Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer
federbuschverzierten Helme der königlich iranistanischen Garde. An ihrer Spitze wütete der mächtige Gotarza, der mit seinem gewaltigen Krummsäbel Yezmiten und Kozaki gleichermaßen niedermähte.
In Herzschlagschnelle hatte sich das Schlachtbild verändert. Einige Yezmiten flohen. Conan brüllte: »Kozaki, zu mir!« Und seine Männer begannen, vereint mit den Kushafi und sogar einigen Yezmiten, sich um ihn zu scharen, letztere, weil sie in dem Cimmerier den einzigen Führer gegen den neuen gemeinsamen Feind erkannten. Zwischen den beiden Streitkräften tobte der Kampf noch weiter.
Und schon stand Conan Gotarza gegenüber, der sich mit Hieben einen Weg zu ihm gebahnt hatte, die imstande gewesen wären, kleine Eichen zu fällen. Conans schartige Klinge zischte zu schnell durch die Luft, als daß das Auge ihr hätte folgen können. Doch der Iranistanier blieb ihm nichts schuldig. Blut aus einer Stirnwunde rann über Gotarzas Gesicht, und Blut aus einer neuen Schulterwunde befleckte Conans Rüstung. Trotzdem wirbelten und klirrten ihre Klingen weiter, ohne die Deckung des Gegners durchstoßen zu können.
Doch plötzlich wurden aus den Kampfrufen ringsum Entsetzensschreie. Auf allen Seiten hörten die Männer mitten im Kampf auf und rannten zu der zur Treppe führenden Straße. In ihrer Panik stießen sie gegen die beiden Anführer und drückten sie Brust an Brust, so daß die beiden sich plötzlich in einem Ringkampf fanden. Conan, der die Lippen öffnete, um zu schreien, bekam Gotarzas langen schwarzen Bart in den Mund. Wütend spuckte er ihn aus und donnerte:
»Was, zum Teufel, geht hier vor, höfischer Schoßhund?«
»Die wahren Bürger Yanaidars sind zurückgekehrt!« brüllte Gotarza. »Sieh doch selbst, Hund!«
Conan riskierte einen Blick. Von allen Seiten huschten Meuten grauer Schatten mit stierenden, seelenlosen Augen und mißgeformten Hundeschnauzen herbei, um sich auf die Menschen zu stürzen. Wo immer die fast menschenähnlichen Hände Halt fanden, zerrissen sie ihr Opfer und verschlangen es auf der Stelle. Die Männer hieben mit aller, durch ihr Grauen noch verstärkten Kraft auf sie ihn, aber die leichenblasse Haut schien unverletzbar zu sein. Wo eine dieser Kreaturen doch fiel, sprangen sofort drei neue herbei, um ihren Platz einzunehmen.
»Die Ghuls von Yanaidar!« keuchte Gotarza. »Wir müssen fliehen. Fall mir nicht in den Rücken, bis wir in Sicherheit sind, dann lasse ich inzwischen die Waffen ruhen. Wir können unseren Kampf später fortsetzen.«
Die panikerfüllt Fliehenden warfen die beiden zu Boden. Ein Mann rannte über Conans Rücken. Mit ungeheurer Anstrengung gelang es dem Cimmerier, erst auf die Knie, dann wieder auf die Füße zu kommen. Mit Fäusten und Ellbogen schlug er um sich, um sich Platz zum Atmen zu schaffen.
Die wilde Flucht ergoß sich nordwärts, entlang der Straße zu der Treppe. Yezmiten, Kozaki, Kushafi und iranistanische Soldaten waren in wirren Haufen zusammengedrängt, aber vor dieser unmenschlichen Bedrohung vergaßen sie, daß sie Feinde waren. Frauen und Kinder rannten zwischen den Kriegern. An den Flanken des Flüchtlingsstroms schwärmten die Ghuls wie riesige graue Läuse einher und stürzten sich auf jeden, der nur ein paar Schritt von der Menge getrennt wurde.
Conan wurde durch die panikerfüllt Fliehenden an den Rand der Menschenmassen geschoben und stieß auf Gotarza, auf den sich vier Ghuls geworfen hatten. Der Gardehauptmann hatte seine Klinge verloren, aber zwei der Entsetzensgestalten, mit jeder Hand eine, am Hals gepackt. Ein dritter Ghul umschlang seine Beine, während der vierte um ihn herumschlich und versuchte, an seine Kehle zu gelangen.
Ein Hieb mit Conans Ilbarsidolch halbierte einen Ghul, und ein zweiter Schlag trennte einem anderen den Kopf vom Rumpf. Die beiden restlichen schleuderte Gotarza von sich. Und schon stürzten sich neue Ghuls auf Conan, rissen und zerrten an ihm und schnappten mit den scharfen Zähnen nach ihm. Einen Augenblick sah es fast so aus, als gelänge es ihnen, ihn auf den Boden zu werfen. Undeutlich wurde der Cimmerier sich bewußt, daß Gotarza ihm einen vom Rücken gerissen hatte und nun auf dem Ghul herumtrampelte, daß die Rippen knackend wie dürre Äste brachen. Conan zerbrach sein Messer an einem dieser Alptraumwesen und zerschmetterte einem anderen den Schädel mit dem Griff.
Dann rannte er wieder mit dem Flüchtlingsstrom, der durch die Brustwehr quoll, die Treppe und die rampenähnlichen Simse
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