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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Königs und der Gräfin Albiona unterstützte.
    Es war eine ungewöhnliche Reise auf dem schmalen, schwarzen Schiff – fast zweihundert Meilen den gewaltigen Strom abwärts, bis zu seiner Biegung ostwärts, um die poitanischen Berge. Wie in einem Traum zog die ständig wechselnde Landschaft vorbei. Tagsüber lag Albiona geduldig in der kleinen Kajüte, fast so ruhig wie die Leiche, die man dort vermutete. Nur tief in der Nacht, nachdem die Vergnügungsschiffe mit ihren lebenslustigen Passagieren – die im Schein der von Sklaven gehaltenen Fackeln auf Seidenkissen an Deck ruhten – den Fluß verlassen hatten, und ehe die ersten Fischerkähne ausliefen, wagte das Mädchen sich aus der Kabine. Dann hielt es das lange Ruder, das geschickt durch Stricke festgebunden war, um es ihr leichter zu machen, während Conan sich ein wenig Schlaf gönnte. Der König brauchte nicht viel Ruhe. Seine Ungeduld trieb ihn an, und sein kräftiger Körper war der Anstrengung durchaus gewachsen. Ohne auch nur ein einzigesmal anzuhalten, fuhren sie südwärts.
     
    So ging es stetig den Fluß abwärts, durch Nächte, da der Strom Millionen von Sternen widerspiegelte, und durch Tage goldenen Sonnenscheins. Immer weiter ließen sie den Winter zurück. An Städten kamen sie vorbei, deren Lichter sich des Nachts mit denen des Himmels maßen, an stattlichen Landhäusern und fruchtbaren Obstgärten, bis sich endlich die blauen Berge von Poitain über ihnen wie die Bastionen von Göttern erhoben, und der mächtige Fluß, der den schroffen Felsen auswich, sich in gewaltigen Stromschnellen und schäumenden Wirbeln einen Weg durch das Vorgebirge bahnte.
    Conan beobachtete das Ufer scharf und schwang schließlich das lange Ruder herum. Er nahm Kurs auf eine weit in den Fluß ragende Landzunge, auf der Fichten in einem ungewöhnlich regelmäßigen Kreis um einen grauen, seltsam geformten Felsen wuchsen.
    »Wie die Schiffe die Wasserfälle schaffen, die man schon hier donnern hört, ist mir nicht klar«, brummte Conan. »Aber Hadrathus sagte, es gelingt ihnen. Doch wie dem auch sei, wir gehen hier an Land. Einer seiner Leute soll uns hier mit Pferden erwarten. Ich sehe jedoch niemanden. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie sein Auftrag vor uns hier hätte angelangen können.«
    Er steuerte das Schiff dicht an die Landzunge heran und vertäute es an einer aus dem Ufer ragenden kräftigen Wurzel. Dann tauchte er ins Wasser und wusch sich die Farbe ab. Mit seiner natürlichen Hautfarbe kehrte er an Bord zurück. Er holte die aquilonische Kettenrüstung aus der Kajüte, die Hadrathus für ihn besorgt hatte, und sein Schwert. Er rüstete sich, während Albiona passende Kleidung für die Überquerung der Berge anzog. Als Conan aufbruchsbereit zur Landzunge schaute, zuckte er zusammen und legte unwillkürlich die Hand um den Schwertgriff. Unter einem Baum stand eine schwarzgewandete Gestalt, die die Zügel eines Schimmelzelters und eines mächtigen Rotfuchses hielt.
    »Wer seid Ihr?«
    Der Mann verbeugte sich tief.
    »Ein Asuraner. Ich erhielt einen Befehl und gehorche.«
    »Wie habt Ihr ihn erhalten?« fragte Conan, doch der andere verneigte sich nur noch einmal.
    »Ich soll Euch durchs Gebirge zur ersten poitanischen Festung führen.«
    »Ich brauche keinen Führer«, antwortete der Cimmerier. »Ich kenne diese Berge sehr gut. Habt Dank für die Pferde, aber Ihr müßt verstehen, daß die Gräfin und ich allein weniger Aufsehen erregen werden, als in Begleitung eines Akoluthen Asuras.«
    Wieder verneigte der Mann sich tief. Er übergab Conan die Zügel und kletterte ins Schiff. Er steuerte es in die Flußmitte und ließ sich von der starken Strömung zum fernen Donnern des von hier aus nicht zu sehenden Wasserfalls treiben. Mit einem verwirrten Kopfschütteln hob Conan die Gräfin in den Sattel des Zelters, dann schwang er sich auf sein Streitroß und ritt auf die Berge zu, deren Gipfel sich vom Himmel abhoben.
    Das hügelige Land am Fuß des Gebirges war jetzt von Unruhen zerrissenes Grenzgebiet, wo die Barone zu alten feudalistischen Gewohnheiten zurückgegriffen hatten und sich Scharen von Gesetzlosen herumtrieben. Poitain hatte seine Trennung von Aquilonien nicht formell erklärt, war nun jedoch in jeglicher Hinsicht ein unabhängiger Staat, der von seinem Erbgrafen Trocero regiert wurde. Das sanftwellige Land im Süden hatte sich dem Schein nach Valerius unterworfen, aber er hatte nicht versucht, die Pässe zu überschreiten, die durch

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