Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer
Atemzug seinen Säbel unter der Deckung eines weiteren Gelben hindurch. Der Getroffene brach mit durchschlitzten Bauchmuskeln schreiend zusammen.
Die Männer von Xuthal heulten wie tollwütige Wölfe. Sie waren nicht kampferprobt und geradezu lächerlich langsam und unbeholfen, verglichen mit dem tigerhaften Barbaren, dessen flinke Bewegungen vor ihren Augen verschwammen und wie sie nur Muskeln und Sehnen möglich waren, die dem geschulten Gehirn des geborenen Kämpfers gehorchten. Die Gelbhäutigen hieben unüberlegt zu und behinderten sich durch ihre Zahl gegenseitig. Ihre Klingen durchschnitten gewöhnlich die leere Luft, denn der Barbar war viel zu schnell für sie. Er hüpfte zur Seite, sprang zurück, schoß vor, wirbelte herum, duckte sich und bot so ihren Schwertern ein unsicheres Ziel, während seine eigene krumme Klinge unentwegt mit jedem Hieb und Stich Erfolg hatte.
Aber was immer auch ihre Fehler sein mochten, Feiglinge waren die Männer von Xuthal nicht. Brüllend und heulend bedrängten sie ihn, und immer weitere Gegner, durch den Lärm aus ihrem Lotusschlummer gerissen, stürmten durch die Türöffnungen herbei.
Conan, der aus einer Streifwunde an der Schläfe blutete, schaffte sich mit einem weitausholenden Schwung seines Säbels einen Augenblick Raum und blickte sich schnell nach einer Rückzugsmöglichkeit um. Er sah hinter einem leicht zur Seite gezogenen Wandbehang eine schmale Treppe. Ein prunkvoll gekleideter Mann stand auf der obersten Stufe und blinzelte verwirrt, als wäre er gerade erst erwacht und noch nicht völlig in die Wirklichkeit zurückgekehrt. Conan handelte sofort.
Ein katzenhafter Sprung brachte ihn unberührt durch den Schwerterkreis. Doch sofort stürmten ihm die Männer aufheulend nach. Drei Gelbhäutigen sah er sich am Fuß der Marmortreppe gegenüber. Grimmig hieb er auf sie ein, daß der Stahl klirrte, und einen Augenblick glitzerten die Klingen wie Blitze in einem Sommergewitter, dann war der Weg frei, und Conan stürmte die Treppe hinauf. Seine Verfolger stolperten über die drei Verwundeten.
Als Conan die Treppe hinauflief, schüttelte der Mann über ihm seine Benommenheit ab und zog ein Schwert, das im Radiumlicht frostig glitzerte. Er stieß es hinab auf den Barbaren, doch Conan duckte sich, so traf die Klinge nicht wie beabsichtigt seine Kehle, sondern schnitt in die Haut des Rückens. Er richtete sich auf und stieß mit aller Kraft den Säbel einem Schlachtmesser gleich nach oben.
So gewaltvoll war dieser Hieb, daß der Schwung ihn noch vorwärtstrug, nachdem der Säbel in den Leib des Gegners gedrungen war. Er prallte so stark dagegen, daß der Körper zur Seite flog und er heftig an die Wand stieß. Der Tote stürzte kopfüber die Treppe hinunter. Er riß die Hochstürmenden von den Füßen, so daß sie mit ihm die Stufen hinunterrollten.
Halbbetäubt durch den Aufprall lehnte Conan sich kurz an die Wand und starrte zu den Gegnern hinunter, dann schüttelte er herausfordernd seine Klinge und rannte weiter die Treppe hoch.
Als er ein Gemach erreichte, hielt er nur lange genug davor an, um sich zu vergewissern, daß es leer war. Die Entsetzensschreie der Horde hinter ihm verrieten, daß der Mann auf der Treppe eine hochstehende Persönlichkeit gewesen sein mußte, möglicherweise der König dieser phantastischen Stadt.
Er rannte aufs Geratewohl, ohne Plan durch die Gemächer. Verzweifelt wünschte er sich, Natala zu finden und retten zu können, denn er war überzeugt, daß sie seine Hilfe dringend brauchte. Aber er wurde so von den Männern Xuthals gejagt, daß er nichts weiter tun konnte, als zu laufen und zu hoffen, daß er ihnen entkäme, um dann nach dem Mädchen suchen zu können. In den dunklen oder zum Teil schwachbeleuchteten Gängen und Gemächern verlor er bald sein Orientierungsvermögen, und so war es nicht allzu verwunderlich, daß er in einen Raum rannte, in den seine Feinde gerade von der anderen Seite hineinstürmten.
Rachsüchtig brüllten sie und wollten sich auf ihn werfen, doch er floh mit wildem Knurren den Weg zurück, den er zuletzt gekommen war, zumindest glaubte er das. Erst als er ein besonders prunkvolles Gemach betrat, wurde er sich seines Irrtums bewußt. Alle Räume, durch die er bisher gekommen war, waren menschenleer gewesen – im Gegensatz zu diesem. Bei seinem Eindringen sprang eine gelbhäutige Frau mit einem Schrei auf und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
Conan sah nicht viel mehr, als daß sie nur mit
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