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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Stadthunde, Prinzessin! Du bist Königin in der Ebene, und ich bin Häuptling in den Bergen. Ich werde dich nicht über die Grenze bringen!«
    »Aber du wärst dort in Sicherheit«, versuchte sie es noch einmal verwirrt.
    »Und du wärst wieder die unnahbare Devi. Nein, Mädchen! Du gefällst mir viel besser, wie du jetzt bist: eine Frau aus Fleisch und Blut, die vor mir im Sattel reitet.«
    »Aber du kannst mich doch nicht behalten! « rief sie. »Du ...«
    »Wart ab!« unterbrach er sie grimmig.
    »Aber du wirst ein königliches Lösegeld für mich bekommen ...«
    »Der Teufel hole dein Lösegeld!« brummte er, und seine Arme legten sich noch fester um ihre geschmeidige Figur. »Das ganze Königreich Vendhya könnte mir nicht geben, was ich an dir habe. Ich setzte mein Leben ein, um dich aus den Klauen der Zauberer zu retten. Wenn deine Höflinge dich zurückhaben wollen, dann sollen sie den Zhaibar hochkommen und um dich kämpfen.«
    »Aber du hast doch keine Leute mehr!« gab sie zu bedenken. »Du wirst gejagt. Wie kannst du dein Leben schützen, geschweige denn meines?«
    »Ich habe immer noch Freunde in den Bergen«, erwiderte er. »Ich kenne einen Häuptling der Khurakzai, bei dem du in Sicherheit bist, bis ich mit den Afghuli ins reine gekommen bin. Wenn sie mich nicht mehr haben wollen, nun, dann reite ich nordwärts mit dir, in die Steppen der Kozaki. Ich war Hetman der Freien Getreuen, ehe ich südwärts zog. Ich mache dich zur Königin des Zaporoskas.«
    »Aber das geht doch nicht!« protestierte sie. »Du darfst mich nicht meinem Volk fernhalten ...«
    »Wenn dir die Vorstellung, bei mir zu bleiben, so zuwider ist, weshalb schenktest du mir dann so willig deine Lippen?«
    »Selbst eine Königin ist eine Frau«, erwiderte sie errötend. »Aber weil ich Königin bin, muß ich auch an mein Königreich denken. Bring mich nicht in irgendein fremdes Land, Conan! Komm nach Vendhya mit mir!«
    »Würdest du mich zum König machen?« fragte er spöttisch.
    »Nun – es – es gibt Traditionen ...«, stammelte sie. Sein rauhes Lachen ließ sie verstummen.
    »Ja, Traditionen und die Sitten der zivilisierten Welt, die nicht gestatten, daß du tust, was du gern möchtest. Du wirst irgendeinen alten tattrigen König der Ebene heiraten, und ich muß mich mit der Erinnerung an ein paar Küsse abfinden. Ha!«
    »Aber ich muß in mein Königreich zurückkehren!« wiederholte sie hilflos.
    »Warum?« fragte er verärgert. »Um dir den Hintern auf dem goldenen Thron wund zu wetzen und dir die Schmeicheleien vornehmer lächelnder Narren anzuhören? Was hast du davon? Hör zu: Ich wurde in den Bergen Cimmeriens geboren, wo alle Menschen Barbaren sind. Ich war schon Söldner, Soldat, Korsar, Kozak und hunderterlei anderes. Welcher König streifte durch so viele Länder, kämpfte in so zahllosen Schlachten, gewann die Liebe so vieler Frauen und eroberte so reiches Beutegut wie ich?
    Ich kam nach Ghulistan, um eine Horde von Kriegern um mich zu scharen und mit ihnen die Königreiche des Südens auszurauben, darunter auch deines. Oberhäuptling der Afghuli zu sein, war für mich nur der Anfang. Wenn ich die Burschen wieder zur Vernunft bringen kann, wird mir in einem Jahr wenigstens ein Dutzend Stämme folgen. Schaffe ich es nicht, kehre ich in die Steppen zurück und überfalle mit meinen Kozaki die turanischen Grenzstädte. Und du kommst mit mir. Zum Teufel mit deinem Königreich! Es kam auch ohne dich aus, ehe du geboren warst.«
    Sie lag in seinen Armen und spürte, wie seine Worte etwas in ihr aufwühlten, und empfand die gleiche tollkühne Verwegenheit und Leidenschaft. Aber tausend Generationen ihres Herrschergeschlechts lasteten auf ihr.
    »Ich kann nicht! Ich kann nicht!« wiederholte sie hilflos.
    »Du hast gar keine Wahl«, versicherte er ihr. »Du – was zum Teufel!«
    Yimsha lag schon mehrere Meilen hinter ihnen. Sie ritten gerade einen hohen Grat entlang, der zwei tiefe Täler trennte, und waren an einem hohen Punkt angelangt, von dem aus sie eine gute Sicht über das Tal zu ihrer Rechten hatten. Eine bewegte Schlacht war dort im Gang. Der Wind blies in Gegenrichtung, trotzdem konnten sie das Klirren und Rasseln von Waffen und das Donnern von Hufen hören.
    Sie sahen das Glitzern von Lanzenspitzen im Sonnenschein und glänzende Spitzhelme. Etwa dreitausend gerüstete Kavalleristen trieben eine bunte Schar turbantragender Reiter vor sich her, die immer wieder wie gestellte Wölfe ausfielen und heftig

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