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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Ihre Züge verrieten Wildheit. Viele waren von Peitschenhieben und Brandeisen gezeichnet oder hatten geschlitzte Nasen, nur ein Auge oder ein Ohr oder Armstümpfe. Ein großer Teil war halbnackt, doch was sie an Kleidung trugen, war kostbar. Goldverzierte Wämser, Satingürtel, Seidenbeinkleider, manches zerfetzt und mit Blut und Teer verschmiert, wetteiferten mit silberglänzenden Rüstungen. Edelsteine funkelten in Nasen- und Ohrenringen und an den Griffen ihrer Dolche.
    Den größten Kontrast gegenüber der bizarren Meute bot der hochgewachsene Cimmerier mit seinen klaren, energischen Zügen und den muskelbepackten, sonnengebräunten Gliedern.
    »Wer bist du?« schrien sie.
    »Conan, der Cimmerier!« Seine Stimme klang wie das herausfordernde Brüllen eines Löwen. »Einer der Freien Getreuen. Ich möchte zur Abwechslung einmal mein Glück mit der Roten Bruderschaft versuchen. Wer ist euer Anführer?«
    »Ich bei Ischtar!« brüllte eine donnernde Stimme, während eine mächtige Gestalt sich aus der Menge schob. Es war ein Riese, nackt bis zur Mitte, wo sein Tonnenbauch von einer breiten Schärpe umgürtet wurde, die die weite Pluderhose hielt. Sein Kopf war, von einer Skalplocke abgesehen, kahl geschoren, und sein Schnurrbart hing weit über die Mundwinkeln. Seine Füße steckten in shemitischen Pantoffeln, deren Spitzen sich nach oben bogen. In der Rechten hielt er ein langes gerades Schwert.
    Conan starrte ihn ungläubig an.
    »Sergius von Khrosha, bei Crom!«
    »So ist es, bei Ischtar!« dröhnte der Riese. Seine schwarzen Perlenaugen glitzerten vor Haß. »Hattest du gedacht, ich hätte dich vergessen? Ha! Sergius vergißt einen Feind nie! Jetzt hänge ich dich an den Füßen auf und häute dich lebendigen Leibes. Auf ihn, Männer!«
    »Ja, hetz mir nur deine Hunde auf den Hals!« höhnte Conan bitter. »Du warst immer ein Feigling, kothischer Bastard!«
    »Feigling! Ich?« Das breite Gesicht verzerrte sich wütend. »Dir werde ich es zeigen, schmutziger Köter! Dein Herz steche ich dir aus der Brust.«
    Sofort bildeten die Piraten einen Kreis um die beiden Gegner. In Erwartung des blutigen Schauspiels blitzten ihre Augen, und ihr Atem ging schneller. Hoch oben auf der Klippe bohrte Olivia die Nägel in die Handballen und schaute furchterfüllt zu.
    Ohne weitere Worte gingen sie aufeinander los. Sergius war trotz seiner Körpermasse flink wie eine Raubkatze, als er auf Conan einstürmte, der die Luft zwischen den zusammengepreßten Zähnen ausstieß, hieb und parierte. Schweigend kämpfte er, und seine Augen funkelten wie Höllenfeuer.
    Die einzigen Geräusche waren die schnellen Fußbewegungen im Gras, das leichte Keuchen des Piratenführers und das Klirren der Schwerter. Die Klingen glitzerten wie weißes Feuer in der Morgensonne, als sie wirbelten, zuschlugen und parierten. Sie schienen vor einer Berührung des anderen zurückzuzucken, um sofort erneut gegeneinander zu schlagen. Sergius verlor ein wenig an Boden. Nur seine ungeheuerliche Geschicklichkeit mit der Waffe hatte ihn bisher vor den blitzschnellen Hieben des Cimmeriers bewahrt. Dann war ein lautes Klirren zu vernehmen, ein raspelndes Schleifen und ein abgewürgter Schrei. Die Piratenhorde brüllte auf, als Conans Klinge tief in den schweren Körper ihres Kapitäns drang. Die Spitze zitterte kurz zwischen Sergius' Schulterblättern, eine Handbreit weißen Feuers im Sonnenschein, dann zog der Cimmerier sein Schwert zurück, und der Piratenführer stürzte auf das Gesicht. Seine Hände zuckten noch kurz, während die Lache Blut sich um ihn ausbreitete, dann lag er reglos.
    Conan wandte sich an die ihn anstierenden Korsaren.
    »Nun, ihr Hunde!« donnerte er. »Ich habe euren Kapitän in die Hölle geschickt. Was verlangt das Gesetz der Roten Bruderschaft in einem solchen Fall?«
    Ehe noch einer antworten konnte, schleuderte ein rattengesichtiger Brythunier, der hinter seinen Kameraden verborgen stand, einen Stein, der mit Pfeilsschnelle und ungeheurer Wucht Conan an der Schläfe traf, daß der Cimmerier wie von einer Axt gefällt zu Boden sank. Olivia, oben auf der Klippe, klammerte sich wimmernd an einen Felsblock. Das Bild verschwamm vor ihren Augen. Wie durch dichte Schleier hindurch sah sie Conan schlaff im Gras liegen, während das Blut aus seiner Wunde strömte.
    Rattengesicht brüllte triumphierend und rannte vor, um dem Verwundeten den Dolch ins Herz zu stoßen.
    »Was, Aratus, du Hund, brichst das Gesetz der Bruderschaft?«
    »Kein Gesetz

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