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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Stadt. Das nächste Haus war nicht ganz dreißig Schritt von der Mauer entfernt. Überall brannten Lichter: im Palast, in den Gärten und in den Häusern ringsum.
    Der Lärm, das Gebrüll, das Ächzen und Stöhnen, die Verwünschungen und das Rasseln von Waffen verstummten plötzlich. Laut rief Olgerd Vladislav hinter der Mauer zum Hof hervor: »Bist du bereit, dich zu ergeben, Conan?«
    Der Cimmerier lachte. »Komm und hol uns doch!«
    »Das werde ich auch – im Morgengrauen«, versicherte der Zaporoskier ihm. »Du bist bereits so gut wie tot!«
    »Das sagtest du schon, als ich in der Schlucht des Teufelsaffen festsaß, und jetzt ist der Affe tot, und ich lebe immer noch!«
    Conan hatte die Sprache der Hyrkanier benutzt. Schreie der Wut und des Zweifels erhoben sich aus allen Richtungen. Der Cimmerier fuhr fort: »Wissen die Yezmiten, daß der Magus tot ist, Olgerd?«
    »Sie wissen, daß Olgerd Vladislav der wahre Herrscher von Yanaidar ist, wie er es immer gewesen war! Ich habe keine Ahnung, wie du den Affen getötet hast, noch wie du diese Zuagir aus ihren Zellen holtest. Aber ehe die Sonne am Himmel steht, werde ich eure Häute von dieser Mauer hängen lassen.«
    Ein Hämmern war vom anderen Ende des Hofes, das Conan nicht sehen konnte, zu vernehmen. Olgerd brüllte: »Kannst du das hören, cimmerisches Schwein? Meine Männer bauen einen Belagerungsturm, der eure Pfeile aufhalten und fünfzig Mann Schutz bieten wird. Am frühen Morgen rollen wir ihn zum Turm und stürmen ihn. Das wird dein Ende sein, du Hund!«
    »Schick deine Männer nur! Ob mit oder ohne Turm, unsere Pfeile finden sie.«
    Der Zaporoskier lachte höhnisch und war danach nicht mehr zu hören. Conan überlegte, ob sie einen Ausfall wagen sollten, entschied sich jedoch dagegen, denn es wäre reiner Selbstmord gewesen mit all den Bewaffneten auf den Mauern ringsum. Ihre Festung war zum Kerker geworden.
    Conan mußte sich selbst eingestehen, daß sie trotz all ihrer Geschicklichkeit und Entschlossenheit verloren waren, wenn die Kushafi nicht im rettenden Moment eingriffen.
    Das Hämmern hörte nicht auf. Selbst wenn die Kushafi bei Sonnenaufgang ankamen, mochte es bereits zu spät sein. Die Yezmiten würden einen Teil der Gartenmauer niederbrechen müssen, um den Belagerungsturm in den Garten rollen zu können, aber dazu brauchten sie sicher nicht sehr lange.
    Die Zuagir teilten ihres Führers düstere Vorahnung nicht. Sie hatten einen ruhmvollen Kampf hinter sich, befanden sich in starker Position, hatten einen Führer, zu dem sie aufsehen konnten, und einen unbeschränkten Vorrat an Pfeilen und Waffen überhaupt. Konnte ein Krieger sich mehr wünschen?
    Der Zuagir mit der tiefen Säbelwunde starb, als das erste Grau sich am Horizont abzeichnete. Conan blickte auf seinen armseligen Trupp. Die Männer standen auf dem Balkon und spähten durch das Ziergitter, während Nanaia, in ihren Seidenvorhang gehüllt, sich auf den Boden gelegt hatte und schlief.
    Das Hämmern verstummte. In der Stille war bald darauf das Knarren schwerer Räder zu hören. Zwar konnte Conan die Belagerungsmaschine nicht sehen, die die Yezmiten gebaut hatten, wohl aber die schwarzen Schatten der Männer auf den Hausdächern jenseits der Außenmauer. Über sie hinweg blickte er über die Stadt zum Nordrand des Plateaus. Nichts bewegte sich zwischen den Befestigungen dort. Offenbar hatten die zur Bewachung der Treppe abgestellten Krieger, das Geschick Antars vergessend, ihre Posten verlassen, um am Kampf teilzunehmen. Doch noch während er in diese Richtung spähte, marschierte ein Trupp von etwa zwölf Mann die Straße entlang zur Treppe. Es war ja auch nicht damit zu rechnen gewesen, daß Olgerd einen so wichtigen Punkt vergessen würde.
    Conan drehte sich zu seinen sechs Zuagir um, die ihn aus blutunterlaufenen Augen in den bärtigen Gesichtern schweigend ansahen.
    »Die Kushafi sind nicht gekommen«, sagte er. »Es kann nicht mehr lange dauern, bis Olgerd seine Männer im Schutz eines gewaltigen Schildes auf Rädern gegen uns schickt. Hinter diesem Schild werden sie Leitern hochklettern und sich auf uns werfen. Zweifellos wird es uns gelingen, einige zu töten, aber die Übermacht wird unser Tod sein.«
    »Wie Hanuman es fügt«, antworteten die Zuagir fatalistisch. »Wir werden viele von ihnen mit in die Hölle nehmen.« Im grauen Morgenlicht grinsten sie wie hungrige Wölfe und griffen nach ihren Waffen.
     
    Die Belagerungsmaschine rumpelte über den Hof. Sie war aus

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