Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
Vom Netzwerk:
»Auf ihn, Hunde, ehe die Sklaven freikommen!«
    Angefeuert durch diese für alle Galeerenbesatzungen schlimmste Vorstellung, rannten die Männer von beiden Enden über den Steg. Mit einem Satz sprang Conan wie ein Tiger hinunter auf den Laufsteg zwischen den Ruderbankreihen.
    »Tod den Schindern!« donnerte er, während seine Axt auf eine Kette hinabsauste und sie wie Reisig spaltete. Der erste Sklave war frei. Mit einem Schlag zertrümmerte er sein Ruder und benutzte es als tödliche Keule. Die Seeleute rasten über den Steg, und auf der Abenteurer brach die Hölle aus. Pausenlos schmetterte Conans Axt, und mit jedem Hieb war ein weiterer von Haß und Rachsucht besessener Schwarzer frei.
    Seeleute, die in die Kuhl hinuntersprangen, um den nackten weißen Riesen daran zu hindern, weitere Ketten aufzubrechen, wurden von noch unbefreiten Schwarzen niedergerissen, während die Befreiten, ihre durchtrennten Ketten schwingend, wie eine finstere Flut aus der Kuhl auf Deck quollen. Brüllend schlugen sie mit geborstenen Rudern und ihren Kettenenden um sich und rissen und kratzten mit Zähnen und Fingern. Und dann hatten auch die Sklaven im Pferch die Wände niedergerissen und stürmten hinauf auf die Decks. Fünfzig Schwarze hatte Conan von den Ruderbänken befreit, als er zum Deck hinaufsprang, um mit seiner schartigen Axt die Ruderprügel der Schwarzen zu unterstützen.
    Von da ab wurde der Kampf zum Gemetzel. Die Argossaner waren starke, kräftige Männer, furchtlos wie alle ihrer Rasse und in der rauhen Schule der See ausgebildet. Aber gegen die besessenen Riesen und den tigerhaften Barbaren, der sie anführte, kamen sie nicht an. Alle körperlichen und seelischen Mißhandlungen wurden in einer blutigen Welle gerächt, die von einem Ende des Schiffes zum anderen brandete, und als sie sich ausgetobt hatte, lebte nur noch ein einziger Weißer an Bord der Abenteurer, und das war der blutbesudelte Riese, dem die Schwarzen sich zu Füßen warfen und ihn in einem wahren Taumel der Heldenverehrung anbeteten.
    Conan, dessen gewaltige, schweißglitzernde Brust sich heftig hob und senkte und der die blutige Axt in der Hand hielt, blickte um sich, wie es vielleicht der erste Häuptling eines Stammes in der Urzeit getan haben mochte, und warf seine schwarze Mähne zurück. In diesem Augenblick war er nicht der König von Aquilonien, sondern wieder Lord der schwarzen Korsaren, der sich durch Blut und Flammen hochgearbeitet hatte.
    »Amra! Amra!« jubelten die Schwarzen. »Der Löwe ist zurückgekehrt! Jetzt werden die Stygier wieder wie Hunde in der Nacht heulen! Und die schwarzen Hunde von Kush werden winseln. Dörfer werden in Flammen aufgehen und Schiffe versinken! Aiii! Frauen werden wimmern und Speere donnern!«
    »Genug, ihr Hunde!« Conans Stimme übertönte das Klatschen des Segels im Wind. »Zehn gehen jetzt in die Kuhl hinunter und befreien die Ruderer, die noch gekettet sind. Der Rest bemannt Ruder und Steuer und kümmert sich um die Takelung. Bei Crom, seht ihr denn nicht, daß wir seit dem Kampf auf die Küste zutreiben? Wollt Ihr vielleicht auf Grund laufen und wieder in die Hände der Argossaner geraten? Werft die Kadaver über Bord. Beeilt euch, ihr Halunken, oder ich gerbe euch das Fell!«
    Begeistert brüllend, lachend und wilde Lieder grölend, machten sie sich daran, seine Befehle auszuführen. Die Leichen der Weißen wie auch die der Schwarzen wurden ins Wasser geworfen, durch das bereits Dreiecksflossen schnitten.
    Conan stand auf dem Achterdeck und schaute hinunter auf die Schwarzen, die erwartungsvoll hochblickten. Er hatte die sonnengebräunten Arme auf der Brust überkreuzt, und das während seines Aufbruchs von Tarantia lang gewachsene Haar flatterte im Wind. Eine wildere, barbarischere Gestalt hatte wohl noch nie ein Schiff befehligt, und gewiß hätten nur wenige seiner Höflinge in diesem furchterregenden Seeräuber ihren König erkannt.
    »Im Laderaum ist Proviant!« brüllte er. »Und mehr als genug Waffen für euch, denn dieses Schiff sollte Klingen und Rüstungen zu dem Shemiten entlang der Küste bringen. Wir sind ausreichend Männer, um das Schiff zu bemannen und es auch zu verteidigen! In Ketten habt ihr für die argossanischen Hunde gerudert, seid Ihr bereit, es als freie Männer für Amra zu tun?«
    »Ja! Ja!« brüllten sie. »Wir sind deine Kinder! Wir folgen dir überallhin!«
    »Dann macht euch daran und mistet die Kuhl aus. Freie Männer arbeiten nicht in solchem Schmutz. Drei kommen mit

Weitere Kostenlose Bücher