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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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dem Säbel in der Hand herum. Die Türöffnung gähnte ihm leer entgegen. Da hörte er ein seltsames Geräusch und ein abgewürgtes Keuchen. Sofort drehte er sich wieder um. Thalis und Natala waren verschwunden. Der Wandteppich schaukelte leicht, als wäre er hochgehoben worden. Während er noch verwirrt darauf starrte, klang durch die Wand ein gedämpfter Schrei – zweifellos aus dem Mund der Brythunierin.
     
     
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    Als Conan sich nach Thalis' Aufforderung der gegenüberliegenden Tür zugewandt hatte, war Natala dicht hinter ihm, neben der Stygierin gewesen. Kaum hatte der Cimmerier sich umgedreht, hatte die Stygierin mit kaum vorstellbarer Flinkheit die Hand auf Natalas Mund gepreßt und so ihren Schrei unterdrückt. Gleichzeitig hatte sie den anderen Arm um die schmale Taille der Brythunierin gelegt und sie mit sich zur Wand gerissen, die nachgab, als Thalis' Schulter dagegenpreßte. Durch den schmalen Spalt in der Wand glitt die Stygierin mit ihrer Gefangenen, gerade als Conan sich wieder umdrehte.
    Es war stockdunkel, nachdem die Geheimtür sich wieder geschlossen hatte. Thalis blieb stehen und schob offenbar einen Riegel vor. Dazu mußte sie die Hand von den Lippen des blonden Mädchens nehmen. Sofort schrie Natala aus Leibeskräften. Thalis lachte boshaft.
    »Schrei nur, wenn es dir Spaß macht, Törin! Damit verkürzt du bloß dein Leben.«
    Bei diesen Worten verstummte die Brythunierin sofort und zitterte am ganzen Körper.
    »Warum hast du das getan?« fragte sie. »Was hast du mit mir vor?«
    »Ich werde dich ein kleines Stück den Korridor hochbringen«, antwortete Thalis. »Dort kannst du dann auf den warten, der dich früher oder später holen wird.«
    Natala begann zu schluchzen. »Warum tust du mir das an? Ich habe dir doch nichts Böses getan.«
    »Ich will deinen Krieger, und du stehst mir im Weg. Er begehrt mich, das las ich in seinen Augen. Wärst du nicht, würde er gern hierbleiben und mein König sein. Bist du erst aus dem Weg, wird er auf mich hören.«
    »Er wird dir die Kehle durchschneiden«, sagte Natala überzeugt, denn sie kannte Conan besser als Thalis.
    »Wir werden sehen«, antwortete die Stygierin kühl im Bewußtsein ihrer Macht über die Männer. »Du, jedenfalls, wirst nicht mehr erfahren, ob er mich tötet oder küßt, denn du wirst zur Braut des einen, der in der Finsternis haust. Komm!«
    Halb wahnsinnig vor Furcht wehrte Natala sich wie eine Wilde, aber es half ihr nichts. Mit einer geschmeidigen Kraft, die für eine Frau fast unvorstellbar war, hob Thalis die Brythunierin auf und trug sie den dunklen Korridor hoch, als wäre sie ein Kind. Natala schrie nicht wieder, denn sie erinnerte sich der Worte der Stygierin. Die einzigen Geräusche waren ihr verzweifeltes Keuchen und Thalis' leises, spöttisches Lachen. Da schloß sich die um sich schlagende Hand der Brythunierin um etwas, gegen das sie geprallt war. Es war der juwelenbesetzte Dolchgriff, der aus dem Gürtel der Stygierin ragte. Natala riß ihn heraus und stieß blindlings mit ihren schwachen Kräften zu.
    Aus Schmerz und Wut zugleich schrie Thalis auf. Sie taumelte, Natala löste sich aus ihrem nachgebenden Griff und fiel schmerzhaft auf den glatten Steinboden. Hastig erhob sie sich, rannte zur nächsten Wand und lehnte sich heftig atmend dagegen. Sie konnte Thalis nicht sehen, wohl aber hören. Sie fluchte wild und schien von so tödlichem Grimm beherrscht zu sein, daß Natalas Knie weich wie Gummi zu werden schienen und ihr Blut schier zu Eis erstarrte.
    »Wo bist du, du Teufelin?« keuchte Thalis. »Wenn ich dich erst wieder zwischen den Fingern habe ...« Natala wurde regelrecht übel, als Thalis beschrieb, was sie alles mit ihr anstellen würde. Die Wortwahl der Stygierin hätte selbst die abgebrühteste Dirne vor Scham erröten lassen.
    Natala hörte, wie ihre Feindin in der Dunkelheit herumtastete, und dann brannte plötzlich Licht. Offenbar hatte Thalis' Wut ihre Furcht vor dem verdrängt, was sich in diesem Korridor herumtreiben mochte. Das Licht kam von einem der Radiumedelsteine, die die Wände Xuthals schmückten. Thalis hatte ihn gerieben und nun stand sie in sein rötliches Glühen getaucht – es war ein Licht anderer Art, als das in den bisherigen Gemächern. Mit einer Hand drückte die Stygierin auf ihre Hüfte, und durch die Finger sickerte Blut. Aber sie wirkte nicht geschwächt oder schwerverwundet, und ihre Augen funkelten teuflisch. Natalas geringer Mut schwand beim Anblick Thalis', die in

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