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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Gedanken daran.
    Auf der Jadegalerie im Freien holte er tief und erleichtert Luft. Natürlich mußte erst noch die Schlucht durchquert werden, aber zumindest konnte er das saubere Weiß der Berggipfel sehen, die in der Sonne glitzerten, und die langen Hänge, die sich im fernen blauen Dunst verloren.
    Der Irakzai lag, wo er gefallen war, ein Fleck auf der glasigen Fläche. Als Conan den gewundenen Pfad hinunterstapfte, wunderte er sich über den Stand der Sonne. Sie hatte den Zenit noch nicht verlassen, und doch schien es ihm, als wäre eine endlose Zeit vergangen, seit sie in die Burg der Schwarzen Seher eingedrungen waren.
    Er spürte einen Drang, sich zu beeilen, der nicht blinde Panik war, sondern der sichere Instinkt, daß sich Gefahr hinter ihnen zusammenbraute. Er erwähnte es Yasmina gegenüber nicht, die sich offenbar zufrieden an seine breite Brust schmiegte und in seinen Armen sicher fühlte. Am Rand der Kluft blieb er kurz stehen und blickte stirnrunzelnd hinunter. Der Dunst war nicht mehr rosig und glitzernd wie zuvor, sondern rauchig, düster und gespenstisch wie das Leben, das sich nur noch schwach in einem Verwundeten regt. Aber tief unten schimmerte der Boden immer noch wie brüniertes Silber, und die Goldader glänzte ungetrübt. Conan legte Yasmina über eine Schulter, und sie verhielt sich völlig ruhig. Er eilte mit ihr die Rampe hinunter und über den hallenden Kluftboden. Er war aus unbestimmtem Grund überzeugt, daß es für sie ein Wettlauf mit der Zeit war, daß ihr Überleben davon abhing, die Kluft hinter sich gebracht zu haben, ehe der verwundete Meister der Burg genügend neue Kräfte geschöpft hatte, um das Verderben auf sie herabzuschicken.
    Als er sich die andere Rampe hinaufgekämpft hatte, seufzte er am Kluftrand erleichtert auf und setzte Yasmina ab.
    »Von hier aus kannst du selbst gehen«, sagte er. »Der Weg führt nun ständig bergab.«
    Sie warf einen schaudernden Blick auf die schimmernde Pyramide auf der anderen Seite. Gleich einer Zitadelle des gnadenlosen Schweigens und des Bösen erschien sie ihr, wie sie sich gegen das Gletschereis abhob.
    »Bist du ein Magier, daß du die Schwarzen Seher von Yimsha besiegen konntest, Conan von Ghor?« fragte sie, als sie den Pfad hinunterstiegen und sie sich sicher fühlte, mit seinem Arm um ihre Taille.
    »Ich verdanke es dem Gürtel, den Khemsa mir gab, ehe er starb«, antwortete der Cimmerier. »Ich stieß unterwegs auf ihn. Es ist ein ungewöhnlicher Gürtel, ich werde ihn dir zeigen, wenn dazu Zeit ist. Gegen manche Zauber hatte er mehr Kraft als gegen andere, und ein guter Dolch ist immer ein verläßlicher Freund.«
    »Aber wenn der Gürtel dir bei der Bezwingung des Meisters half«, wunderte sie sich, »weshalb nutzte er dann Khemsa nicht?«
    Conan schüttelte den Kopf. »Wer weiß das schon? Khemsa war des Meisters Sklave gewesen, vielleicht schwächte das seine Magie. Der Seher hatte nicht die Gewalt über mich wie über Khemsa. Doch ich kann nicht sagen, daß ich ihn bezwang. Er zog sich zurück, aber ich habe das Gefühl, daß wir ihn nicht zum letztenmal gesehen haben. Ich möchte so viele Meilen wie nur möglich zwischen uns und seine Burg legen.«
    Wieder atmete er erleichtert auf, als er die Pferde bei den Tamarisken vorfand. Er löste sie schnell, schwang sich auf den Rapphengst und hob das Mädchen vor sich in den Sattel. Die anderen Tiere folgten ihnen, erholt nach ihrer langen Rast.
    »Was jetzt?« fragte wißbegierig Yasmina. »Nach Afghulistan?«
    »Nein.« Er grinste finster. »Jemand – vielleicht der Statthalter – tötete meine sieben Häuptlinge. Meine geistig etwas beschränkten Afghuli sind überzeugt, daß ich etwas damit zu tun habe, und wenn ich sie nicht vom Gegenteil überzeugen kann, werden sie mich wie einen weidwunden Schakal jagen.«
    »Aber was ist dann mit mir? Wenn deine Häuptlinge tot sind, bin ich dir doch als Geisel von keinem Nutzen mehr. Wirst du mich töten, um sie zu rächen?«
    Mit blitzenden Augen blickte er zu ihr hinunter und lachte sie gutmütig aus.
    »Dann reiten wir doch zur Grenze«, schlug sie vor. »Dort bist du vor den Afghuli sicher ...«
    »Ja, an einem vendhyanischen Galgen.«
    »Ich bin die Königin von Vendhya!« erinnerte sie ihn mit einer Spur ihres alten Dünkels. »Du hast mir das Leben gerettet, und dafür steht dir eine Belohnung zu.«
    Sie meinte es nicht so von oben herab, wie es klang, aber Conan knurrte finster:
    »Spar deine Belohnungen für deine

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