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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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zu entziehen.«
    Erstaunen glomm in den normalerweise undurchschaubaren Augen Ascalantes auf, denn die Neuigkeit überraschte ihn. Alle wußten, daß Procas der fähigste Offizier Aquiloniens war, seit Conan den Dienst quittiert hatte. Wenn irgend jemand die aufständischen Barone im Norden unterwerfen und die Rebellion im Süden niederschlagen konnte, dann Amulius Procas. Ihn von einer solchen Mission zurückzuziehen, ehe diese beiden Bedrohungen beseitigt waren, war reiner Wahnsinn.
    »Ich verstehe die Einstellung, die Euch Eure Loyalität befiehlt«, sagte Thulandra Thuu mit sanftem Lächeln. »Es ist so, daß unser guter General Procas einen unüberlegten Vorstoß über den Alimane vornahm und so die Gefahr eines offenen Krieges mit Argos heraufbeschwor.«
    »Verzeiht, mein Lord, aber das ist einfach unvorstellbar«, sagte Ascalante. »Unerlaubt die Grenzen eines befreundeten Staates zu übertreten, ohne den ausdrücklichen Befehl unseres Monarchen, kommt dem Hochverrat gleich!«
    »Genau das ist es auch«, versicherte ihm der Hexer. »Und daß der König wahrhaftig eine Strafexpedition nach Argos anordnete, ist eine Tatsache, die in der Geschichtsschreibung, wie ich fürchte, nicht berücksichtigt werden wird, da alle Kopien dieses Befehls seltsamerweise spurlos verschwanden. Ihr versteht doch, was ich meine?«
    Ascalantes Augen funkelten amüsiert. »Ich glaube schon, mein Lord. Aber, ich bitte Euch, fahrt fort!« Der Graf von Thune genoß einen klug ausgedachten Schurkenstreich so sehr wie ein Weinkenner einen besonders raren Jahrgang.
    »Der General hätte die Gefahr, in Ungnade zu fallen, vermeiden können, wenn es ihm gelungen wäre, auch den letzten Funken der Rebellion auszulöschen, denn die Gerüchte, die Euch sicher zu Ohren gekommen sind, über eine selbsternannte Befreiungsarmee, sind wahr. Sie befindet sich augenblicklich nördlich der Rabirianischen Berge. Ein Abenteurer, er nennt sich Conan der Cimmerier ...«
    »Dieser Riese von Mann, der vergangenes Jahr das Löwenregiment zum Sieg über die räuberischen Pikten führte?« rief Ascalante.
    »Derselbe!« erwiderte Thulandra. »Doch die Zeit drängt und gestattet uns keine Muße für nutzloses Gerede, so unterhaltend es auch wäre. Hätte General Procas die Überreste der Rebellenarmee vernichtet und sich gleich darauf über den Alimane wieder zurückgezogen, ehe König Milo von der Grenzübertretung erfuhr, wäre alles gut gewesen. Aber Procas stellte sich ungeschickt an. Er rief den Grimm der Argossaner hervor, und floh vom Schlachtfeld, ohne auch nur einen Tropfen Rebellenblut zu vergießen. Auch seine Überquerung des Flusses war nicht gut durchdacht. Jedenfalls töteten die Rebellenbogenschützen dabei Dutzende unserer besten Soldaten. Und um all seinen Fehlern noch die Krone aufzusetzen, benahm sich auch noch ein dummer Spion von Vibius Latro – ein Zingarier namens Quesado, den Seine Majestät übereilt in den diplomatischen Dienst aufnahm – in Messantia daneben.
    Jedenfalls wurde der General zum Schluß an der Furt auch noch so schwer verwundet, daß er, wie ich befürchte, das Kommando nicht mehr beibehalten kann. Glücklicherweise für uns ist auch Conan seinen ... ah ... Verwundungen erlegen. Und um nun zu Euch zurückzukommen, mein teurer Graf ...«
    »Zu mir?« murmelte Ascalante und bemühte sich, so bescheiden wie nur möglich dreinzuschauen.
    »Zu Euch«, betonte der Zauberer mit leichtem Lächeln. »Eure Leistungen an der ophireanischen und der nemedischen Grenze qualifizieren Euch durchaus, finde ich, den Befehl über die Grenzlegion zu übernehmen, die den versagenden Händen General Procas' entschlüpft ist – oder es zumindest in Kürze wird, sobald er dieses Schreiben erhalten hat.«
    Der Zauberer machte eine Pause und zog aus seinem weiten Ärmel eine Schriftrolle, mit blauem und gelbem Band umwickelt und dem blutroten Siegel des Königs versehen.
    »Ich beginne zu verstehen«, sagte Ascalante. Der Eifer quoll in seinem Herzen wie ein sprudelnder Quell unter einem Stein.
    »Ihr habt lange auf eine Gelegenheit gewartet, zu einer hohen Stellung aufzusteigen und Euch die Gunst Eures Königs zu erwerben. Die Gelegenheit rückt nun heran. Aber ...« – Thulandra Thuu hob warnend einen Finger und betonte jedes Wort – »Ihr müßt mich genau verstehen, Graf Ascalante.«
    »Mein Lord?«
    »Es ist mir bewußt, daß der Hof Euren Titel und Anspruch auf die Grafschaft von Thune noch nicht bestätigt hat, und daß gewisse ... ah

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