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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Verrückten abzusuchen?«
    Sie warf ihm einen schnellen, verstohlenen Blick zu und deutete seinen Gesichtsausdruck richtig. Wenn sie sich geschickt anstellte, würde er ihr folgen, wohin immer sie ihn führte – für eine Weile zumindest. Aber sie ließ sich diese Erkenntnis nicht anmerken.
    »Bitte«, flehte sie, und ihre Augen glänzten feucht. »Ich habe niemanden sonst, den ich um Hilfe bitten könnte – du warst so gut zu mir ...«
    »Na schön!« brummte Conan. »Wie heißt der Bursche?«
    »A-Alafdhal. Ich bin Zabibi, eine Tänzerin. Ich zeige meine Künste häufig vor dem Statthalter Jungir Khan und seiner Konkubine Nafertati sowie vor den Edlen von Zamboula und ihren Damen. Totrasmek begehrte mich, und da ich ihn abwies, machte er mich zum unschuldigen Werkzeug seiner Rache gegen Alafdhal. Ich bat Totrasmek um einen Liebestrunk, ohne die Tiefe seines Hasses und seiner Verschlagenheit zu ahnen. Er gab mir ein Pulver, das ich in den Wein meines Liebsten mischen sollte, und er versicherte mir, daß Alafdhal mich, nachdem er ihn getrunken hatte, noch wahnsinniger lieben und mir jeden Wunsch erfüllen würde. Ich tat wie geheißen, doch nachdem mein Liebster getrunken hatte, wurde er wahrhaftig wahnsinnig – aber nicht aus Liebe. Und es kam, wie ich es dir erzählte. Totrasmek, diese Schlange, sei verflucht – ahhh!«
    Hastig umklammerte sie seinen Arm, und beide blieben abrupt stehen. Sie hatten den Basar erreicht und sahen an der Ecke einer dunklen Gasse einen Mann völlig reglos und still stehen. Er hatte den Kopf gesenkt, aber Conan bemerkte die von Wahnsinn gezeichneten Augen, die sie unbewegt musterten. Seine Haut kribbelte, nicht aus Angst vor dem Säbel in der Hand des Burschen, sondern vor dem Irrsinn, den auch seine ganze Haltung verriet. Conan schob das Mädchen zur Seite und zog sein Schwert.
    »Töte ihn nicht!« rief sie. »Im Namen Sets; laß ihn am Leben! Du bist stark, überwältige ihn nur!«
    »Wir werden sehen«, brummte er. Das Schwert in der Rechten, ballte er die Linke zur schlegelgleichen Faust.
    Er machte einen vorsichtigen Schritt auf die Gasse zu – da stürmte der Turaner mit schrecklichem, krächzendem Gelächter auf ihn zu. Er schwang seinen Säbel und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn mit aller Kraft hinuntersausen zu lassen. Funken sprühten, als Conan die Klinge parierte, und im nächsten Moment lag der Wahnsinnige, von des Cimmeriers Kinnhaken niedergestreckt, bewußtlos im Straßenstaub.
    Das Mädchen rannte auf ihn zu.
    »Er – er ist doch nicht ...«
    Conan bückte sich, drehte den Mann auf die Seite und untersuchte ihn schnell.
    »Er ist nicht schlimm verletzt«, versicherte er Zabibi. »Seine Nase blutet, aber das kann nach einem so schweren Hieb auf das Kinn schon vorkommen. In einer Weile wird er wieder bei sich sein, vielleicht hat er da auch seinen Verstand wieder. Inzwischen werde ich ihm die Hände mit seinem Schwertgürtel fesseln – so. Wohin soll ich ihn schaffen?«
    »Warte!« Sie kniete neben dem Bewußtlosen nieder, faßte seine gebundenen Hände und betrachtete sie eindringlich. Dann schüttelte sie überrascht und sichtlich enttäuscht den Kopf. Sie trat zu dem Cimmerier und drückte ihre schlanken Finger auf seine mächtige Brust. Ihre dunklen Augen, die wie glänzende schwarze Edelsteine funkelten, durchdrangen die seinen.
    »Du bist ein Mann! Hilf mir. Totrasmek muß sterben! Töte ihn für mich!«
    »Und ich stecke dafür meinen Hals in eine turanische Schlinge«, knurrte er.
    »Nein!« Die schlanken Arme, stark wie biegsamer Stahl, legten sich um seinen Hals. Ihr geschmeidiger Körper schmiegte sich an ihn. »Die Hyrkanier sind Totrasmek nicht gewogen, und die Priester Sets fürchten ihn. Er ist ein Bastard, der sich die Furcht und den Aberglauben der Menschen zunütze macht. Ich bete Set an, und die Turaner verehren Erlik, aber Totrasmek opfert Hanuman, dem Verfluchten. Die turanischen Lords fürchten seine Schwarze Magie und seine Macht über die gemischte Bevölkerung, und sie hassen ihn. Selbst Jungir Khan und seine Konkubine Nafertati fürchten und hassen ihn. Würde er des Nachts in seinem Tempel getötet, gäben sie sich ganz gewiß keine große Mühe, seinen Mörder zu suchen.«
    »Und was ist mit seinen Zauberkräften?« gab der Cimmerier zu bedenken.
    »Du bist ein Krieger«, sagte sie. »Dein Leben einzusetzen, gehört doch zu deinem Beruf, oder nicht?«
    »Nicht umsonst«, brummte er.
    »Du wirst es nicht umsonst tun müssen«,

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