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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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war.
    Als ihr der Ernst ihrer Lage voll bewußt wurde, brach sie ohnmächtig zusammen.
     
     
    3
     
    Die Sonne stand tief am Himmel, als Olivia wieder zu sich kam. Ein leichter Wind trug fernen, wüsten Gesang und Gelächter an ihre Ohren. Vorsichtig erhob sie sich und schaute über das Plateau. Sie sah die Piraten um ein großes Feuer vor der Ruine geschart. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als eine kleine Gruppe aus dem Innern auftauchte und etwas herauszerrte, das nur Conan sein konnte. Sie lehnten ihn an die Wand, offenbar war er noch verschnürt. Und dann begann wieder eine heftige Diskussion, bei der aufgeregt die Waffen geschwungen wurden. Schließlich schleppten sie ihn zurück in die Halle und beschäftigten sich erneut eifrig mit dem Leeren eines Fasses. Olivia seufzte ein wenig erleichtert. Zumindest wußte sie nun, daß Conan noch am Leben war. Ermutigt traf sie einen Entschluß. Sobald es dunkel wurde, würde sie zu dieser schrecklichen Ruine schleichen und den Cimmerier befreien, selbst wenn sie bei diesem Versuch selbst gefangengenommen würde. Aber es war nicht nur Eigennutz, der sie zu dieser Entscheidung veranlaßte.
    Sie kroch aus ihrem Versteck, um Nüsse zu pflücken, die, wenn auch in keinen großen Mengen, in der Nähe wuchsen. Ihr Magen knurrte vor Hunger, denn sie hatte seit gestern nichts mehr gegessen. Während sie derart beschäftigt war, hatte sie das beunruhigende Gefühl, beobachtet zu werden. Ängstlich schaute sie sich zwischen den Felsen um, dann wandte sie sich mit wachsendem Argwohn zum Nordrand der Klippe und spähte hinunter in das wogende Grün, das sich bereits jetzt, noch ehe die Sonne ganz untergegangen war, dunkel färbte. Sie sah nichts. Außerdem war es unmöglich, daß sie von irgend etwas oder jemandem, der sich im Wald versteckte, oben auf der Klippe gesehen werden konnte. Trotzdem spürte sie immer noch den Blick verborgener Augen und fühlte, daß etwas Lebendes, Vernunftbegabtes sie sah und ihr Versteck kannte.
    Sie schlich in ihre armselige Zuflucht zurück und beobachtete die ferne Ruine, bis die einbrechende Nacht sie verbarg und sie ihre Position nur noch durch die flackernden Flammen davor bestimmen konnte, um die sich die inzwischen leiser gewordenen Feiernden ausgestreckt hatten oder um sie herumtorkelten.
    Sie erhob sich. Es war Zeit für ihren Versuch. Doch zuerst stahl sie sich zurück zum Nordrand der Klippe und spähte hinunter in den Wald am Strand. Als sie ihre Augen im schwachen Sternenlicht anstrengte, zuckte sie zurück, und eine eisige Hand schien nach ihrem Herzen zu greifen.
    Tief unter ihr bewegte sich etwas. Es war, als löste sich ein besonders schwarzer Schatten aus der Ansammlung von Schatten unten – eine gewaltige Masse, doch formlos in der Halbfinsternis. Panik schnürte Olivia die Kehle zu, und sie mußte mit aller Willenskraft gegen den Schrei ankämpfen, der sich trotzdem über ihre Lippen drängen wollte.
    Die Flucht die schattenüberzogene Schrägwand hinunter war ein wahrer Alptraum. Sie rutschte aus, stolperte und hielt sich mit kalten Fingern an ausgezackten Felsvorsprüngen fest. Sie riß sich immer wieder die weiche Haut auf und schlug sich Arme und Beine an den rauhen Steinen wund, über die Conan sie so mühelos gehoben hatte. Da wurde ihr aufs neue ihre Abhängigkeit von dem Barbaren mit den eisernen Muskeln bewußt. Doch das war nur ein flüchtiger Gedanke in dem wirbelnden Mahlstrom ihrer Angst.
    Der Abstieg schien ihr endlos, doch endlich erreichte sie das grasbewachsene Plateau und rannte auf das Feuer zu, das wie das rote Herz der Nacht brannte. Hinter sich hörte sie Steine die Wand herunterrollen, und dieses Poltern verlieh ihren Füßen Flügel. Sie wagte gar nicht darüber nachzudenken, welch schreckliche Kreatur beim Klettern diese Steine löste.
    Die körperliche Anstrengung ließ sie ihre Furcht ein wenig vergessen, und bis sie die Ruinen erreichte, konnte sie wieder klar und vernünftig denken, obgleich sie am ganzen Leib zitterte.
    Sie ließ sich ins Gras fallen, kroch auf dem Bauch vorwärts, bis sie zu einem kleinen Baum kam, den die Äxte der Piraten verschont hatten, und beobachtete ihre Feinde. Sie waren mit dem Essen fertig und beschäftigten sich hauptsächlich damit, ihre Zinnbecher oder mit Edelsteinen besetzten Goldkelche in die eingeschlagenen Weinfässer zu tauchen. Einige schnarchten bereits in ihrem Rausch im Gras, während andere in die zerfallene Halle torkelten. Conan sah sie nirgends. Sie

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