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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Conan! Amra! «
    »Wer sonst?« Der Cimmerier öffnete die Schließe seines Umhangs und warf ihn mitsamt den Handschuhen auf den Tisch. »Na, was ist, Mann?« fragte er gereizt. »Willst du mir nicht wenigstens eine Kanne Wein anbieten? Meine Kehle ist vom Straßenstaub wie ausgedörrt.«
    »Ja, Wein«, murmelte Publio mechanisch. Gewohnheitsmäßig streckte er die Hand nach dem Gong aus, doch dann riß er sie zurück, als hätte er glühende Kohle berührt, und schauderte.
    Während Conan ihn grimmig amüsiert beobachtete, erhob der Kaufmann sich und schaute hastig in den Korridor, um sich zu vergewissern, daß sich dort keine Diener in der Nähe herumtrieben, ehe er sie schloß und verriegelte. Dann holte er eine goldene Weinkanne von einem Tischchen und war gerade dabei, einen schlanken Pokal zu füllen, als Conan ihm ungeduldig die Kanne aus der Hand nahm, sie an die Lippen hob und durstig trank.
    »Ja, es ist tatsächlich Conan!« murmelte Publio. »Mann, bist du wahnsinnig?«
    »Bei Crom, Publio«, brummte Conan. Er nahm die Kanne von den Lippen, behielt sie jedoch in den Händen. »Das ist eine vornehmere Unterkunft als deine ehemalige. Es gehört schon ein Argossaner dazu, um durch einen armseligen Laden am Hafen, in dem es nach Fisch und billigem Wein stank, zu Reichtum zu kommen.«
    »Die alten Zeiten sind vorüber«, sagte Publio mit leichtem Schaudern. »Ich habe die Vergangenheit wie einen abgetragenen Umhang abgelegt.«
    »Schön. Aber mich kannst du nicht wie einen alten Umhang ablegen. Ich will nicht viel von dir, aber was ich verlange, wirst du mir auch geben! Unser Handel früher war recht einträglich für dich. Glaubst du, ich weiß nicht, daß du dieses vornehme Haus hier meinem Schweiß und Blut verdankst? Wie viele Ladungen meiner Galeeren gingen durch deine Hände?«
    »Alle Kaufleute von Messantia betrieben zur einen oder anderen Zeit Handel mit den Seeräubern«, flüsterte Publio nervös.
    »Ja, aber nicht mit den schwarzen Piraten«, antwortete Conan grimmig.
    »Um Mitras willen, schweig!« stieß Publio hervor. Schweiß perlte auf seiner Stirn. Seine Finger zupften an der Goldborte seines Gewands.
    »Ich wollte es dir auch nur wieder in Erinnerung bringen«, erwiderte der Cimmerier. »Sei doch nicht gleich so verängstigt! Früher bist du ganz schöne Risiken eingegangen in deinem armseligen Laden im Hafen, nur um zu überleben und zu Reichtum zu kommen. Und du warst gut Freund mit jedem Freibeuter und Schmuggler und Pirat von hier bis zu den Barachan-Inseln. Der Reichtum muß dir den Mumm geraubt haben.«
    »Ich bin jetzt ein angesehener, ehrenwerter Bürger«, murmelte Publio.
    »Was bedeutet, daß du verdammt reich bist«, schnaubte Conan. »Und wieso? Warum wurdest du reicher als deine Konkurrenten, und so schnell doch dazu? War es nicht vielleicht, weil du durch Elfenbein und Straußenfedern, Kupfer, Felle, Perlen und gehämmerten Goldschmuck und so mancherlei anderes von der Küste Kushs ins große Geschäft steigen konntest? Und woher bekamst du all dieses Zeug so billig, für das die anderen Kaufleute sein Gewicht in Silber an die Stygier bezahlen mußten? Ich werde es dir sagen, falls du es inzwischen vergessen haben solltest: von mir! Und zwar zu einem Preis tief unter dem wirklichen Wert. Und ich bekam die Sachen von den Stämmen an der Schwarzen Küste und von den Schiffen der Stygier – ich und die schwarzen Piraten.«
    »Bei Mitra, bitte schweig«, bat Publio. »Ich habe es nicht vergessen. Was machst du überhaupt hier? Ich bin der einzige in Argos, der weiß, daß der König von Aquilonien einst Conan, der Freibeuter und Seeräuber, war. Die Kunde von der Eroberung Aquiloniens und dem Tod seines Königs machte inzwischen auch hier die Runde.«
    »Wenn es nach den Gerüchten ging, hätten meine Feinde mich schon viele hundertmal getötet. Und doch sitze ich hier und trinke Wein aus Kyros.« Den Worten ließ er die Tat folgen.
    Er senkte die jetzt fast leere Kanne und fuhr fort: »Es ist nur ein kleiner Gefallen, um den ich dich bitte, Publio. Du erfährst doch so ziemlich alles, was in Messantia vorgeht. Ich muß herausfinden, ob ein Zingarier namens Beloso – möglicherweise nennt er sich aber jetzt auch anders – in der Stadt ist. Er ist groß, hager und dunkelhäutig, wie alle seiner Rasse, und er wird vielleicht versuchen, ein sehr seltenes Juwel zu verkaufen.«
    Publio schüttelte den Kopf.
    »Ich habe bis jetzt noch nichts von ihm gehört. Aber du weißt ja,

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