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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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und warf Albiona, die auf einem Diwan ganz in der Nähe saß, einen Blick zu.
    »Ich verstehe Eure Zweifel, mein Lord«, sagte sie. »Aber auch ich sah die Münze im Asuratempel, und wie Hadrathus uns versicherte, war sie fünfhundert Jahre vor dem Fall Acherons geprägt. Wenn es also Xaltotun ist, der auf ihr abgebildet ist, und dessen ist Seine Majestät sicher, dann bedeutet es, daß er kein einfacher Zauberer ist, denn sein Leben wurde schon damals in Jahrhunderten gerechnet, nicht in Jahren, wie bei einfachen Sterblichen.«
    Ehe Trocero antworten konnte, war ein respektvolles Klopfen an der Tür zu hören, und eine Stimme rief: »Mein Lord, wir haben einen Mann festgenommen, der sich um die Burg schlich. Er sagt, er möchte mit Eurem Gast sprechen. Wie lautet Euer Befehl?«
    »Ein Spion von Aquilonien!« zischte Trocero und griff nach seinem Dolch, aber Conan hob die Stimme und befahl: »Öffnet die Tür! Ich möchte den Mann gerne sehen!«
    Die Tür schwang auf. Davor hielten zwei streng dreinblickende Bewaffnete einen schlanken Mann in schwarzem Kapuzengewand an beiden Ellbogen fest.
    »Seid Ihr Asuraner?« fragte Conan ihn.
    Der Mann nickte. Die beiden Soldaten erschraken sichtlich und blickten Trocero zweifelnd an.
    »Kunde für Eure Majestät erreichte mich«, sagte der Mann. »Jenseits des Alimanes können wir Euch leider nicht mehr helfen, denn wir haben so weit im Süden keine Anhänger. Der Einflußbereich unserer Sekte folgt dem Khorotas ostwärts. Folgendes habe ich erfahren: Der Dieb, der Ahrimans Herz von Tarascus erhielt, gelangte nicht bis Kordava. Er wurde in den Bergen von Poitain von Räubern ermordet. Das Juwel fiel in die Hand ihres Hauptmanns. Er, der nichts von dessen ungewöhnlichen Eigenschaften wußte und nach der Vernichtung seiner Bande durch poitanische Ritter zur Flucht gezwungen wurde, verkaufte es an den kothischen Kaufmann Zorathus.«
    »Ha!« Conan sprang auf die Beine. »Und was ist mit Zorathus?«
    »Vor vier Tagen überquerte er mit einem kleinen Trupp bewaffneter Diener den Alimane nach Argos.«
    »Welch ein Narr, Zingara in solch unruhigen Zeiten überqueren zu wollen!« warf Trocero ein.
    »Ja, wohl sind die Zeiten auch jenseits des Flusses unruhig, aber Zorathus ist ein verwegener Mann. Er ist in großer Eile, nach Messantia zu gelangen, wo er erhofft, einen Käufer für den brennenden Edelstein zu finden. Möglicherweise wird er es auch erst in Stygien an den Mann bringen. Es könnte sogar sein, daß er das wahre Wesen dieses Juwels ahnt. Jedenfalls hat er nicht den sichereren, aber längeren Weg entlang der poitanischen Grenze genommen, durch den er Argos fern von Messantia erreichen würde, sondern folgt dem geraden durch Ostzingara.«
    Conan knallte die Faust so heftig auf den Tisch, daß die schwere Platte erzitterte.
    »Bei Crom! Dann hat das Glück sich schließlich doch noch mir zugeneigt! Ein Pferd, Trocero, und den Harnisch eines Freien Getreuen! Zorathus hat einen guten Vorsprung, aber er ist nicht so groß, daß ich ihn nicht einholen könnte, und wenn ich ihm bis zum Ende der Welt folgen müßte!«
     

12. Der Drachenzahn
    12
     
    DER DRACHENZAHN
     
     
    Im Morgengrauen lenkte Conan sein Pferd über eine Furt des Alimanes und kam so auf die breite Karawanenstraße, die südostwärts führte. Vom anderen Ufer blickte Trocero ihm nach, im Sattel an der Spitze seiner gerüsteten Ritter, während das rote Leopardenbanner Poitains hoch über seinem Kopf im Wind flatterte. Stumm saßen die dunkelhaarigen Männer auf ihren Pferden, bis ihr König im Blau der weiten Ferne völlig verschwunden war, das sich allmählich zum Weiß des Sonnenaufgangs färbte.
    Conan ritt auf einem mächtigen Rapphengst, ein Geschenk Troceros. Er trug nicht mehr die aquilonische Rüstung, sondern einen Harnisch, der ihn als Veteran der Freien Getreuen auswies, die aus allen Rassen kamen. Seine Kopfbedeckung war eine einfache Kesselhaube mit so manchen Dellen. Das Leder und Kettengeflecht seines Harnischs war blank, wie von vielen Gefechten, und der scharlachrote Umhang, der sorglos über seine Schultern geworfen war, wies Flecken und Risse auf. Er sah ganz so aus, wie man sich einen Söldner vorstellte, der das Auf und Ab des Lebens kannte.
    Doch Conan sah nicht nur so aus, er fühlte sich auch so. Alte Erinnerungen an die Zeit, bevor er König geworden war, stiegen in ihm auf. Er dachte daran, wie er noch ein abenteuerlustiger Herumtreiber gewesen war, der sich in so manche

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