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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Herrenhauses. Nichts war zu hören, außer den Schritten der Wachen, den tropfenden Dachrinnen und dem fernen Singen der Freibeuter.
    Schwach drang das letztere in die große Banketthalle, in der Graf Valenso mit seinem ungebetenen Gast bei einem Glas Wein saß.
    »Eure Männer sind recht fröhlich«, brummte der Graf.
    »Sie sind froh, wieder einmal Land unter ihren Füßen zu spüren«, erwiderte Zarono. »Es war eine lange Fahrt – ja, eine lange, harte Jagd.« Er prostete der jungen Frau zu und nahm einen Schluck.
    Bedienstete standen reglos entlang den Wänden – Soldaten mit Piken und Helmen, Lakaien in abgewetzten Satinlivreen. Valensos Herrensitz in diesem wilden Land war nur ein armseliger Abklatsch seines Palastes in Kordava.
    Das Herrenhaus, wie er es zu nennen beliebte, war für diesen Landstrich ohnehin ein Wunder. Hundert Männer hatten Tag und Nacht an seiner Errichtung gearbeitet. Zwar bestand die Fassade aus schmucklosen Baumstämmen, wie alle Blockhütten im Fort, aber im Innern ähnelte es dem Korzettapalast, soweit sich das hatte ermöglichen lassen. Die Stämme, die die Innenwände der großen Halle bildeten, waren hinter schweren Seidenbehängen mit Goldstickerei verborgen. Bearbeitete und auf Hochglanz gebrachte Schiffsbalken bildeten die hohe Decke. Dicke Teppiche bedeckten den Boden und den breiten Treppenaufgang, dessen massive Balustrade einst die Reling der Galeone gewesen war.
    Ein Feuer in dem breiten, offenen Kamin vertrieb die klamme Kälte der Nacht. Kerzen in prächtigen silbernen Armleuchtern auf dem großen Mahagonitisch beleuchteten den Raum und warfen lange Schatten auf die Treppe.
    Graf Valenso saß am Kopfende der Tafel, seine Nichte rechts und sein Majordomus links von ihm. Außerdem befanden sich noch der Hauptmann der Wache und der Freibeuter Zarono am Tisch. Die geringe Zahl der Gesellschaft ließ die Tafel, an der gut und gern fünfzig Personen Platz fanden, noch größer wirken.
    »Ihr habt Strombanni verfolgt?« erkundigte sich Valenso. »So weit habt Ihr ihn gejagt?«
    »Ja, ich folgte Strombanni.« Zarono lachte. »Aber er floh nicht vor mir. Er war auf der Suche nach etwas, das auch ich begehre.«
    »Was könnte einen Piraten oder Freibeuter in dieses kahle Land locken?« murmelte Valenso und blickte auf den spritzigen Wein in seinem Pokal.
    »Was könnte einen Grafen von Zingara hierherlocken?« entgegnete Zarono.
    »Die Verderbtheit eines Königshofs kann jeden Mann von Ehre vertreiben.«
    »Ehrenhafte Korzettas erduldeten seine Verderbtheit seit einigen Generationen ungerührt«, sagte Zarono, ohne sich Zwang anzulegen. »Mein Lord, stillt meine Neugier – weshalb habt Ihr Eure Ländereien verkauft, Eure Galeone mit dem Mobiliar Eures Palasts beladen und seid einfach aus den Augen des Herrschers und der Edlen von Zingara verschwunden? Und weshalb habt Ihr Euch ausgerechnet hier niedergelassen, wenn Euer Name und Euer Schwert Euch doch in jedem zivilisierten Land Besitz und Ehre verschaffen könnten?«
    Valenso spielte mit der goldenen Siegelkette um seinen Hals. »Weshalb ich Zingara verließ«, sagte er, »ist ganz allein meine Angelegenheit. Doch was mich hierher verschlug, war purer Zufall. Ich hatte meine sämtlichen Leute an Land gebracht und viel des von Euch erwähnten Mobiliars, da ich beabsichtigte, eine Zeitlang hier zu verweilen. Bedauerlicherweise aber wurde mein Schiff, das ich in der Bucht geankert hatte, gegen die Klippen der Nordspitze geworfen und durch einen unerwarteten Sturm aus dem Westen zerstört. Solche Stürme sind zu gewissen Jahreszeiten hier gang und gäbe. Danach blieb uns nichts anderes übrig, als hier zu bleiben und das Beste daraus zu machen.«
    »Dann würdet Ihr also in die Zivilisation zurückkehren, wenn man es Euch ermöglichte?«
    »Nicht nach Kordava. Aber vielleicht in ferne Gefilde – nach Vendhya, möglicherweise, oder gar Khitai ...«
    »Ist es nicht sehr eintönig hier für Euch, meine Lady?« Zarono wandte sich zum erstenmal direkt an Belesa.
    Die Sehnsucht, endlich wieder einmal ein neues Gesicht zu sehen und eine neue Stimme zu hören, hatte das Mädchen in die Banketthalle getrieben, doch jetzt wünschte sie, sie wäre mit Tina in ihrem Gemach geblieben. Die Bedeutung von Zaronos Blick war unmißverständlich. Zwar war seine Sprache gepflegt, der Ton höflich, sein Gesicht ernst und respektvoll, aber es war doch nur eine Maske, durch die sie den gewalttätigen und finsteren Charakter des Mannes las.
    »Es gibt

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