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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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an Land, dann müssen wir uns eben so gut wie möglich verstecken. Aber ich glaube, es ist entweder eine Galeere der Piraten oder der Hyrkanier, die von einem Plünderzug im Norden zurückkehrt. Ist es ein Hyrkanier, wird er wohl kaum hier anlegen. Aber wir können nicht riskieren weiterzurudern, ehe sie außer Sichtweite sind, da sie ja aus der Richtung kommen, die wir einschlagen müssen. Zweifellos passieren sie unsere Insel heute abend. Im Morgengrauen können wir dann aufbrechen.«
    »Dann müssen wir die Nacht hier verbringen?« Sie schauderte.
    »Es ist am sichersten.«
    »So wollen wir hier auf der Klippe schlafen«, bat sie.
    Er schüttelte den Kopf und starrte auf die verkrüppelten Bäume, auf den Wald unten, der seine Fühler die Hänge hochzustrecken schien. »Es sind zu viele Bäume in der Nähe. Wir schlafen lieber in der Ruine.«
    Sie protestierte lautstark.
    »Dort brauchst du keine Angst zu haben«, versuchte er sie zu beruhigen. »Wer oder was immer den Stein schleuderte, folgte uns nicht aus dem Wald heraus. In den Ruinen waren keine Spuren irgendwelcher gefährlichen Tiere. Außerdem bist du viel zu zart und gewöhnt, unter einem Dach zu ruhen. Ich könnte nackt im Schnee schlafen, ohne daß es mir etwas ausmacht, dir aber würde der Tau in die Knochen dringen, lagerten wir im Freien.«
    Olivia fügte sich widerwillig. Sie kletterten die Klippenwand wieder hinunter, überquerten das Plateau und wandten sich erneut der Ruine zu. Inzwischen ging die Sonne hinter dem Plateaurand unter. An den Bäumen in Klippennähe hatten sie Früchte gefunden, die sowohl ihren Hunger als auch ihren Durst stillten.
    Die Südnacht senkte sich schnell herab und bestreute den dunkelblauen Himmel mit großen gleißenden Sternen. Conan betrat die Ruine und zog die widerstrebende Olivia hinter sich her. Sie schauderte beim Anblick der dichten schwarzen Schatten in den Reihen von Wandnischen. Das Sternenlicht drang nur schwach in diese Dunkelheit, so konnte sie ihre Umrisse nicht erkennen. Sie spürte jedoch ganz deutlich die Aura von Erwartung, die von ihnen ausging – ja, sie warteten, wie sie seit vielen, vielen Jahrhunderten schon warteten.
    Conan hatte unterwegs einen ganzen Armvoll junger, dichtbelaubter Zweige abgeschnitten. Aus ihnen bereitete er ein Lager für das Mädchen, auf dem sie sich ausstreckte. Irgendwie hatte sie das entsetzliche Gefühl, sich in einer Schlangengrube schlafen zu legen.
    Aber welche Vorahnungen auch immer Olivia quälten, Conan schien keine Befürchtungen zu hegen. Er lehnte mit dem Rücken an einer Säule und hatte das blanke Breitschwert über die Knie gelegt. Seine Augen leuchteten wie die eines Panthers in der Düsternis.
    »Schlaf, Mädchen«, brummte er. »Mein Schlummer ist so leicht wie der eines Wolfes. Nichts kann diese Halle betreten, ohne mich zu wecken.«
    Olivia antwortete nicht. Aus ihrem Laubbett beobachtete sie die reglose Gestalt, die in der Dunkelheit nur schwach zu sehen war. Wie seltsam, dachte sie, einen Barbaren zum Gefährten zu haben, umsorgt und beschützt zu werden von einem seiner Rasse, von der sie in ihrer Kindheit schreckliche Schauermärchen gehört und die sie mehr als alles andere gefürchtet hatte! Er stammte von einem blutdürstigen, wilden und grimmigen Volk. Daß er ein Sohn der Wildnis war, ging aus fast jeder seiner Bewegungen und seinen Taten und aus den eisig glühenden Augen hervor. Und doch hatte er ihr nichts angetan und behandelte sie besser als die sogenannten zivilisierten Menschen, von denen einer ganz besonders grausam zu ihr gewesen war. Eine wohlige Müdigkeit begann sie zu übermannen, und sie versank in watteweichen Schlummer. Ihr letzter Gedanke war die angenehme Erinnerung an Conans Finger hilfreich an ihrem Arm.
     
     
    2
     
    Olivia träumte, und durch ihre Träume krochen lauernde Grauengestalten wie schwarze Schlangen, die sich durch einen blühenden Garten wanden. Diese Träume waren bruchstückhaft und ungemein farbig, exotische Scherben eines zerbrochenen unbekannten Bildes, bis sie sich zu einer Szene des Wahnsinns vor einem Hintergrund titanischer Steine und Säulen zusammenfügten.
    Sie sah eine riesige Halle, deren hohe Decke von Säulenreihen entlang der Wände gehalten wurde. Große grün-rote Papageien flatterten zwischen diesen Säulen umher, und in der Halle drängten sich schwarzhäutige Krieger mit Raubvogelzügen. Sie waren keine Neger. Weder sie selbst noch ihre Kleidung gab es in der Welt, wie sie der

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