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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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einemmal lag die weiße Straße vor Conan. Er stürmte hinaus und sah sein Pferd mit zurückgelegten Ohren und gefährlich blitzenden Augen und Zähnen aufgebäumt auf etwas Dunkles einschlagen, das sich unter ihm duckte und offenbar herumtänzelte. Und schon schlossen sich von allen Seiten graue Schatten um Conan. Ein ekelerregender Gestank, wie von einem Schlachthaus, stieg in seine Nase.
    Etwas schimmerte zwischen dem dichten Laub auf dem Boden. Es war Conans Breitschwert, das ihm entglitten war, als er aus dem Sattel geflogen war. Hastig bückte er sich danach und hieb fluchend damit nach links und rechts. Geifernde Zähne blitzten im Mondschein, kräftige Pranken versuchten ihn zu packen, aber er schlug sich einen Weg zu seinem Rappen, bekam ihn am Zügel zu fassen und schwang sich in den Sattel. Seine Klinge zischte durch die Luft und ließ gespaltene unförmige Schädel und blutende Leiber zurück. Der Hengst biß und hieb weiter um sich. Der Durchbruch gelang, und sie jagten die Straße entlang. Eine kurze Weile nur noch begleiteten und verfolgten sie die abscheulichen grauen Schatten, dann fielen sie zurück, und Conan sah von der Kuppe eines bewaldeten Hügels weite kahle Hänge vor sich.
     

13. Ein Geist aus der Vergangenheit
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    »EIN GEIST AUS DER VERGANGENHEIT«
     
     
    Kurz nach Sonnenaufgang überquerte Conan die Grenze nach Argos. Beloso hatte er nicht gefunden. Entweder war dem Hauptmann die Flucht geglückt, während der König bewußtlos gewesen war, oder er war ein Opfer der gräßlichen Menschenfresser des zingaranischen Waldes geworden. Keinerlei Spuren hatten jedoch auf letzteres schließen lassen. Die Tatsache, daß er so lange unbelästigt im Wald gelegen hatte, mochte bedeuten, daß die Ungeheuer mit der vergeblichen Verfolgung des Hauptmanns beschäftigt gewesen waren. Und wenn der Bursche noch lebte, ritt er höchstwahrscheinlich irgendwo vor Conan auf der Straße. Denn wenn er nicht beabsichtigt gehabt hätte, nach Argos zu reiten, hätte er sicher nicht von der Burg aus die Straße nach Osten genommen.
    Die behelmten Wächter an der Grenze hielten den Cimmerier nicht auf. Ein einzelner, wandernder Söldner brauchte keinen Passierschein, und schon gar nicht, wenn seine wappenlose Rüstung verriet, daß er gegenwärtig nicht im Dienst irgendeines Lords stand. Conan ritt durch die niedrigen, grasbewachsenen Hügel, wo Bäche plätscherten und Eichenhaine ihre Schatten warfen, und folgte der Straße, die sich durch das wellige Land schlängelte und am blauen Horizont verlor. Eine sehr alte Straße war sie, von Poitain bis zum Meer.
    In Argos herrschte Frieden. Schwerbeladene Ochsenkarren rollten über die Straße. Menschen mit sonnengebräunten kräftigen Armen arbeiteten in den Obstanlagen und Feldern, die sich jenseits der Straßenbäume im Sonnenschein erstreckten. Und vor den Schenken saßen alte Männer geruhsam im Schatten mächtiger Eichen und riefen dem einsamen Reiter Grußworte zu.
    Bei den Arbeitern in den Feldern, den Männern in den Wirtsstuben, wo er seinen Durst mit schäumendem Bier aus Lederkrügen stillte, bei den scharfäugigen Kaufleuten, denen er auf der Straße begegnete, versuchte Conan etwas über Beloso zu erfahren.
    Er hörte so manches sich Widersprechende, aber so viel ging aus allem doch hervor, daß ein hagerer, drahtiger Zingarier mit finsteren schwarzen Augen und einem Schnurrbart nach westlicher Mode vor ihm auf derselben Straße dahergekommen und offenbar nach Messantia unterwegs war. Das war jedenfalls das wahrscheinlichste Ziel, denn in den argossanischen Seehäfen trafen sich Menschen aus aller Welt – ganz im Gegensatz zu den inneren Provinzen –, und Messantia war die am meisten besuchte Hafenstadt. Schiffe aus allen seefahrenden Nationen gingen da vor Anker, und Vertriebene sowie Flüchtlinge aus allen Landen kamen dort zusammen. Die Gesetze waren hier nicht sehr streng, und die Ordnungshüter drückten mehr als ein Auge zu, da die Stadt durch den Seehandel blühte und ihre Bürger davon nur profitieren konnten, wenn sie in ihrem Handel mit den Seefahrern gar nicht fragten, woher die Ware stammte. Außer den üblichen Kauffahrern liefen auch Schmuggler und Seeräuber den Hafen an und brachten ihr Gut an den Mann. Conan war all das wohlbekannt, denn war er als Barachanpirat nicht oft genug selbst des Nachts in den Hafen gesegelt, um so manche ungewöhnliche Ladung zu veräußern? Die meisten Piraten der Barachan-Inseln – einer kleinen

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