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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Dolch durch ein Kettenhemd in die Brust stoßen. Es muß diese Frau gewesen sein.«
    »Frau? Welche Frau?« schrie der Hauptmann.
    »Die grünäugige, die ich vergangene Nacht einließ. Sie behauptete, eine Botschaft vom König übermitteln zu müssen. Seht, dort sind ihre Fußabdrücke.« Der Soldat deutete auf die Lehmspuren kleiner Stiefel, die sich auf dem Teppich abhoben. »Wir drängten den General, an seiner Seite bleiben zu dürfen, während er sich mit dieser Frau unterhielt, aber er befahl uns, ihn allein zu lassen.«
    »Was ist mit dieser Frau?«
    Der Posten drehte hilflos eine Hand. »Fort, verschwunden, wie, weiß ich nicht. Ich versichere Euch, Sir, daß sie nicht an uns vorbeikam. Sergius und ich waren hellwach und auf unserem Posten, die ganze Zeit, nachdem wir den General verlassen hatten, bis Ihr jetzt mit den Tagesbefehlen kamt. Ihr könnt die Streife fragen.«
    »Hm«, brummte der Hauptmann. »Nur ein Teufel kann mitten aus einem schwerbewachten Kriegslager unbemerkt verschwinden.«
    »Dann ist die Frau vielleicht der Teufel«, murmelte der Posten und biß sich auf die Lippe. »Schaut, was da auf dem Teppich liegt: ein Halbmond aus glasähnlichem Stein, so schwarz wie die Tiefen der Hölle.«
    Der Hauptmann schob das Obsidianbruchstück mit den Zehen ein wenig heran, doch dann stieß er es unwillig zur Seite. »Nichts weiter als ein lächerliches Amulett, wie die Abergläubischen es tragen. Doch Teufel oder nicht, wir dürfen nicht untätig hier herumstehen. Du bewachst die Leiche des Generals, während ich einen Trupp zusammenrufe, der das Lager und die nahen Berge durchsuchen soll. Sergius, hol mir einen Trompeter! Wenn ich diese Teufelin erwische ...«
    Als der Posten allein im Zelt war, suchte er verstohlen zwischen den Schatten auf dem Teppich und fand das Amulett. Er begutachtete es, dann knüpfte er die abgerissenen Enden der Kette zusammen und hängte sie sich um den Hals. Wenn das Ding auch nicht nach sonderlich viel aussah, mochte es ihm doch zumindest Glück bringen. Zweifellos hatte das jemand geglaubt, sonst hätte die Teufelin es nicht getragen – und ein Soldat kann all das Glück brauchen, das die Götter ihm gewähren.
     
    Conan beugte sich über den Rand eines Felsens und studierte die Aufstellung der Königstreuen, die immer noch am Nordufer des Alimanes lagerten. Erst vor einem Tag mußte sich etwas sehr Aufregendes bei ihnen zugetragen haben, denn lautes Durcheinanderrufen war zu hören gewesen und ziemliche Verwirrung hatte geherrscht. Doch von seinem hohen Horst aus konnten nicht einmal die scharfen Augen des Cimmeriers den Grund dafür erkennen.
    Während sein Blick nicht von der Szene jenseits des Flusses wich, nahm Conan den kalten Braten, eine Riesenkeule, die sein Bursche ihm gebracht hatte, und kaute mit großem Appetit daran. Er fühlte sich voll neuer Lebenskraft, nachdem er endlich auch die letzten Nachwirkungen des Giftes überwunden hatte. Außerdem trug es viel zu seiner guten Laune bei, daß er den Königstreuen mit seinen Schützen so hatte einheizen können, dadurch hatte er auch die Wut über die verlorene Schlacht am Alimane, wo so viele seiner Männer in den wirbelnden Fluten umgekommen waren, schneller überwunden.
    Viele Jahre waren vergangen, seit der cimmerische Abenteurer einen Partisanenkrieg geführt – also aus den Schatten zugeschlagen, Nachzügler überfallen, und einer stärkeren Truppe aus der Sicherheit der Dunkelheit schwer zu schaffen gemacht hatte. Damals hatte er eine Brigantenbande in der Zuagirwüste befehligt. Er war sehr mit sich zufrieden, daß die Erinnerung daran noch messerscharf war, er sie richtig zu nutzen vermochte und nichts seiner alten Geschicklichkeit und seines Einfallsreichtums verloren hatte.
    Trotzdem, nun da der Gegner den Alimane überquert hatte und auf dem anderen Ufer kampierte, hatten die Probleme der Kriegsführung sich wieder verändert, und – dachte der ungeduldige Cimmerier – nicht gerade zu seinen Gunsten.
    Die Streitkräfte unter dem Löwenbanner konnten die Furt nicht nutzen, solange die Königstreuen wachsam die Augen offenhielten, um jeden Angriff zurückzuschlagen. Um mit einem Erfolg im Angesicht des voraussehbaren heftigen Widerstands rechnen zu können, brauchten sie, wie beispielsweise bei der Erklimmung der Mauern einer belagerten Festung, eine zahlenmäßige Überlegenheit, und über die verfügten die Rebellen nicht. Mit Partisanentaktik und dem Einsatz der berittenen Bogenschützen konnten

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