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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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verschlossen war.
    Verstört blickte sie Conan an, der auf seinen Füßen schwankte. Das Licht in seiner zitternden Hand warf phantastische Schatten an die Wand.
    »Öffne die Tür, Mädchen!« murmelte er heiser. »Die Männer von Xuthal werden uns erwarten, und ich möchte sie nicht gern enttäuschen. Bei Crom, noch nie hat die Stadt Opfer gebracht, wie ich sie fordern werde!«
    Sie wußte, daß er halb im Fieberwahn sprach. Kein Laut war hinter der Tür zu hören. Sie nahm ihm den Radiumedelstein aus der blutigen Hand, hob den schweren Riegel und schob die Tür auf. Ein Vorhang aus goldgewirktem Tuch verhinderte den Blick ins Innere. Zitternd zog sie ihn zur Seite und spähte in den Raum. Außer einem leise sprudelnden Brunnen in seiner Mitte und einem Elfenbeintisch war er leer.
    Conans Hand fiel schwer auf ihre Schulter.
    »Mach Platz, Mädchen!« keuchte er. »Jetzt sollen die Schwerter singen.«
    »Es ist niemand in dem Gemach«, versicherte sie ihm. »Nur ein Brunnen mit Wasser ...«
    »Ich höre es.« Er benetzte die dick geschwollenen Lippen. »Wir werden trinken, ehe wir sterben.«
    Seine Augen waren so glasig, daß er offenbar kaum noch etwas sah. Sie griff nach seiner Hand und führte ihn in das Gemach. Unwillkürlich ging sie auf Zehenspitzen und befürchtete, daß die gähnenden Türöffnungen jeden Moment gelbhäutige Männer ausspucken würden.
    »Trink, während ich Wache halte!« murmelte er.
    »Nein, ich bin nicht durstig. Leg dich neben den Brunnen, dann wasche ich deine Wunden aus.«
    »Was ist mit den Schwertern der Gelben?« Ständig wischte er sich nun mit dem Arm über die Augen, als könnte er so die dichten Schleier davor vertreiben.
    »Ich höre nichts. Alles ist still.«
    Er sank tastend auf dem Boden nieder und tauchte das Gesicht in das kristallklare Wasser. Er trank wie ein Verdurstender. Als er den Kopf hob, war sein Blick wieder klar. Er legte sich an den Rand des Brunnens, wie Natala ihn gebeten hatte, aber er behielt den Säbel in der Rechten, und sein Blick wanderte wachsam von Türbogen zu Türbogen. Von einem Seidenvorhang riß sie Streifen, tauchte sie ins Wasser, reinigte damit seine Wunden und verband sie, wo es möglich war. Beim Anblick seines Rückens erschrak sie zutiefst. Die Haut war schwarz, blau und gelb. Während sie ihn versorgte, dachte sie verzweifelt über eine Lösung ihres Problems nach. Blieben sie hier, würden sie schließlich entdeckt werden. Natürlich wußte sie nicht, ob die Menschen von Xuthal die Paläste nach ihnen absuchten oder ob sie wieder in ihre Träume zurückgekehrt waren.
    Als sie die Wunden ausgewaschen hatte, fiel ihr Blick auf etwas, das sie kurz erstarren ließ. Unter dem Vorhang, der einen Alkoven nur teilweise verbarg, war eine Handbreit gelblicher Haut zu sehen.
    Ohne Conan darauf aufmerksam zu machen, erhob sie sich, durchquerte leise den Raum und umklammerte Conans Dolch, den sie hastig aufgehoben hatte. Ihr Herz klopfte heftig, als sie den Vorhang vorsichtig zur Seite zog. Auf einem Diwan lag eine junge gelbe Frau, nackt und scheinbar leblos. An ihrer Seite stand ein Krug, fast bis oben hin voll mit einer ungewöhnlich goldenen Flüssigkeit. Natala dachte an das Elixier, das Thalis beschrieben hatte, das den Gelbhäutigen immer wieder neue Lebenskraft verlieh. Sie beugte sich über die stille Gestalt und griff nach dem Krug, während sie den Dolch auf die Brust der Frau gerichtet hatte. Aber die Gelbhäutige erwachte nicht.
    Als sie den Krug fest in der Hand hatte, zögerte Natala. Es wäre sicherer, dafür zu sorgen, daß das Mädchen nicht mehr erwachte und Alarm schlagen konnte. Aber sie brachte es nicht fertig, der Schlafenden die Klinge ins Herz zu stoßen. So zog sie sich schließlich vorsichtig zurück, zupfte den Vorhang wieder zurecht und kehrte zu Conan zurück, der nicht mehr völlig bei Besinnung zu sein schien.
    Sie bückte sich und drückte den Krug an seine Lippen. Rein instinktiv trank er zuerst, doch dann mit erwachendem Willen. Zu ihrem Staunen setzte er sich auf und nahm ihr den Krug aus der Hand. Als er das Gesicht hob, wirkte es entspannt, und aus seiner Stimme sprach kein Fieberwahn mehr.
    »Crom! Wo hast du das her?«
    Sie deutete. »Aus dem Alkoven, wo ein gelbes Mädchen schläft.«
    Wieder nahm er einen tiefen Schluck der goldenen Flüssigkeit.
    »Bei Crom!« sagte er mit einem tiefen Seufzer. »Ich spüre, wie neues Leben wie Lauffeuer durch meine Adern rast. Gewiß ist dies ein echtes

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