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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Königs linken Schulterschutz in die Schulter geschlagen. In Herzschlagschnelle war Conans Harnisch voll Blut.
    Volmana stieß in seiner Ungeduld die ihm im Wege Stehenden wild zur Seite und zielte mit aller Kraft nach Conans ungeschütztem Kopf. Der König duckte sich, und die Klinge schor eine Strähne des schwarzen Haares ab, als sie dicht über die Schädeldecke pfiff. Conan wirbelte auf der Ferse herum und schwang die Axt. Ihre Schneide drang durch den stählernen Brustpanzer in Volmanas linke Seite, und der Graf sank zu Boden.
    »Volmana!« keuchte Conan. »Ich hätte diesen Zwerg gleich erkennen müssen!«
    Er richtete sich auf, um dem Wahnsinnsangriff Rinaldos zu begegnen, der völlig ungeschützt, nur mit einem Dolch bewaffnet, auf ihn zustürmte. Conan sprang zurück und hob die Axt. »Zurück, Rinaldo!« rief er fast flehend. »Zurück! Ich möchte Euch nicht töten müssen!«
    »Stirb, Tyrann!« kreischte der wahnsinnige Minnesänger und warf sich geradewegs auf den König. Conan wartete mit dem Hieb, den er vermeiden wollte, bis es zu spät war. Erst als er den Dolch in seiner ungeschützten Seite spürte, schlug er die Axt in blinder Verzweiflung hinab.
    Rinaldo fiel mit zerschmettertem Schädel, und Conan taumelte zur Wand zurück. Blut spritzte durch die Finger, die er auf die neue Wunde drückte.
    »Auf ihn!« brüllte Ascalante. »Tötet ihn!«
    Conan lehnte den Rücken an die Wand und hob die Axt. Wie das Urbild der Unbesiegbarkeit stand er da, mit weitgespreizten Beinen, den Kopf ein wenig vorgeschoben, eine Hand stützend an die Wand gedrückt und die andere mit der Axt hoch über dem Kopf. Die Muskelstränge drohten die Haut zu sprengen. Seine Züge waren zur Maske tödlicher Wut verzerrt. Die Augen funkelten gefährlich. Die Männer zögerten. So skrupellose, blutdürstige Verbrecher sie auch waren, hatte doch die Zivilisation sie hervorgebracht, und was ihnen hier gegenüberstand, war ein Barbar, das gefährlichste aller wilden Tiere. Sie wichen vor ihm zurück, denn selbst der sterbende Tiger konnte noch zum tödlichen Schlag ausholen.
    Conan spürte ihre Unsicherheit. Er grinste freudlos und fletschte die Zähne.
    »Wer will als nächster sterben?« knurrte er durch aufgerissene, blutige Lippen.
    Ascalante sprang wie ein Wolf, doch mit unglaublicher Flinkheit hielt er fast mitten in der Luft inne und ließ sich auf den Boden fallen, um dem zischenden Tod zu entgehen. Hastig riß er die Füße zur Seite und rollte herum, als Conan erneut zuschlug. Diesmal sank die Axt zolltief in den polierten Boden, dicht neben Ascalantes Beinen.
    Ein weiterer tollkühner Bandit wählte diesen Augenblick zum Angriff. Die anderen folgten ihm nur zögernd. Er hatte beabsichtigt gehabt, Conan zu töten, ehe der Cimmerier die Axt aus dem Boden zu zerren vermochte. Aber er hatte des Königs Kraft unterschätzt. Die blutige Axt flog hoch und sauste gleich darauf wieder hinab. Der Bursche prallte leblos gegen die Beine seiner Kameraden.
    In diesem Augenblick schrien die fünf an der Tür gleichzeitig gellend auf, denn ein unförmiger Schatten war urplötzlich an der Wand erschienen. Alle, außer Ascalante, waren bei diesem Schreckensschrei herumgewirbelt. Und alle, außer Ascalante, rannten schreiend aus der Tür und in blinder Flucht durch die Korridore.
    Ascalante gönnte sich nicht einmal einen Blick über die Schulter zur Tür. Er hatte Augen nur für den verwundeten König. Er nahm an, daß der Kampflärm den Palast geweckt hatte, und die dem König ergebenen Gardisten herbeigestürmt waren. Trotzdem kam es ihm selbst in diesem Augenblick merkwürdig vor, daß seine harten, ausgekochten Banditen bei ihrer Flucht so grauenvoll schrien. Conan schaute nicht zur Tür, weil er den Gesetzlosen mit den brennenden Augen eines sterbenden Wolfes beobachtete.
    Selbst in dieser ernsten Situation machte sich Ascalantes zynische Art bemerkbar. »Alles scheint verloren, vor allem die Ehre«, murmelte er. »Doch jedenfalls stirbt der König im Stehen und ...« Was er sonst noch hatte sagen wollen, kam nicht mehr über seine Lippen, denn er nutzte den Augenblick, da Conan sich notgedrungen mit dem Axtarm das Blut aus den Augen wischte, und stürmte auf ihn zu.
    Doch noch ehe er ihn erreicht hatte, war ein seltsames Rauschen zu hören, und ein ungeheures Gewicht landete auf seinem Rücken. Kopfüber stürzte er auf den Boden, und scharfe Krallen stießen schmerzhaft in sein Fleisch. Er wand sich verzweifelt unter seinem

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