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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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an das Wasserloch, benetzte ihr Gesicht und die Handgelenke und träufelte etwas Wasser zwischen ihre leicht geöffneten Lippen. Sie stöhnte und bewegte sich. Gobir und Saidu hockten, die Hände auf die Knie gestützt, hinter Tilutan und starrten über dessen breite Schultern. Amalric stand ein wenig abseits und schien nur beiläufig interessiert zu sein.
    »Sie kommt zu sich«, stellte Gobir fest.
    Saidu schwieg, er fuhr sich nur mit der Zunge über die dicken Lippen.
    Amalrics Blick schweifte scheinbar uninteressiert über die hingestreckte Gestalt des Mädchens, von den zerrissenen Sandalen bis hinauf zum glänzend schwarzen Haar. Sie trug einen einfachen Kittel, der eine Handbreit über den Knien endete und Arme, Hals und einen Teil des Busens freiließ und um die schmale Taille von einem Gürtel gehalten wurde. An allem, was der Kittel nicht verhüllte, hingen die Blicke der Ghanater. Sie verschlangen die sanften Formen schier, die fast noch kindlich wirkten, doch bereits frauliche Rundungen andeuteten.
    Amalric zuckte die Schultern. »Erst Tilutan, wer dann?« fragte er gleichgültig.
    Zwei hagere Gesichter wandten sich ihm zu, und blutunterlaufene Augen blitzten auf. Dann blickten sich die beiden Schwarzen an. Plötzlich standen sie sich als Rivalen gegenüber.
    »Ihr wollt doch nicht etwa kämpfen?« fragte Amalric. »Laßt die Würfel entscheiden.« Er kramte in seinem abgetragenen Übergewand und zog zwei Würfel hervor, die er den beiden zuwarf. Eine klauengleiche Hand fing sie.
    »Ja«, stimmte Gobir zu. »Wir werden würfeln! Nach Tilutan der Gewinner.«
    Amalric warf einen Blick auf den riesigen Schwarzen, der noch immer damit beschäftigt war, seine Gefangene ins Leben zurückzurufen. In diesem Augenblick hoben sich ihre Lider. Dunkelviolette Augen starrten verwirrt auf das häßliche Gesicht des Schwarzen. Ein Freudenruf entfuhr den wulstigen Lippen Tilutans. Er griff nach der Flasche, die in seinem Gürtel steckte, und setzte sie an ihren Mund. Mechanisch trank sie den Wein. Amalric vermied es, ihrem Blick zu begegnen. Er war der einzige Weiße gegen drei Schwarze, die zumindest genauso gute Kämpfer waren wie er.
    Gobir und Saidu beugten sich über die Würfel. Saidu hielt sie in den Händen, hauchte hinein, um das Glück zu beschwören, schüttelte und warf. Zwei geiergleiche Köpfe verfolgten die Würfel, die im Zwielicht ausrollten. Mit einer Bewegung zog Amalric sein Schwert und schlug zu. Die Klinge fuhr durch einen hageren Hals. Gobir fiel tot über die Würfel.
    Gleichzeitig sprang Saidu mit der ungeheuerlichen Schnelligkeit des Wüstenbewohners auf die Beine, zog den Säbel und hackte wild nach Amalrics Kopf. Der konnte den Hieb gerade noch mit seinem Schwert abwehren. Trotzdem prallte die flache Klinge gegen seine Schläfe, so daß er taumelte und ihm die Waffe aus der Hand glitt. Aber er faßte sich sofort, warf beide Arme um Saidu und quetschte ihn an sich, so daß dieser keine Möglichkeit bekam, den Säbel zu benutzen. Der sehnige Körper des Wüstensohns war unter seinen Lumpen hart wie Stahl.
    Tilutan hatte sofort das Mädchen fallen gelassen. Er sprang brüllend auf die Beine und stürmte wie ein Stier auf die Kämpfenden zu. Sein mächtiger Säbel blitzte in der Pranke. Amalrics Blut stockte in den Adern, als er ihn kommen sah. Saidu wand und krümmte sich, behindert durch den Säbel, den er jedoch nicht fallenlassen wollte. Engumschlungen stampften sie im Sand, und ihre Füße waren einander im Weg. Amalric, der Sandalen trug, hieb seine Ferse auf den nackten Rist Saidus und fühlte, wie der Gegner nachgab. Saidu heulte schmerzgekrümmt auf. Beide torkelten wie betrunken, als Tilutans Säbel in einem gewaltigen Hieb herabsauste. Amalric spürte, wie der Stahl seinen Unterarm streifte und Saidus Körper traf. Der kleinere Ghanater brüllte gellend auf, und ein letztes Aufbäumen befreite ihn aus Amalrics Umarmung.
    Tilutan fluchte erbittert und riß seine Klinge frei. Ehe er erneut zuschlagen konnte, hatte ihn Amalric, der die krumme Klinge mehr fürchtete als ihren Herrn, bereits gepackt.
    Verzweiflung überkam Amalric, als er die Stärke des Negers zu spüren bekam. Tilutan war klüger als Saidu. Er ließ die Klinge fallen und packte mit einer heiseren Verwünschung Amalrics Kehle. Die kräftigen schwarzen Finger schlossen sich wie Stahlklammern um des weißen Hals. Vergebens wehrte sich Amalric. Er wurde zu Boden gerissen, wo ihn das Gewicht des riesenhaften Ghanaters schier

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