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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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»Zehntausend Goldstücke für Conans Kopf!« schrie er.
    Das Waffenklirren, -rasseln und -krachen wurde noch lauter, genau wie der Schlachtruf »Conan!«, die Flüche, Drohungen, die Schmerzensschreie und das Ächzen und Stöhnen. Die Schlacht löste sich zu Hunderten von Zweikämpfen und einem Handgemenge zwischen kleineren Gruppen auf. Die Straße auf und ab tobten die erbitterten Kämpfe, über Tote und Verwundete hinweg, auch in den Häusern wurden sie fortgesetzt, wobei die Möbelstücke nicht verschont blieben, über die Treppen stürmte man auf die Dächer, wo Kushafi und Kozaki kurzen Prozeß mit den dort postierten Bogenschützen machten.
    Es gab keine Ordnung mehr, und niemand ging mehr nach Plan vor. Befehle zu erteilen, war in dem Getümmel unmöglich, sie hätten in dem Durcheinander auch kaum befolgt werden können. Die Stärke der Gegner war nun in etwa gleich. Der Ausgang der Schlacht hing in der Schwebe, obwohl keiner eine Ahnung hatte, wie sie im allgemeinen stand. Denn jeder war viel zu sehr damit beschäftigt, zu töten und zu versuchen, nicht selbst getötet zu werden, um darauf zu achten, was rings um ihn vorging.
    Conan verschwendete keinen Atem daran, Ordnung in das Chaos zu bringen. An List und Strategie war nicht mehr zu denken. Der Kampf würde allein durch Muskelkraft und Geschicklichkeit im Umgang mit den Waffen entschieden. Von heulenden Berserkern umgeben, blieb ihm gar nichts anderes übrig als Schädel zu spalten und so viele Feinde wie nur möglich in den Tod zu schicken und es der Gunst der Götter zu überlassen, wer aus dieser Schlacht als Sieger hervorginge.
    Dann allmählich, wie der Nebel sich teilt, wenn der Wind in ihn fährt, lichtete sich das Gewühl, und die kämpfenden Gruppen wurden kleiner. Eine der beiden Seiten begann zu wanken, immer mehr Männer zogen sich zurück, doch erst nach einer Weile konnte er feststellen, daß es die Yezmiten waren, deren Mut sank. Ihre durch geheime Drogen (die ihre Führer ihnen zu nehmen befohlen hatten) aufgeputschte Kampfeslust ließ nach.
    Da entdeckte Conan Olgerd Vladislav. Helm und Brustpanzer des Zaporoskiers waren eingebeult und blutbespritzt, der Rest seiner Kleidung hing in Fetzen von ihm, und seine Muskeln spielten geschmeidig bei jedem blitzschnellen Hieb seines Säbels. Die grauen Augen blitzten, und die Lippen waren zu einem verwegenen Lächeln verzogen. Drei tote Kushafi lagen zu seinen Füßen, und sein Säbel nahm es gleichzeitig mit einem Dutzend Klingen auf. Links und rechts von ihm fochten prächtig gerüstete Hyrkanier und schlitzäugige Khitaner in lackiertem Lederharnisch Brust an Brust gegen wilde Kushafi.
    Auch Tubal sah Conan jetzt zum erstenmal. Der Shemit brach sich wie ein schwarzbärtiger Büffel mit tobender Naturgewalt eine Bahn durch das Gemenge. Und er bemerkte, daß Balash blutbedeckt aus den Gruppen der Kämpfenden wankte.
    Conan hieb sich einen Weg zu Olgerd frei. Der Zaporoskier lachte in grimmiger Freude, als er den Cimmerier auf sich zukommen sah. Blut rann über Conans Rüstung und sickerte über die muskulösen sonnengebräunten Arme. Seine Klinge war rot bis zum Griff.
    »Komm und stirb, Conan!« rief Olgerd ihm entgegen. Der Cimmerier stürmte auf die Art der Kozaki mit wirbelnder Klinge auf ihn zu. Olgerd sprang ihm entgegen, und sie kämpften auch wie Kozaki, beide gleichzeitig angreifend, daß Hieb auf Hieb – für das Auge zu schnell – herabhagelte.
    Um sie herum hörten die keuchenden, blutbesudelten Krieger zu kämpfen auf. Gebannt sahen sie den beiden Führern zu, die das Geschick Yanaidars entscheiden würden.
    »Aie!« schrien hundert Kehlen, als Conan stolperte und die Berührung mit des Zaporoskiers Säbel verlor.
    Olgerd brüllte triumphierend auf und wirbelte seine Klinge. Ehe er sie herabsausen lassen konnte oder ihm überhaupt bewußt wurde, daß der Cimmerier ihn hereingelegt hatte, stieß der lange Dolch, hinter dem die ganze Kraft der eisernen Muskeln Conans steckte, durch den Brustpanzer in das Herz darunter. Olgerd war tot, bevor er auf dem Boden aufschlug.
    Conan richtete sich auf, um sich umzublicken, als neues Gebrüll zu hören war. Es klang anders, als er es von seinen Leuten erwartet hatte, wenn sie nun über die geschlagenen Yezmiten herfielen. In disziplinierter Formation nahte eine weitere Streitmacht auf der Straße, die die Kämpfenden auf ihrem Weg zertrampelte oder zur Seite fegte. Als sie näher waren, erkannte Conan die vergoldeten Rüstungen und die

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