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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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aufschrecken soll, dann müssen wir schon selbst dafür sorgen. Und ich glaube, ich weiß auch bereits wie, denn meine Späher berichteten mir, daß die Geduld meiner Landsleute erschöpft ist.«
    In der gleichen Nacht noch, schwamm ein Mann ganz in Schwarz gekleidet, mit der Genehmigung des Generals, dort über den Alimane, wo er am tiefsten war. Dann verschwand er triefnaß im Unterholz. Die Nacht war stark bewölkt und mondlos, dazu vertrieb ein kalter Nieselregen die Wachen der Königstreuen in den Schutz der Bäume und übertönte die wenigen Geräusche, die der Mann verursachte und die sie sonst vielleicht aufgescheucht hätten.
    Der Schwimmer in der dunklen Kleidung war ein Poitane, ein Gefolgsmann von Graf Trocero. In sorgsam gefaltetem Öltuch an seiner Brust trug er einen Brief eigenhändig von Graf Trocero geschrieben und an die Führer des schwelenden poitanischen Widerstands gerichtet.
     
    Amulius Procas konnte in dieser Nacht nicht schlafen. Der Regen, der gegen das Tuch seines Zeltes klopfte, erhöhte seine Niedergeschlagenheit, und seine Wunde schmerzte um so mehr. Er stieß barbarische Flüche aus, die er als junger Offizier an den Grenzen Aquiloniens gelernt hatte, und schlürfte heißen Würzwein gegen die Kälte und als Vorsorge gegen Fieber. Seine Schwermut versuchte er mit einem Brettspiel gegen einen seiner Sergeanten zu überwinden. Sein verwundetes Bein, das dick umwickelt war, ruhte auf einem Hocker.
    Das Donnergrollen ließ ihn sein graues Haupt heben.
    »Es ist nur ein Gewitter«, sagte der Sergeant. »Die Nacht ist ungemein stürmisch.«
    »Genau die richtige Nacht für einen Versuch der Rebellen, die Furt zu überqueren«, sagte Procas. »Ich hoffe, die Wachen erhielten den ausdrücklichen Befehl, ihre Runden zu ziehen und kommen nicht auf die Idee, sich unter den Bäumen unterzustellen.«
    »Sie ziehen ganz sicher ihre Runden, General«, beruhigte ihn der Sergeant. »Ihr Zug. Bitte beachtet, daß meine Königin Euch mattgesetzt hat.«
    »Tatsächlich, das hat sie«, murmelte Procas und schaute stirnrunzelnd auf das Brett. Er fragte sich verwundert, weshalb diese harmlosen Worte ihm einen solch eisigen Schauder über den Rücken gejagt hatten. Dann ärgerte er sich über sich selbst und nahm einen tiefen Schluck Wein. Es sah ihm doch gar nicht ähnlich, sich wie ein abergläubisches Weib von lächerlichen Vorahnungen plagen zu lassen. Aber trotzdem wünschte er sich, die Postenkette persönlich inspizieren zu können, denn zweifellos wurden die Burschen leichtsinnig, nun da ihr wachsamer und gestrenger Befehlshaber ihnen nicht auf die Finger sehen konnte.
    Die Zeltklappe schwang zur Seite und ein hochgewachsener Soldat schaute ins Innere.
    »Was ist los, Mann?« fragte Prospero. »Etwas Neues von den Rebellen?«
    »Nein, General, aber Ihr bekommt Besuch.«
    »Einen Besucher, sagst du?« fragte Procas verblüfft. »Nun, so schick ihn herein!«
    »Es ist eine Frau, kein Mann«, sagte der Soldat. Als Procas mit einer Handbewegung bedeutete, daß die noch nicht sichtbare Besucherin eintreten solle, erhob sich sein Spielpartner, salutierte und verließ das Zelt.
    Gleich darauf half der hochgewachsene Soldat einem Mädchen in Pagenlivree ins Zelt. Alcina hatte sich den Wachtposten genähert und ihnen erklärt, sie sei eine Botin von König Numedides' Ministern. Keiner dachte auch nur daran, sie zu fragen, wie sie hierhergekommen sei, da sie so beeindruckt von der kühlen Autorität waren, die sie ausstrahlte, und dem seltsamen Leuchten ihrer weit auseinanderstehenden smaragdgrünen Augen.
    Procas musterte sie argwöhnisch. Das Sigill, das sie ihm vorgewiesen hatte, bedeutete ihm wenig. Dergleichen läßt sich leicht fälschen oder stehlen. Auch verließ er sich nicht auf die Dokumente, die sie ihm ebenfalls zeigte. Doch als sie behauptete, eine Botschaft von Thulandra Thuu an ihn weitergeben zu müssen, erwachte seine Neugier. Er kannte und fürchtete den hageren, düsteren Zauberer, dessen Einfluß auf Numedides er längst beneidete, dem er mißtraute und dem er entgegenzuwirken versuchte.
    »Nun«, knurrte Amulius Procas schließlich. »Sprecht!«
    Alcina warf einen Blick auf die beiden Posten, die mit der Rechten am Schwertgriff zu ihren beiden Seiten standen. »Sie ist nur für Eure Ohren gedacht, mein General«, sagte sie leise.
    Procas überlegte einen Augenblick lang, dann nickte er den beiden Wachen zu. »Also gut, Männer, wartet vor dem Zelt!«
    »Aber General!« protestierte der

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