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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Gasse hörte sie ein Gurgeln. Sie strengte die Augen an und sah jemanden auf dem Boden liegen, und dieser Jemand trug die Rüstung der königlichen Garde. Sie rannte in die schmale Gasse, bückte sich und löste den Knebel aus dem Mund des Gefesselten. Sie erkannte Ardashir von Akif sofort. Er hatte ziemlich viel Rauch abbekommen, ansonsten fehlte ihm jedoch nichts.
    Thanara durchschnitt seine Bande und bedeutete ihm, ihr zu folgen. Als er etwas sagen wollte, drückte sie schnell schweigengebietend einen Finger auf die Lippen. Als alter Soldat nahm er ihre Führerrolle ohne Widerspruch hin.
    Auf dem Weg zurück zur Zitadelle tat sich nichts Ungewöhnliches. Die betrunkenen Meuten schienen mit ihrer Beute zufrieden zu sein und begannen, sich aus dem Fort zurückzuziehen. Nur einmal wurden die beiden Turaner von einem Paar betrunkener Nomaden aufgehalten, aber die Zuagir kamen mit ihren plumpen Dolchen nicht gegen die flinken Hiebe von Ardashirs Krummsäbel an. Das Mädchen und der Gardist ließen die blutigen Leichen liegen und erreichten ungeschoren die Zitadelle. Allerdings folgte Ardashir der Agentin nur widerwillig durch die Geheimtür und die Treppe hoch zu dem Absatz, wo Conan war. Erst dann bereute er nicht mehr, daß er sie begleitet hatte.
    Kaum hatte er seinen Feind erkannt, riß der Offizier fluchend seinen Säbel wieder aus der Scheide, aber Thanara hielt ihn zurück. »Beruhigt Euch!« mahnte sie. »Ist Euch denn nicht klar, daß der König uns mit Gold überschütten wird, wenn wir den Barbaren lebend bei ihm abliefern?«
    Ardashir brummte etwas sehr Unfreundliches über den König und was er mit seinem Gold machen konnte. »Dieser Schurke hat meine Ehre besudelt!« schrie er und stieß mit dem Fuß nach Conan. »Ich werde ...«
    »Ihr werdet gar nichts, Narr! Was wird aus Euch, wenn der König erfährt, daß Ihr eine ganze Kompanie seiner kostbaren Leibgarde verloren habt, selbst jedoch ohne auch nur eine Schramme davongekommen seid?«
    »Hmmm«, murmelte Ardashir. Seine Wut wich Nachdenklichkeit. Thanara fuhr fort:
    »Des Königs erfahrenste und geschickteste Foltermeister müssen sich gemeinsam einfallen lassen, was sie tun können, damit dieser Bursche auch wahrhaftig für das büßt, was er Turan angetan hat. Seid doch vernünftig! Wollt Ihr auf Reichtum und die Ernennung zum General verzichten – nur für einen Augenblick persönlicher Rache?«
    Brummelnd, aber bereits gefaßter, schob Ardashir seinen Säbel wieder ein und half dem Mädchen, dem Barbaren Hände und Füße zu fesseln. Thanara spähte durch ein Spionloch in die Gemächer des Satrapen und flüsterte:
    »Wir müssen bis zum Morgengrauen warten. Bis dahin werden die Zuagir das Fort verlassen haben, und wir nehmen uns Pferde aus irgendeiner Stallung. Irgendwelche werden die Plünderer schon übersehen. Wenn wir uns anstrengen, sind wir schon in einem halben Tag außer Gefahr. Wir reiten auf kürzestem Weg zur Hauptstadt. Unterwegs blase ich unserem Gefangenen noch ein wenig von dem Pulver in die Nase, damit er nicht aufwacht. In fünf Tagen wird er in Aghrapur in des Königs tiefsten Verliesen schmachten!«
    Ihre Augen wanderten triumphierend über den reglosen Cimmerier.
     



4. Die Burg auf dem Felsen
    4
     
    DIE BURG AUF DEM FELSEN
     
     
    Conans Kopf drehte sich, und Übelkeit stieg seine trockene Kehle hoch, als er allmählich wieder zu Bewußtsein kam. Das letzte, woran er sich erinnerte, war, daß er auf dem prunkvollen Diwan in Veziz Shahs Zitadelle gesessen hatte. Nun war er umgeben von klammen Wänden und dem Geräusch von huschenden Ratten, als er sich herumwälzte und auf dem fauligen Stroh aufsetzte. Beim Bewegen klirrten Ketten an Ringen um seine Hand- und Fußgelenke, die mit einem Ring an der Wand verbunden waren. Von einem Lendentuch abgesehen, war er nackt.
    Sein Schädel fühlte sich an, als wolle er bersten. Die Zunge klebte vor Durst am Gaumen, und sein Magen knurrte vor Hunger. Trotz der stechenden Schmerzen im Kopf hob er die Stimme zu einem gewaltigen Brüllen:
    »He, Wachen! Wollt ihr mich verhungern und verdursten lassen? Bringt mir zu essen und zu trinken! In welchem Winkel der Hölle bin ich hier überhaupt?«
    Mit klappernden Sohlen und klingelnden Schlüsseln näherte sich ein faßbauchiger, bärtiger Mann der Gittertür des Verlieses. »Ist der Hund aus dem Westen also aufgewacht!« knurrte er. »so wisse, daß dies der Kerker unter König Yezdigerds Burg in Aghrapur ist. Da hast du zu essen und Wasser.

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