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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Inselgruppe südwestlich der zingaranischen Küste – waren argossanische Seeleute, und solange sie sich nur mit Schiffen anderer Nationen beschäftigten, legte die argossanische Obrigkeit die Seegesetze nicht allzu streng aus.
    Aber Conan hatte nicht nur zu den Barachanpiraten gehört. Er war auch mit zingaranischen Freibeutern gesegelt und sogar mit wilden schwarzen Korsaren, die aus dem fernen Süden herbeikamen, um die Küsten des Nordens unsicher zu machen, und dadurch hatte er sich selbst außerhalb die Toleranz der argossanischen Gesetze gestellt. Erkannte man ihn in einem der Häfen von Argos, konnte es ihn den Kopf kosten. Doch ohne Zögern ritt er weiter nach Messantia und gönnte sich, ob nun Tag oder Nacht, immer nur eine knappe Pause, um seinen Hengst ausruhen zu lassen und selbst eine kurze Weile zu schlafen.
    Unbeachtet ritt er in die Stadt und mischte sich unter die Menschenmenge, die ständig in dieser großen Handelsstadt anzutreffen war. Messantia war nicht befestigt, keine Mauern umgaben die Stadt. Das Meer und die Schiffe schützten sie.
     
    Es war Abend, als Conan gemächlich durch die Straßen ritt, die zum Hafen führten. An ihrem Ende sah er die Kais und die Masten und Segel der Schiffe. Seit vielen Jahren roch er zum erstenmal wieder Salzwasser und hörte das Knarren der Takelung in der Brise, die die Schaumkronen an Land warf. Wieder griff der alte Abenteuer- und Wanderdrang nach seinem Herzen.
    Aber er ging nicht hinaus auf die Kais. Er lenkte sein Pferd zu einer Steintreppe mit breiten, abgetretenen Stufen und ritt hinauf zu einer sauberen Straße, an der vornehme weiße Häuser auf die Hafenanlagen hinunterschauten. Hier lebten die Männer, die ihren Reichtum der See verdankten: ein paar alte Kapitäne, die irgendwo in weiter Ferne Schätze gefunden hatten, aber hauptsächlich Händler und Kaufleute, die selbst nie ein Deck betreten, einen Sturm auf dem Meer erlebt hatten und nie bei einem Seekampf dabeigewesen waren.
    Conan lenkte seinen Hengst durch ein bestimmtes goldverziertes Tor und ritt in einen Hof, wo ein Springbrunnen plätscherte und Tauben von seiner Marmoreinfassung auf den Marmorboden hüpften. Ein Page in reichverziertem Seidenwams und engen Beinkleidern aus dem gleichen Stoff kam herbei, um sich nach Conans Begehr zu erkundigen. Die Kaufleute von Messantia trieben mit vielen Fremden Handel, doch waren das meistens Seeleute. Jedenfalls war es ungewöhnlich, daß ein Söldner so selbstverständlich in den Hof eines vornehmen Kaufmanns einritt.
    »Wohnt Publio hier?« Es war weniger eine Frage, denn eine Feststellung, und etwas am Tonfall dieser Stimme veranlaßte den Pagen, sein federverziertes Barett abzunehmen und sich zu verbeugen. »Ja, Herr Hauptmann.«
    Conan saß ab. Sofort rief der Page einen Diener, der herbeieilte und den Zügel des Rappen nahm.
    »Ist dein Herr im Haus?« Conan schlüpfte aus den eisernen Handschuhen und klopfte den Reisestaub von Umhang und Kettenhemd.
    »Ja, Herr Hauptmann. Wen darf ich melden?«
    »Ich melde mich selbst an«, brummte Conan. »Ich kenne den Weg sehr gut. Bleib du hier.«
    Der Page gehorchte dem gebieterischen Befehl und blickte Conan nach, der die niedrige Marmortreppe hochstieg. Er fragte sich, welche Beziehung sein Herr mit diesem riesenhaften Kämpen haben mochte, der wie ein Barbar aus dem Norden aussah.
    Die Diener, an denen Conan vorbeikam, hielten kurz in ihrer Arbeit inne und schauten ihm mit offenem Mund nach, als er einen breiten kühlen Balkon überquerte, der auf den Hof hinausragte, und auf einen Korridor trat, durch den eine Brise vom Meer blies. Aus einer offenen Tür war das Kratzen eines Federkiels zu hören. Conan folgte dem Geräusch und kam in ein geräumiges Gemach, dessen breite Fenster auf den Hafen hinausschauten.
    Publio saß an einem geschnitzten Teakholztisch und kritzelte mit vergoldeter Feder auf feinem Pergament. Er war ein untersetzter Mann mit massigem Kopf und flinken dunklen Augen. Sein Gewand aus feinstem blauen Seidenmoiré war mit einer Goldborte verziert, und um den kräftigen weißen Hals hing eine schwere Goldkette.
    Als der Cimmerier eintrat, blickte der Kaufmann mit verärgerter Miene auf. Unwillkürlich sperrte er Mund und Augen auf, als könnte er nicht glauben, was er sah. Verblüffung und Furcht begannen seine Miene zu zeichnen.
    »Na«, brummte Conan, »willst du mich denn nicht begrüßen, Publio?«
    Publio benetzte die Lippen.
    »Conan!« flüsterte er ungläubig. »Mitra!

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