Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
Vom Netzwerk:
unmittelbar hinter einer Burg, die in einem Felseinschnitt erbaut war. Ihre Mauern erhoben sich steil vom Rand einer tiefen Kluft. Keine Brücke führte darüber, und die einzige sichtbare Öffnung in der Mauer war ein schweres eisenbeschlagenes Tor etwa in halber Höhe. Ihm gegenüber, an der anderen Kluftseite, befand sich ein schmales von Menschenhand verlängertes Sims, das sie von ihrem gegenwärtigen Standpunkt aus erreichen konnten.
    »Diesen Weg benutzte Roxana«, sagte Vinashko. »Die Kluft verläuft hier fast parallel zum Akrimtal. Sie verengt sich dem Westen zu und verläuft schließlich durch einen schmalen Einschnitt im Tal, durch den ein Bach fließt. Die Zaporoskier haben den Zugang mit Felsen blockiert, damit der Pfad vom äußeren Tal aus von einem Fremden nicht als solcher erkannt wird. Sie benutzen diesen Weg nur sehr selten, und von dem Tunnel hinter dem Wasserfall wissen sie nichts.«
    Conan rieb sein glattgeschabtes Kinn. Es drängte ihn danach, die Burg zu plündern, er sah aber im Augenblick keinen Weg. »Bei Crom, Vinashko«, brummte er. »Ich würde mir gern dieses Tal von oben ansehen.«
    Der Yuetshi warf einen Blick auf des Cimmeriers mächtigen Körper und schüttelte den Kopf. »Es gibt einen Weg, den wir die Straße der Adler nennen, aber für dich ist er nicht geeignet.«
    »Ymir!« fluchte Conan. »Ist ein Yuetshi vielleicht ein besserer Kletterer als ein Cimmerier? Steig voraus!«
    Vinashko zuckte schweigend die Schultern und führte Conan kluftabwärts zurück, bis er in Sichtweite des Wasserfalls vor etwas stehenblieb, das wie eine durch die Witterung entstandene Nische in der Felswand aussah. Als er sie genauer betrachtete, entdeckte er eine Reihe von nicht sehr tiefen Einkerbungen, die Händen und Füßen Halt bieten mochten.
    »Ich hätte diesen Pockennarben ein wenig nachgeholfen«, brummte Conan, aber er folgte dem Yuetshi trotzdem und krallte sich mit Zehen und Fingern fest, so gut es ging. Endlich erreichten sie den Kamm, der die Südseite der Kluft bildete, und setzten sich, mit den Beinen über den Rand hängend.
    Die Kluft wand sich wie eine Schlangenfährte unter ihnen. Conan blickte über die gegenüberliegende niedrigere Felswand in das Akrimtal.
    Zu seiner Rechten stand die Morgensonne hoch über der gleißenden Vilayetsee, und zu seiner Linken erhoben sich die Gipfel des Colchiangebirges mit ihren weißen Kappen. Hinter ihm befand sich das Klüftelabyrinth, in dem seine Männer lagerten.
    Immer noch stieg träger Rauch von den versengten und verkohlten Flecken auf, die noch vor kurzem Dörfer mit regem Leben gewesen waren. Unten im Tal, an der linken Uferseite, waren Zelte aus Häuten errichtet, und zwischen ihnen schwärmten Männer wie Ameisen herum. Vinashko sagte, das seien die Hyrkanier, dann deutete er das Tal hoch zum Eingang einer schmalen Schlucht, wo die Turanier lagerten. Aber Conan interessierte sich hauptsächlich für die Burg.
    Sie nistete in einer Einkerbung der Felsen zwischen der Kluft unter und dem Tal hinter ihnen. Sie blickte auf das Tal hinab und war von einer massiven Zwanzigfußmauer umgeben. Ein schweres Tor, von zwei Türmen mit Schießscharten eingefaßt, schaute auf den Außenhang. Dieser Hang war nicht sehr steil und konnte ohne weiteres erklommen, ja sogar mit Pferden hochgeritten werden, bot jedoch keinerlei Deckung.
    »Der Teufel allein mag diese Burg stürmen«, knurrte Conan. »Wie sollen wir in dem Felshaufen an den Prinzen herankommen? Führ mich lieber zu Artaban, damit ich seinen Schädel zum Zaporoska zurückbringe.«
    »Paß besser auf, daß du deinen behältst«, mahnte der Yuetshi. »Was siehst du in der Kluft?«
    »Eine Menge kahler Steine mit einem bißchen Grün entlang den Bachufern.«
    Vinashko grinste wie ein Wolf. »Und bemerkst du auch, daß das Buschwerk am rechten Ufer dichter und auch höher ist? Hör zu! Von der Rückseite des Wasserfalls aus können wir die Turanier beobachten, wenn sie die Kluft hochkommen. Während sie mit Glegs Burg beschäftigt sind, verstecken wir uns zwischen den Büschen am Bach und überfallen sie auf dem Rückweg. Wir töten alle außer Teyaspa, den wir gefangennehmen. Dann kehren wir durch den Tunnel zurück. Habt ihr ein Schiff, mit dem wir fliehen können?«
    »Ja.« Conan stand auf und streckte sich. »Vinashko, gibt es einen Weg hinunter von dieser Messerschneide, auf der wir gerade balancieren, außer jenem, den wir hochkamen?«
    »Ein Pfad führt in östlicher Richtung am Kamm

Weitere Kostenlose Bücher