinger der armseligen Kozaki feiert, während er damit beschäftigt ist, eine Fliehende, eine törichte, aber liebliche Ausbrecherin wieder einzufangen.«
    »Nein!« Sie wich vor ihm zurück und rannte auf das Wasser zu, das blau gegen das Schilf spülte.
    »Ja!« Sein plötzlich offen gezeigter Grimm war wie der Funken eines Feuersteins. Mit einer Flinkheit, die sie trotz ihrer grazilen Figur nicht erreichte, hatte er sie am Handgelenk gepackt und drehte es in wohlüberlegter Grausamkeit, bis sie schreiend in die Knie sank.
    »Dirne! Soll ich dich am Schwanz meines Pferdes nach Akif zurückschleifen oder Gnade vor Recht ergehen lassen und dich vor mir auf dem Sattel sitzen lassen, wofür du mir natürlich demütigst danken mußt, während ...«
    Er gab sie mit einem unterdrückten Fluch frei, sprang zurück und riß seinen Säbel aus der Hülle, als eine schreckerregende Erscheinung aus dem Schilfdschungel auftauchte und einen zweifellos aus Haß geborenen Schrei ausstieß.
    Olivia, die auf den Boden gefallen war, sah einen Mann, der entweder ein Wilder oder ein Wahnsinniger sein mußte, in bedrohlicher Haltung auf Shah Amurath zukommen. Er war von mächtiger Statur, nackt, von einem Lendentuch abgesehen, das von Blut und Lehm starrte. Auch seine schwarze Mähne war schmutz- und blutverklebt, und über seine Brust, Arme und Beine verliefen Spuren verkrusteten Blutes. Sein Breitschwert in der Rechten war ebenso blutbesudelt. Unter dem in die Stirn hängenden Haar glühten seine blutunterlaufenen Augen wie Kohlen blauen Feuers.
    »Hyrkanischer Hund!« zischte diese Erscheinung in barbarischem Akzent. »Die Racheteufel selbst müssen dich hierhergeführt haben!«
    »Kozak!« entfuhr es dem zurückweichenden Shah Amurath. »Ich wußte nicht, daß einer von euch Hunden entkam! Ich dachte, ihr lägt alle steif und starr in der Steppe am Ilbars.«
    »Alle, außer mir!« sagte der andere gefährlich leise. »Oh, ich träumte von einer solchen Begegnung, während ich auf dem Bauch durch die Dornbüsche kroch oder unter den Felsen lag, während die Ameisen an mir fraßen, oder bis zu den Lippen im Schlamm steckte. Ja, davon träumte ich, doch ich wagte nicht zu hoffen, daß mir dieser Traum in Erfüllung ginge. Oh, ihr Götter der Hölle, wie sehr ich es ersehnte!«
    Die aus Blutdurst geborene Begeisterung des Fremden war schrecklich anzusehen. Seine Kiefer öffneten sich zuckend, und Schaum drang über seine schwarz verbrannten Lippen.
    »Komm mir nicht zu nah!« warnte Shah Amurath und beobachtete ihn unter halbzusammengekniffenen Lidern.
    »Ha!« Es klang wie das Bellen eines Wolfes. »Shah Amurath, der Lord von Akif! Wie sehr mich dein Anblick erfreut –

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