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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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wurden.«
    »Aber was hast du für Pläne?«
    »Die Südwestküste ist Hunderte von Meilen in den Händen der Hyrkanier. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, ehe wir ihre Nordgrenze erreichen. Ich beabsichtige, nordwärts zu rudern, bis ich glaube, daß wir sie hinter uns haben. Dann wenden wir uns westwärts und versuchen an der Küste an Land zu gehen, hinter der die unbewohnten Steppen beginnen.«
    »Aber wenn wir Piraten in die Hände laufen oder von einem Sturm überrascht werden?« fragte sie. »Möglicherweise verhungern wir auch in der Steppe.«
    »Ich habe dich nicht gebeten, mich zu begleiten«, erinnerte er sie.
    »Es tut mir leid.« Sie neigte ihr hübsches, von dunklem Haar umrahmtes Gesicht. »Piraten, Stürme, Hunger – das alles ziehe ich den Menschen von Turan vor.«
    Conans Gesicht verdüsterte sich. »Ich habe noch nicht mit ihnen abgerechnet. Aber mach dir keine unnötigen Sorgen, Mädchen. Stürme sind zu dieser Jahreszeit auf der Vilayetsee selten. Erreichen wir die Steppe, brauchen wir gewiß nicht zu hungern. Ich bin in einem kahlen Land aufgewachsen. Diese verdammten Marschen mit ihrem Gestank und den verdammten Stechfliegen waren es, die mich fast fertig machten. Ich bin im Bergland zu Hause. Und was die Piraten betrifft ...« Er grinste geheimnisvoll und beugte sich über die Ruder.
    Die Sonne versank wie ein stumpfglühender Kupferball in einem Feuermeer. Das Blau der See verschmolz mit dem Blau des Himmels, und beide tönten sich zu einem weichen dunklen Samt, der mit Sternen und ihren Spiegelbildern besteckt war. Olivia lehnte sich verträumt im Bug des sanft schaukelnden Kahnes zurück. Sie glaubte, in der Luft zu schweben, mit Sternen über und unter sich. Ihr stummer Gefährte hob sich unscharf gegen die nicht ganz so tiefe Dunkelheit ab. Er ruderte in gleichmäßigem Rhythmus dahin. So wie sie ihn sah, mochte er der schicksalhafte Ruderer sein, der sie über den dunklen See des Todes brachte. Aber ihre Furcht war viel stumpfer, und die Eintönigkeit des dahingleitenden Bootes wiegte sie schließlich in Schlaf.
     
    Es war früher Morgen, als sie erwachte und quälenden Hunger verspürte. Eine Veränderung in der Bewegung des Bootes hatte sie geweckt. Conan rastete, auf seine Paddel gestützt, und blickte über sie hinweg. Ihr wurde bewußt, daß er die ganze Nacht pausenlos gerudert haben mußte, und sie bewunderte seine eiserne Ausdauer. Sie drehte sich um, um festzustellen, was seinen Blick gefangenhielt, und sah eine Wand aus Bäumen und Büschen, die sich an einem Ufer erhob und in einem weiten Bogen verlaufend eine kleine Bucht umsäumte, deren Wasser so unbewegt wie ein Spiegel vor ihnen lag.
    »Das ist eine der vielen Inseln dieses Binnenmeers«, erklärte ihr Conan. »Sie sind angeblich unbewohnt. Selten interessieren die Hyrkanier sich für sie. Sie halten sich gewöhnlich mit ihren Galeeren näher an ihre Küste, während wir eine beachtliche Strecke zurückgelegt haben. Seit Sonnenuntergang ist das Festland am Horizont verschwunden.«
    Mit ein paar Ruderschlägen brachte er das Boot an den Strand und vertäute es an den sich aus der Erde hebenden Wurzeln eines dicht am Wasser wachsenden Baumes. Dann sprang er auf den Sand und streckte eine Hand aus, um Olivia aus dem Kahn zu helfen. Sie nahm sie und zuckte ein wenig vor den Blutflecken darauf zurück, aber sie spürte die ungeheuerliche Kraft, die in diesem Mann steckte.
    Eine verträumte Ruhe lag über dem Wald, der die blaue Bucht einrahmte. Irgendwo zwischen den Bäumen trillerte ein Vogel seine Morgenandacht. Eine sanfte Brise säuselte in den Ästen, und die Blätter antworteten ihr mit sanftem Wispern. Olivias Sinne waren angespannt, jeden Augenblick erwartete sie, daß sich etwas tat, ohne eine Vorstellung zu haben, was es sein könnte. Lauerte etwas in diesem so friedlich scheinenden Gehölz?
    Während sie ein wenig ängstlich auf die Schatten zwischen den Bäumen spähte, schwang sich etwas mit flinken Flügeln in den Sonnenschein: ein großer Papagei, der sich gleich darauf auf einem dicht belaubten Zweig niederließ und dort in seinem glänzenden, grün-roten Gefieder schaukelte. Nach einer Weile drehte er den Kopf und betrachtete die beiden Störenfriede mit glitzernden pechschwarzen Perlenaugen.
    »Crom!« stieß Conan hervor. »Das ist gewiß der Großvater aller Papageien! Er dürfte tausend Jahre alt sein! Schau dir diese bösen, klugen Augen an! Welche Geheimnisse hütest du, weiser Teufel?«
    Abrupt

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