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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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wider. Poitain war das Land der Wärme und des Füllhorns, schöner Frauen und kühner Recken. Neidische Nachbarn blickten mit scheelen Augen auf dieses herrliche Land, und so lernten seine Söhne schon früh, es zu verteidigen. Im Norden beschützte das Gebirge es, während der Grenzfluß im Süden kein so guter Schutz gegen Zingara war, und unzählige Male hatte der Alimane sich mit Blut gefärbt. Im Osten lag Argos, und dahinter Ophier, beides stolze, eroberungslüsterne Königreiche. Die Ritter von Poitain hielten ihr Land durch das Schwert. Frieden und Muße kannten sie kaum. So kam Conan schließlich zur Burg des Grafen Trocero ...
     
    Conan saß auf einem Seidendiwan in einem prächtigen Gemach, durch dessen offene Fenster eine milde Brise mit den schleierfeinen Vorhängen spielte. Wie ein Panther lief Trocero hin und her. Er war ein unruhiger Mann mit geschmeidigen Bewegungen, der schmalen Taille einer Frau und den breiten Schultern eines Schwertkämpfers. Die Jahre hatten ihm kaum etwas anzuhaben vermocht.
    »Laßt uns Euch zum König von Poitain erklären!« drängte der Graf. »Sollen die Verräter im Norden doch das Joch tragen, das sie sich widerstandslos auflegen ließen. Der Süden ist nach wie vor Euer. Bleibt hier und herrscht zwischen Blumen und Palmen über uns.«
    Conan schüttelte den Kopf. »Es gibt kein Land mit edleren Söhnen als Poitain, aber so kühn sie auch sind, werden sie das Land, allein gegen alle, nicht halten können.«
    »Seit Generationen steht es schon allein«, erwiderte Trocero mit dem Stolz seiner Rasse. »Wir waren nicht immer ein Teil Aquiloniens.«
    »Ich weiß. Aber die Lage ist jetzt anders als damals, als alle Königreiche in Fürstentümer geteilt waren, die in fast ständigem Krieg miteinander standen. Die Ära der Baronien und freien Städte ist vorbei. Jetzt ist die Zeit mächtiger Reiche, und das ist mehr als nur ein Traum der Könige. Doch lediglich in der Einigkeit liegt Stärke.«
    »Dann laßt uns Zingara mit Poitain vereinigen«, schlug Trocero vor. »Ein halbes Dutzend Fürsten befehdet einander, und das Land ist vom Bürgerkrieg zerrissen. Wir werden es Provinz um Provinz erobern und Eurem Reich einverleiben. Mit Hilfe der Zingarier können wir Argos und Ophir erobern. Wir werden ein Reich aufbauen ...«
    Erneut schüttelte Conan den Kopf. »Sollen andere von einem gewaltigen Reich träumen! Ich habe nur den Wunsch, meines zu halten, nicht über ein Imperium zu herrschen, das durch Blut und Feuer zusammengefügt wurde. Es ist ein Unterschied, ob man einen Thron mit der Hilfe der Untertanen des Landes an sich bringt und das Land mit ihrer Zustimmung regiert, oder ob man ein fremdes Reich in die Knie zwingt und durch Furcht und Unterdrückung darüber herrscht. Ich möchte kein zweiter Valerius sein. Nein, Trocero, ich will über ganz Aquilonien oder überhaupt nicht mehr herrschen.«
    »Dann führt uns über das Gebirge, damit wir die Nemedier vertreiben!«
    Conans Augen leuchteten auf, aber er wehrte ab.
    »Nein, Trocero. Das wäre ein sinnloses Opfer. Ich habe Euch gesagt, was ich tun muß, um mein Königreich wiederzugewinnen. Nämlich, das Herz Ahrimans finden.«
    »Aber das ist Wahnsinn!« protestierte Trocero. »Die Faseleien eines ketzerischen Priesters und das Gewäsch einer überspannten Hexe.«
    »Ihr wart vor der Schlacht bei Valkia nicht in meinem Zelt«, sagte Conan grimmig und blickte unwillkürlich auf sein rechtes Handgelenk, das noch immer blaue Flecken aufwies. »Ihr habt nicht gesehen, wie die Felsen eingestürzt sind und die Elite meiner Armeen unter sich begruben. Nein, Trocero, ich zweifle jetzt nicht mehr. Xaltotun ist kein Sterblicher, und nur mit dem Herzen Ahrimans komme ich gegen ihn an. Deshalb reite ich nach Kordava – allein!«
    »Aber das ist gefährlich!« rief Trocero.
    »Das ganze Leben ist gefährlich«, brummte der Cimmerier. »Nicht als König, ja nicht einmal als Ritter von Poitain werde ich mich auf die Suche nach dem Herzen machen, sondern als wandernder Söldner, so, wie ich früher durch Zingara ritt. Oh, ich habe genug Feinde südlich des Alimanes, in den Landen und Gewässern im Süden. Viele, die mich nicht als König von Aquilonien kennen, werden sich an mich als Conan von den Barachanpiraten oder Amra von den schwarzen Korsaren erinnern. Aber ich habe auch Freunde dort und Männer, die mir aus eigenem Interesse helfen werden.« Ein schwaches Lächeln zog über seine Lippen.
    Trocero ließ hilflos die Arme sinken

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