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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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vor lautlosem Gelächter schüttelte.
    »Sohn einer Hure!« Conan machte einen Satz auf ihn zu, doch da wallte der Dunst vom Boden auf und verhüllte die gigantische braune Gestalt. Während der Cimmerier in der blendenden, wallenden Wolke umhertastete, hatte er das Gefühl, an einen anderen Ort versetzt zu werden – und dann waren das quadratische Gemach, der Dunst und der braune Riese verschwunden. Er stand allein im hohen Schilf einer Marschlandschaft, und ein Büffel stürmte mit gesenktem Kopf auf ihn zu. Hastig sprang Conan aus der Gefahrenzone der säbelscharfen Hörner und stieß sein Schwert hinter dem Vorderbein durch die Rippen ins Herz des Tieres. Und plötzlich war es nicht der Büffel, der im Schlamm sein Leben ließ, sondern der braunhäutige Baal-pteor. Mit wildem Fluch schlug ihm Conan den Kopf ab. Doch da erhob sich der Kopf vom Boden und schnappte mit mächtigen Hauern nach der Kehle des Cimmeriers. Die Zähne drangen in Conans Hals, und trotz seiner fast übermenschlichen Kraft gelang es ihm nicht, sie loszureißen. Er keuchte, würgte und vernahm ein Rauschen und Brüllen; erneut war ihm, als würde er durch den Raum gerissen, und dann war er wiederum in dem quadratischen Gemach, wo Baal-pteor, den Kopf fest auf den Schultern, lachend auf seinem Diwan lag.
    »Hypnotismus!« murmelte Conan. Er duckte sich und preßte die Zehen fest gegen den Marmorboden.
    Seine Augen funkelten. Der braune Hund spielte mit ihm, machte sich über ihn lustig. Aber dieser Kinderschreck, dieser Dunst, diese Illusionen konnten ihm nichts anhaben. Er brauchte nur zu springen und zuzuschlagen, und schon war der braune Akoluth eine verstümmelte Leiche. Diesmal würde er sich nicht mehr von Unwirklichkeiten täuschen lassen – und trotzdem kam er nicht dagegen an.
    Blutrünstiges Knurren erklang hinter ihm. Er wirbelte herum, und in der gleichen Bewegung noch hieb er auf den Panther ein, der auf dem Metalltisch kauerte, um ihn anzuspringen. Noch ehe die Klinge getroffen hatte, war die Erscheinung verschwunden, und das Schwert prallte klirrend von der harten Platte ab. Und da geschah wieder etwas Unnatürliches: Die Klinge klebte am Tisch fest. Alles Reißen half nichts, er bekam sie nicht frei. Das allerdings war kein hypnotischer Trick. Der Tisch war ein riesenhafter Magnet. Er packte den Griff mit beiden Händen, als ihn eine Stimme direkt hinter seiner Schulter herumwirbeln ließ. Er blickte geradewegs in das Gesicht des Braunen, der sich endlich von seinem Diwan erhoben hatte. Wie ein gigantischer Muskelprotz stand der etwas größere und bedeutend schwerere Baal-pteor nun vor Conan. Seine gewaltigen Arme waren ungewöhnlich lang, und seine Prankenhände öffneten und schlossen sich wie im Krampf. Conan ließ den Griff seines nutzlosen Schwertes los und beobachtete seinen Gegner schweigend durch verengte Augen.
    »Deinen Kopf, Cimmerier!« höhnte Baal-pteor. »Ich werde ihn mir mit bloßen Händen holen, ihn dir von den Schultern drehen wie den Kopf eines Huhnes. So bieten die Söhne Kosalas Yajur ihre Opfer dar. Barbar, sieh vor dir einen Würger von Yota-pong! In frühester Kindheit wählten mich die Priester Yajurs aus. Und von da an, bis ich erwachsen war, bildete man mich in der Kunst aus, mit bloßen Händen zu töten. Denn nur auf diese Weise werden die Opfer dargeboten. Yajur liebt Blut, und wir vergeuden nicht einen Tropfen. Als Kind gab man mir Säuglinge zum Würgen, als Knaben junge Mädchen, als jungem Burschen Frauen, alte Männer und Jungen. Erst als ich meine volle Reife erlangt hatte, gestattete man mir, starke Männer an Yota-pongs Altar zu töten.
    Viele Jahre bot ich Yajur Opfer dar. Hunderte von Hälsen habe ich mit diesen meinen Fingern gebrochen.« Er fuchtelte mit ihnen vor Conans wütenden Augen herum. »Weshalb ich von Yota-pong floh, um Totrasmeks Diener zu werden, dürfte dich nicht interessieren. Bald wirst du ohnedies keine Neugier mehr verspüren. Die Priester Kosalas, die Würger von Yajur, sind über alle Maßen stark – und ich war stärker als jeder von ihnen. Mit meinen Händen, Barbar, werde ich dir den Kopf abdrehen!«
    Und wie zuschnellende Zwillings-Kobras schlossen sich die gewaltigen Pranken um Conans Hals. Der Cimmerier machte keine Anstalten, ihnen auszuweichen oder sie abzuwehren. Statt dessen schossen seine eigenen Fäuste zu des Kosalers Stiernacken. Baal-pteors Augen weiteten sich, als er die mächtigen Muskelstränge spürte, die des Barbaren Kehle schützten. Mit

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