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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Numedides' Menagerie, an einem Tag, da des Monarchen Lustgärten auch für das einfache Volk geöffnet sind, und dort gibt es ein paar dieser gewaltigen Dickhäuter. Hin und wieder bringen die Pikten die Elfenbeinstoßzähne dieser Tiere in die Westmark zu einem Händler.
    Noch weniger angenehme Nachbarn sind die Sumpfdämonen oder Waldteufel, wie manche sie nennen. Sie sind in größeren Scharen an Orten wie dem Geistersumpf zu finden. Tagsüber verschwinden sie – kein Mensch weiß wohin –, aber des Nachts treiben sie ihr Unwesen. Sie heulen wie die armen Seelen, aber das ist leider nicht alles. Schon so manchem schlitzten sie mit ihren scharfen Klauen den Hals von einem zum anderen Ohr auf, wenn er ihnen zu nahe kam. Daß der Zauberer des Sumpfes gerade dort lebte, wo auch viele von ihnen hausten, war ein Beweis seiner Macht und übernatürlichen Kräfte.
    Nach einiger Zeit gelangten wir zum Tulliansbach. Er war nach einem schohiranischen Siedler genannt, der seinen Kopf einem piktischen Kriegstrupp hatte lassen müssen. Der Tulliansbach bildet die Grenze zwischen Schohira und dem Piktenland, jedenfalls nach der Abmachung zwischen den Wilden und dem Statthalter von Schohira. Allerdings kümmert sich kaum einer der einen oder der anderen Rasse darum, wenn er auf etwas aus ist, das auf der anderen Seite des Baches zu finden ist.
    Wir überquerten den Bach, indem wir von einem zum anderen der aus dem Wasser ragenden Steine sprangen. Jenseits des Baches blieb Hakon stehen und besprach sich flüsternd mit dem Waldläufer, der den Weg kannte. Nachdem sie immer wieder durch Büsche und Unterholz gespäht, Zweige zur Seite gestreift und sich eingehend umgesehen hatten, fanden sie die gesuchte Gabelung des Pfades und nahmen die linke Abzweigung, die weiter südwärts und so zum Geistersumpf führen mußte. Hakon mahnte uns, jetzt möglichst noch weniger Geräusche zu verursachen, drängte uns aber gleichzeitig zu größerer Eile.
    »Wir dürfen bei Morgengrauen keineswegs noch in der Nähe des Piktenlagers sein«, wisperte er.
    Selbst für den geschicktesten Waldläufer lassen sich Lautlosigkeit und Eile kaum vereinbaren. Je mehr sich jemand um das eine bemüht, desto weniger schafft er das andere. Trotzdem kamen wir ziemlich schnell voran, duckten uns unter tiefausladenden Zweigen und vermieden, auf trockene Reisigstücke zu treten.
    Zwei Stunden etwa folgten wir dem Pfad. Wo der Wald sich ein wenig lichtete, warf ich besorgte Blicke nach links, um festzustellen, ob der Himmel – von dem allerdings durch das Blätterdach immer nur kleine Ausschnitte zu sehen waren – im Osten bereits heller wurde. Glücklicherweise aber zeigte er immer noch das sternenüberzogene Firmament. Außer dem Atmen der Männer, dann und wann das Rauschen von Blättern oder das Knacken eines Zweiges, waren die einzigen Laute das Summen und Zirpen nächtlicher Insekten und hin und wieder ein Rascheln, wenn ein kleines Tier zwischen den Bäumen dahinhuschte.
    Einmal blieben wir alle abrupt stehen und lauschten erschrocken einem entfernten Husten, bis ein Waldläufer wisperte: »Das ist ein Panther!« Wir rannten weiter, als könnten Panther uns nichts anhaben. Wir hatten von ihm auch nichts zu befürchten, denn Panther jagen immer allein und würden nie einen vierköpfigen Trupp angreifen. Pikten waren natürlich eine andere Sache.
    Schließlich bedeutete Hakon uns anzuhalten. Wir vernahmen ferne, schwache Laute – nicht die von wilden Tieren. Es war ein leises, kaum hörbares Murmeln, vergleichbar vielleicht mit dem eines fernen Gewitters, das man mehr in den Knochen als den Ohren spürt. Und indem wir unsere Augen anstrengten, die durch den langen Weg im Dunkeln noch schärfer als sonst waren, vermochten wir ein schwaches rötliches Glühen zwischen den Bäumen zu sehen.
    Wir verließen den Pfad und schlichen links durch den Wald. Jetzt mußten wir alle Eile vergessen, um so leise wie nur möglich sein zu können. Wir duckten uns und huschten von Busch zu Baumschatten und wieder zu Büschen.
    Bald hörten wir die gutturalen Stimmen von Pikten. Erneut hob Hakon vorsichtgebietend eine Hand. Und dann sahen wir sie. Drei Pikten standen, beziehungsweise saßen auf einem Pfad. Man hatte sie als Wachen postiert, aber sie nahmen ganz offensichtlich ihre Pflichten nicht sehr ernst. Sie warfen kleine Holzstücke in die Höhe und achteten darauf, auf welche Seite sie fielen. Sie lachten dabei, prahlten und zogen einander auf und unterschieden sich so

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