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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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steil. Ab und zu noch löste sich eine Lawine aus den jetzt schrägen Hängen und polterte hinunter auf das angesammelte Geröll. Wen es dort auch erwischt hatte, er würde für immer unter den Gesteinsmassen begraben bleiben.
    Ein winziges Stück der linken Felswand war erstaunlicherweise unberührt geblieben. Es hob sich nun wie ein schmaler Pfeiler aus dem Plateau heraus. Auf diesem seltsamen Gebilde sah Conan zwei kleine Gestalten in schwarzen Kapuzenumhängen. Eine hob die Arme hoch, wie um die Götter oder Dämonen anzuflehen.
    »Das ist Thulandra Thuu, der Zauberer des Königs, ganz sicher«, sagte eine Stimme in Conans Nähe, »oder ich will ein Stygier sein!«
    Conan drehte sich um und bemerkte, daß Gromel dicht bei ihm stand. »Glaubt Ihr, er hat dieses Erdbeben ausgelöst?«
    »Ganz bestimmt. Und wenn er gewartet hätte, bis wir uns alle in der Klamm befanden, wären wir jetzt ohne Ausnahme erledigt. Er ist zu weit entfernt, daß ein Pfeil ihn treffen könnte, aber bei den Göttern, hätte ich einen Bogen, ich würde es trotzdem versuchen.«
    Ein Schütze hörte ihn. Er gab dem Offizier seinen Bogen und sagte: »Seht, ob Ihr mit meinem etwas ausrichten könnt, Sir.«
    Gromel saß ab, legte einen Pfeil an die Sehne, zielte und schoß. Der Pfeil flog hoch und prallte ein Dutzend Schritt unterhalb des oberen Randes gegen den Felsen. Die kleinen Gestalten verschwanden.
    »Ein guter Versuch«, brummte Conan. »Wir hätten einen Werfer aufstellen sollen. Gromel, es gibt gewiß mehr als genug gebrochene Knochen, die geschient werden müssen. Kümmert Euch darum, daß die Heiler genügend Helfer haben.«
    Mit zusammengezogenen Brauen starrte Conan auf das Geröllfeld. Seine barbarischen Instinkte rieten ihm, seine Männer zu sammeln, die Kavallerie absitzen zu lassen und sie alle mit blanker Klinge von Fels zu Fels springend, die Hänge hochstürmen zu lassen. Doch die Erfahrung warnte ihn. Er würde nur kostbare Menschenleben aufs Spiel setzen und nicht viel erreichen, denn sie kämen nur langsam und mühsam voran, und während sie sich die Wand hochkämpften, konnte man sie von oben mit Pfeilhagel eindecken. Wer wirklich oben ankam, wäre zu erschöpft, sich in den Kampf zu stürzen.
    Er schaute sich um. »He, Trocero! Prospero! Morenus, schickt einen Mann, um Publius und Pallantides hierher zu holen. Nun, Freunde, was meint ihr, sollen wir als nächstes unternehmen?«
    Graf Trocero lenkte sein Pferd dichter an Conans und studierte die ungeheuren Gesteinsmassen. »Unmöglich können die Reiter die Hänge bezwingen. Zu Fuß wäre es langsam und mühsam zu schaffen, aber auch nur, wenn Numitor nicht von oben angreift, und der Hexer sich nicht einen weiteren Zauber einfallen läßt. Die Wagen müßten wir auf jeden Fall zurücklassen.«
    »Könnten wir vielleicht eine eigene Straße bauen, ähnlich dem Simsweg, der nun unter dem Geröll liegt?« fragte Prospero.
    Trocero brauchte nur kurz zu überlegen. »Mit tausend Arbeitern, ausreichenden Mitteln könnte ich in wenigen Monaten eine Straße erstellen, wie Ihr sie Euch schöner gar nicht wünschen könntet.«
    »Aber wir haben weder die Zeit noch das Geld dafür«, brummte Conan. »Wenn wir nicht durch die Kerbe kommen, müssen wir eben darüber, darunter oder um sie herum. Befehlt den Männern, sich etwa zwei Meilen auf der Straße zurückzuziehen und unter den Bäumen zu kampieren.«
     
    Im Lager der Königstruppen erwartete den Zauberer ein wütender Prinz. Der erschöpfte Thulandra Thuu wirkte älter, und er mußte sich an Hsiaos starke Schulter stützen. Der Felsrand, wo er sein Pentagramm gezeichnet hatte, war nicht mit dem Rest der Wand eingebrochen, und so hatte er ohne Schwierigkeiten auf dem schmalen Stück in die Sicherheit des Plateaus zurückkehren können.
    »Ihr Dummkopf von einem Hexer!« raste Numitor. »Wenn Ihr schon zu Magie greifen mußtet, hättet Ihr zumindest warten sollen, bis die Rebellen samt und sonders in der Kerbe steckten. So hätten wir sie alle vernichten können. Jetzt sind sie ohne größere Verluste geflohen.«
    »Ihr versteht nichts von diesen Dingen, Prinz«, erwiderte Thulandra kalt. »Ich wartete mit dem letzten Schritt des Zaubers, bis ich bemerkte, daß etwas – oder jemand – den Rebellenführer vor der Falle gewarnt hatte, und die Vorhut zu fliehen begann. Hätte ich noch länger gezaudert, wären sie völlig ungeschoren davongekommen. Auf jeden Fall ist die Klamm jetzt blockiert. Die Rebellen müssen entweder

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