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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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bis zur Wand zurück. »Gebal!«
    Die vier Khitaner beobachteten ihn ausdruckslos.
    »Wenn Euer Sklave diesen Raum betritt, wird er sterben«, warnte einer der vier. Aber das erhöhte Publios Panik noch mehr.
    »Gebal!« schrillte er. »Verdammt, wo bist du? Einbrecher wollen deinen Herrn umbringen!«
    Eilige Schritte erklangen auf dem Korridor, und schon stürmte Gebal ins Gemach. Er war ein Shemit mittlerer Größe und ungemein muskulös. Die Haare seines krausen blauschwarzen Bartes schienen sich aufzustellen, als er, mit einem kurzen blattförmigen Säbel in der Hand, auf die vier Eindringlinge starrte.
    Er verstand nicht, wie sie hier hereingekommen waren, bis ihm siedendheiß bewußt wurde, daß er auf seinem Posten, am Fußende der Treppe, unerklärlicherweise eingenickt war. Nie zuvor war er auf Wache eingeschlafen. Sein Gebieter kreischte hysterisch, und so stürzte der Shermit sich wie ein Stier auf die Fremden und holte zum tödlichen Hieb aus. Aber der Säbel sauste nicht mehr herab.
    Eine Hand im weiten schwarzen Ärmel streckte den langen Stock aus. Seine Spitze berührte des Shemiten mächtige Brust nur flüchtig und wurde wieder zurückgezogen. Das Ganze erinnerte auf entsetzliche Weise an das Vor- und Zurückschnellen einer Schlange.
    Mitten im Ansturm hielt Gebal an, als wäre er gegen eine massive Barriere geprallt. Sein Stierschädel kippte auf die Brust, der Säbel entglitt seinen Fingern, und dann sank er in sich zusammen. Es war, als wären alle seine Knochen zu flüssigem Wachs geworden. Publio wurde so übel, daß er sich abwenden mußte.
    »Unterlaßt lieber, noch einmal um Hilfe zu rufen«, riet ihm der größte Khitan. »Eure Diener schlafen fest, und wenn Ihr sie weckt, werden sie sterben – und Ihr mit ihnen. Wo ist Conan?«
    »Er ist zu Servios Herberge am Hafen gegangen, um den Zingarier Beloso zu suchen«, krächzte Publio, den alle Widerstandskraft verlassen hatte. Dem Kaufmann fehlte es durchaus nicht an Mut, doch diese unheimlichen Besucher jagten ihm lähmende Angst ein, wie er sie noch nie zuvor empfunden hatte. Er zuckte heftig zusammen, als Schritte die Treppe hochkamen, die in der unheilvollen Stille doppelt laut wirkten.
    »Euer Diener?« fragte ein Khitan.
    Publio schüttelte stumm den Kopf. Seine Zunge schien am Gaumen zu kleben, er brachte kein Wort hervor.
    Ein Khitan warf die Seidendecke eines Diwans über den Toten, dann verbargen die vier sich hinter einem Türbehang. Zuvor befahl der größte noch: »Sprecht mit dem Besucher und schickt ihn schnell wieder fort. Wenn Ihr versucht, uns zu verraten, wird weder er noch Ihr die Tür lebend erreichen. Bedeutet ihm auf keine Weise, daß Ihr nicht allein seid.« Warnend hob er seinen Stock, dann verschwand auch er hinter dem Türvorhang.
    Publio erschauderte und kämpfte gegen das Gefühl an, sich übergeben zu müssen. Vielleicht hatten seine Augen ihn in dem trügerischen Licht nur getäuscht, aber ihm war, als hätten diese ungewöhnlichen Stöcke sich ein paarmal von selbst, wie von eigenem Leben erfüllt, bewegt.
    Mit aller Willenskraft riß er sich zusammen und schien völlig gleichmütig zu sein, als ein zerlumpter Gauner ins Gemach stürmte.
    »Wir haben Euren Auftrag ausgeführt, mein Lord«, erklärte der Bursche. »Der Barbar liegt tot am Strand.«
    Der Türvorhang hinter ihm raschelte ganz leicht. Vor Schrecken hätte Publio fast der Schlag getroffen. Aber der Bursche bemerkte nichts. Er fuhr fort:
    »Euer Sekretär, Tiberio, ist tot. Der Barbar tötete ihn und vier meiner Kameraden. Wir schleppten ihre Leichen zum Treffpunkt. Außer ein paar Silbermünzen hatte der Barbar nichts von Wert bei sich. Habt Ihr noch weitere Befehle?«
    »Nein!« krächzte Publio mit weißem Gesicht. »Geh!«
    Der Gesetzlose verbeugte sich und verließ das Gemach mit der Überzeugung, daß Publio nicht nur wortkarg war, sondern auch schwache Nerven hatte.
    Die vier Khitaner kamen aus ihrem Versteck hervor.
    »Von wem sprach dieser Mann?« fragte der größte.
    »Von einem Vagabunden, der mich beleidigte«, keuchte Publio.
    »Ihr lügt«, sagte der Khitan ruhig. »Er meinte den König von Aquilonien. Ich lese es aus Eurem Gesicht. Setzt Euch auf den Diwan und redet und rührt Euch nicht. Ich bleibe bei Euch, während meine Brüder die Leiche suchen.«
    Also setzte Publio sich. Er zitterte am ganzen Körper aus Angst vor dem unheimlichen Fremden, der kein Auge von ihm ließ, bis seine drei Begleiter zurückkehrten und berichteten, daß

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