Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer
wenn ihr Gott noch lebt, hat er schwerere Wunden auszuheilen als ich. Wir sind noch gut davongekommen. Immerhin haben wir Wein und Wasser und eine gute Chance, bewohntes Land zu erreichen, obgleich ich natürlich aussehe, als hätte man mich durch den Fleischwolf gedreht, und du hast Striemen ...«
»Es ist alles deine Schuld«, unterbrach sie ihn. »Hättest du die stygische Katze nicht so lange und bewundernd angestarrt ...«
»Crom und seine Teufel!« fluchte der Cimmerier. »Selbst wenn die Meere die Welt überspülen, werden die Frauen noch kostbare Zeit für ihre Eifersucht vergeuden. Der Teufel soll sie holen! Habe ich die Stygierin vielleicht aufgefordert, sich in mich zu vergucken? Schließlich war sie ja auch nur eine Frau!«
Die Trommeln von Tombalku
Die Trommeln
von
Tombalku
D IE T ROMMELN VON T OMBALKU
Robert E. Howard und L. Sprague de Camp
Conan ist wieder auf dem Rückweg zu den hyborischen Ländern. Ab Hauptmann schließt er sich einer Söldnerarmee an, die der zingaranische Prinz Zapayo da Kova für Argos aufstellt. Argos und Koth liegen im Krieg mit Stygien. Nach dem gemeinsamen Plan soll Koth im Norden Stygiens einmarschieren, während die argossanische Armee auf dem Seeweg von Süden in Stygien einfällt. Koth schließt jedoch Frieden mit Stygien, und das Söldnerheer sieht sich nun im Süden Stygiens von zwei feindlichen Armeen eingeschlossen. Wieder ist Conan unter den wenigen Überlebenden. Mit Amalric, einem jungen aquilonischen Soldaten, flieht er durch die Wüste, wo er von Nomaden gefangengenommen wird, während Amalric fliehen kann.
1
Drei Männer saßen an der Wasserstelle, als die untergehende Sonne den Himmel und die Wüste in Umbra und Rot tauchte. Einer war ein Weißer namens Amalric, die beiden anderen gehörten dem Stamm der Ghanater an. Zerschlissene Gewänder bedeckten ihre sehnigen schwarzen Körper nur spärlich. Sie hießen Gobir und Saidu und glichen Geiern, wie sie so neben dem Wasserloch kauerten.
Ein Kamel in ihrer Nähe kaute geräuschvoll wieder, und zwei Pferde wühlten mit den Nüstern vergebens im nackten Sand. Die Männer aßen lustlos getrocknete Datteln. Während die beiden Schwarzen mit den Kiefern mahlten, lenkte der Weiße den Blick gelegentlich auf den düsterroten Himmel und die eintönige Ebene, wo die Schatten immer dunkler wurden. Er sah als erster den Reiter, der sein Pferd mit einem gewaltigen Ruck am Zügel anhielt, so daß es sich aufbäumte.
Der Reiter war ein Riese von Gestalt. Seine schwarze Haut, die wulstigen Lippen und die breite Nase verrieten, deutlicher noch als bei den beiden anderen, die negroide Abstammung. Er trug weite Beinkleider aus Seide, die an den Fesseln gerafft waren und um die Mitte von einem Gürtel gehalten wurden, der mehrmals um den gewaltigen Leib gewickelt war. Im Gürtel steckte ein riesiger Krummsäbel, wie ihn nur wenige Männer mit einer Hand zu führen vermochten. Vor dieser Waffe zitterten seine Feinde, wo immer die Söhne der Wüste ritten. Er war Tilutan, der Stolz der Ghanater.
Über seinem Sattel lag – oder besser hing – eine reglose Gestalt. Die beiden wartenden Ghanater pfiffen durch die Zähne, als ihre Blicke auf die hellen Gliedmaßen fielen. Ein weißes Mädchen lag mit dem Gesicht nach unten über Tilutans Sattel. Ihr offenes Haar floß in schwarzen Wellen über seinen Steigbügel.
Der schwarze Riese grinste breit und zeigte seine weißen Zähne, als er seine Gefangene lässig in den Sand gleiten ließ, wo sie besinnungslos liegenblieb. Instinktiv sahen Gobir und Saidu Amalric an, Tilutan beobachtete ihn vom Sattel aus. Drei Schwarze gegen einen Weißen! Das Auftauchen des weißen Mädchens brachte Spannung in diese Gruppierung.
Amalric bemerkte es als einziger scheinbar nicht. Gedankenverloren strich er seine blonden Locken zurück und blickte gleichgültig auf die schlaffe Gestalt des Mädchens. Falls seine grauen Augen doch einmal kurz aufgeblitzt hatten, war es den anderen entgangen.
Tilutan schwang sich aus dem Sattel und warf Amalric mit geringschätziger Gebärde die Zügel zu.
»Kümmere dich um mein Pferd!« schnauzte er ihn an. »Bei Jhil, eine Antilope habe ich zwar nicht gefunden, dafür aber dieses junge Weib. Sie taumelte durch die Wüste und stürzte, gerade als ich sie entdeckte. Sie muß vor Durst und Erschöpfung die Sinne verloren haben. Macht Platz, ihr Schakale, ich will ihr zu trinken geben.«
Der riesenhafte Schwarze trug das Mädchen
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