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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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auf dem richtigen Weg«, murmelte Conan, ohne auf die letzten Worte des Kapitäns einzugehen. Sie rasten mit Südostkurs dahin und folgten der langen Biegung der argossanischen Küste. Diese Kauffahrer entfernten sich nie allzu weit von der Küste. Irgendwo vor ihnen, das wußte er, eilte die niedrige schwarze Galeere der Stygier südwärts.
    »Habt ihr eine stygische Galeere gesichtet ...«, begann Conan, aber der untersetzte Kapitän mit dem brutalen Gesicht hatte nicht vor, seinem Gefangenen weitere Fragen zu beantworten, und war der Meinung, daß es höchste Zeit war, diesen so selbstsicheren Kerl in die Schranken zu verweisen.
    »Marsch, ans Vorderdeck!« brüllte er ihn an. »Ich hab schon viel zuviel Zeit mit dir vergeudet! Ich hab dir die Ehre erwiesen, dich auf dem Achterkastell zu dir kommen zu lassen, und Fragen hab ich dir jetzt genug beantwortet. Verschwinde vom Achterdeck! Du wirst dich auf dieser Galeere erst hocharbeiten ...«
    »Ich kaufe Euch Euer Schiff ab ...« Conan unterbrach sich, als ihm einfiel, daß er ja im Augenblick ein mittelloser Wanderer war.
    Tobendes Gelächter folgte seinen Worten. Der Kapitän lief rot an, weil er sich verspottet fühlte.
    »Du Schwein von einem Meuterer!« donnerte er. Er tat einen drohenden Schritt auf Conan zu, und seine Hand schloß sich um seinen Dolchgriff an der Seite. »Marsch, aufs Vorderdeck mit dir, ehe ich dich auspeitschen lasse. Wenn du den nötigen Respekt missen läßt, werde ich dich zwischen den Schwarzen an die Ruder ketten!«
    Conan, dessen hitziges Wesen schon oft mit ihm durchgegangen war, brauste auf. Seit Jahren – nicht einmal vor seiner Zeit als König – hatte niemand mehr so zu ihm gesprochen und es überlebt.
    »Brüll mich nicht so an, Hund!« grollte er mit Donnerstimme. Die Seeleute rissen Augen und Münder auf. »Wenn du dein Spielzeug ziehst, verfüttere ich dich an die Fische!«
    »Was glaubst du, wer du bist?« krächzte der Kapitän verblüfft.
    »Das werd ich dir zeigen!« brüllte der erboste Cimmerier. Er wirbelte herum und war mit einem Satz an der Reling, an der Waffen in ihren Halterungen hingen.
    Der Kapitän zog sein Messer und rannte brüllend auf ihn zu, doch ehe er zustoßen konnte, hatte Conan sein Handgelenk mit einer Heftigkeit umgedreht, daß der Arm aus dem Schultergelenk sprang. Der Kapitän brüllte wie ein verendender Ochse und rollte über das Deck, nachdem sein Angreifer ihn verächtlich von sich geschleudert hatte. Conan riß eine schwere Axt aus der Halterung und wirbelte flink wie eine Katze herum, den herbeistürmenden Seeleuten entgegen. Heulend wie Wölfe, aber plump und schwerfällig im Vergleich zu dem pantherhaften Cimmerier, kamen sie heran. Ehe ihre Klingen ihn erreichen konnten, sprang er mitten zwischen sie und hieb wie ein Wirbelsturm nach links und rechts, daß das Auge dem Beil nicht folgen konnte. Blut spritzte, und zwei Seemänner schlugen tot auf dem Deck auf.
    Dolche schlugen wild durch die Luft, als Conan durch die verwirrte, keuchende Meute brach und zum schmalen Steg sprang, der vom Heck- zum Vorderkastell, gerade außer Reichweite der Sklaven, über das Mitteldeck führte. Die Handvoll Seeleute auf dem Achterdeck rannten ihm, durch seine Wildheit und den Tod ihrer Kameraden eingeschüchtert, zögernd nach, während der Rest der Besatzung, etwa dreißig Mann, waffenschwingend über den Steg auf ihn zustürmte.
    Mit einem Satz stand Conan auf dem Steg über den zu ihm erhobenen schwarzen Gesichtern, während seine schwarze Mähne im Wind flatterte.
    »Wer bin ich?« donnerte er. »Seht her, Hunde! Seht her, Ajonga, Yasunga, Laranga! Wer bin ich? «
    Da erschallte ein Schrei aus der Kuhl, der zum brandenden Donner wurde: »Amra! Es ist Amra! Der Löwe ist zurückgekehrt!«
    Die Seeleute erbleichten und wichen zurück. In plötzlicher Furcht starrten sie auf den Riesen. War dieser Wilde wahrhaftig der blutrünstige Seeräuber der südlichen Gewässer, der vor Jahren auf mysteriöse Weise verschwunden war, der jedoch immer noch in furchterregenden Geschichten weiterlebte? Die Schwarzen waren jetzt wie besessen. Sie zerrten an ihren Ketten und riefen den Namen Amra wie ein Gebet. Kushiten, die Conan noch nie zuvor gesehen hatten, stimmten in den Ruf ihrer Leidensgenossen ein, und die Sklaven im Pferch unter der Achterkabine hämmerten auf die Wände ein und heulten wie Teufel.
    Demetrio, der bleich vor Schmerzen war, stützte sich mühsam auf die Knie und den guten Arm und kreischte:

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