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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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heute nacht ihre Mägen füllen mochte, cimmerisches Fleisch war es nicht!
    Um an Aram Baksh heranzukommen, mußte er über die Mauer klettern, die den kleinen Hof vom großen trennte. Sie war zwar hoch, um die Menschenfresser abzuhalten, aber Conan war kein im Sumpfland aufgewachsener Schwarzer. In seiner Kindheit schon hatte er seine Muskeln an den steilen Felsen seiner heimatlichen Berge gestählt. Er stand am Fuß der Mauer, als ihn ein Schrei unter den Bäumen innehalten ließ.
    Lautlos rannte er zum Tor und spähte hinaus auf die Straße. Der Schrei war aus den Schatten der Hütten auf der anderen Straßenseite gekommen. Er hörte verzweifeltes Würgen und Gurgeln, wie von dem vergeblichen Versuch zu schreien, wenn eine Hand auf den Mund gepreßt wird. Eine Menschengruppe tauchte aus den Schatten auf und bewegte sich stadtauswärts. Es waren drei riesenhafte Schwarze, die eine schlanke, verzweifelt sich wehrende Gestalt trugen. Conan sah den Schimmer bleicher Arme und Beine, die sich im Sternenschein wanden, dann ein heftiges Rucken, als der Gefangene sich aus dem brutalen Griff der Schwarzen zu lösen vermochte. Und schon rannte er die Straße hoch – nur war der Er, wie nun ohne Zweifel zu erkennen war, eine grazile junge Frau, splitternackt wie ein Neugeborenes. Ganz deutlich konnte Conan sie sehen, ehe sie in den Schatten zwischen den Hütten verschwand. Die Schwarzen waren ihr dicht auf den Fersen und hatten sie offenbar schnell wieder eingefangen, denn ein schriller Schrei der Verzweiflung und Angst zerriß die Luft.
    Brennende Wut stieg in Conan auf, und er hetzte über die Straße.
    Weder Opfer noch Entführer waren sich seiner Anwesenheit bewußt, bis das leise Tappen seiner Füße zwei der Schwarzen herumwirbeln ließ. Doch da hatte er sie schon fast erreicht und stürmte mit der Gewalt des Bergwinds auf sie zu. Zwei Keulen hoben sich, doch die Burschen hatten seine Geschwindigkeit nicht richtig eingeschätzt. Einer fiel mit durchstochenem Bauch, ehe er zuschlagen konnte. Dem Hieb des anderen wich Conan flink wie eine Katze aus und schwang sein Schwert. Der Kopf des Schwarzen flog durch die Luft, der blutsprühende Körper taumelte noch drei Schritte, ehe er in den Staub sackte.
    Der letzte Kannibale stieß einen würgenden Schrei aus, wich zurück und schleuderte seine Gefangene von sich. Sie stolperte und rollte in den Staub, während der Schwarze panikerfüllt zur Stadt floh, Conan dicht hinter ihm her. Angst beflügelte seine Füße, aber ehe er die östlichste Hütte erreicht hatte, spürte er den Tod im Rücken und brüllte wie ein Ochse im Schlachthof.
    »Schwarzer Höllenhund!« Mit solcher Heftigkeit stieß ihm Conan die Klinge zwischen die Schultern, daß sie bis über die Hälfte aus der Brust herausragte. Der Menschenfresser stürzte gestreckter Länge zu Boden. Conan spreizte die Beine und zog sein Schwert aus der Leiche.
    Nur eine sanfte Brise streichelte die Blätter. Conan schüttelte den Kopf wie ein Löwe seine Mähne und knurrte in ungestilltem Blutdurst. Doch keine weiteren Kannibalen stahlen sich aus den Schatten, und die sternenbeschienene Straße vor den Hütten blieb leer, bis schnelle Schritte herbeieilten und das Mädchen sich schluchzend an seine Brust warf.
    »Ist ja gut, Kleines«, versuchte er sie zu beruhigen. »Alles ist wieder gut. Wie haben sie dich denn gefangen?«
    Sie schluchzte irgend etwas Unverständliches. Conan vergaß Aram Baksh, als er sie im Sternenschein näher betrachtete. Sie war eine Weiße, doch mit braunem Haar – offenbar gehörte sie zu Zamboulas Mischlingen –, groß, schlank und grazil, wie unschwer zu erkennen war. Bewunderung brannte in des Cimmeriers eisblauen Augen, als sein Blick über ihren bezaubernden Busen und ihre geschmeidigen Beine streifte, die von Anstrengung und Angst noch zitterten. Er legte einen Arm um ihre schmale Taille und versuchte erneut, sie zu beruhigen. »Du hast nichts mehr zu befürchten, Mädchen! Hörst du? Du bist in Sicherheit.«
    Seine Berührung schien sie aus dem Schock zu lösen. Sie warf ihre dichten, glänzenden Locken zurück und sah furchtsam über die Schulter, während sie sich enger an Conan schmiegte, als fände sie Sicherheit bei ihm.
    »Sie fingen mich auf der Straße«, murmelte sie schaudernd. »Unter einem dunklen Torbogen lauerten sie – Schwarze, wie riesige Affen. Set habe Erbarmen mit mir! Ich werde lange davon träumen!«
    »Was hattest du mitten in der Nacht auf der Straße zu suchen?«

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