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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Gerüchte über diese Verbotene Stadt in den weglosen Dschungeln des Südens gehört. Dort, so munkelte man, verehrten die Menschen Set, die Alte Schlange, unter dem Namen Damballah. Das Blut von Menschenopfern färbte die schwarzen Altäre Damballahs rot. Man raunte, daß in den Opfernächten der Mond rot von dem Blut jener brannte, deren Seelen der Alten Schlange unter unbeschreibbaren Schmerzen geschickt wurden.
    Der Drache flog in einer Spirale hinab nach Altzembabwei. Kein Mensch des Westens hätte mit Sicherheit zu sagen vermocht, wann diese uralte Stadt erbaut worden war, doch zweifellos war es unendlich lange her. Vielleicht hatte sie bereits gestanden, ehe der Mensch über das Antlitz der Erde wandelte. Sagen behaupteten, der blutgetränkte Grundstein Altzembabweis sei von den unheimlichen Schlangenmenschen Valusiens gelegt worden, den Kindern Sets und Yigs und des finstren Hans und des schlangenbärtigen Byatis, die über die Moore und dichten Farndschungel der vormenschlichen Welt geherrscht hatten. Kull, der mächtige Heldenkönig und angebliche Gründer von Conans Rasse, rottete die Überreste der Schlangenmenschen aus, die ihr eigenes Zeitalter überlebt und in dem von Atlantis und Valusien ihr Unwesen getrieben hatten. Doch das war schon lange her.
    Aber all das interessierte Conan in diesem Augenblick nicht. Er dachte nur daran, daß die unheimliche Stadt ein Brutplatz von urweltlichem Grauen und schwärzester Zauberei war. Sie war wahrhaftig die passende Zuflucht für Thoth-Amon, den Teufelspriester aus Stygien, wo er sich verkriechen und seine Wunden lecken konnte. Aber nicht mehr lange, dachte Conan, dann wird er seinen letzten Kampf austragen müssen.
     
     
    5
     
    DER SCHÄDELTHRON
     
    Auf der Erhebung Altzembabweis stand die Zitadelle, das Herz der Stadt, umringt von den seltsamen dachlosen Türmen. Den Königspalast und den Damballahtempel auf der Hügelkuppe trennte nur ein gepflasterter Platz.
    Als die Drachen mit Conan und Conn mit dröhnendem Flügelschlag sich daran machten, ihre Gefangenen abzusetzen, war der Platz mit dichten Reihen Schwarzer abgesichert, die Speere mit Eisenspitzen und Schilde aus Flußpferdhaut trugen. Auf ihren kahlgeschorenen Schädeln wippten im Luftzug der Drachenschwingen die Federn von Straußen, Ibissen, Flamingos und anderen Vögeln. Die Schwarzen blinzelten im aufwirbelnden Staub, während sie zu den Drachen hochblickten.
    Die Flugechsen ließen ihre Gefangenen auf das Steinpflaster fallen und hoben sich auf Befehl ihrer Reiter wieder in die Lüfte. Nunmehr landeten sie getrennt auf dem Rand von zwei dachlosen Türmen, wo Schwarze nach ihren Zügeln griffen und sie außer Sicht von unten führten. Conan, der etwas steif auf die Füße kam und Conn hoch half, war inzwischen klar geworden, daß diese merkwürdigen Türme nichts anderes als die Stallungen der geflügelten Reittiere der Zembabwer waren.
    Mit gleichmütiger Miene schauten Conan und Conn sich im Kreis der Schwarzen um, deren nicht weniger unbewegte Gesichter wie Masken aus Ebenholz wirkten.
    »So treffen wir uns wieder, Hund aus Cimmerien«, erklang eine tiefe, ruhige Stimme.
    Conan drehte sich um, um in die dunklen, brennenden Augen seines Erzfeinds zu blicken.
    »Zum letztenmal, Schakal aus Stygien«, sagte er grimmig.
    Thoth-Amon stand neben einem großen Thron aus Menschenschädeln, die mit etwas Dunklem, Pechähnlichem zusammengefügt waren. Der stygische Zauberer bot immer noch eine stattliche Figur, aber Conans scharfe Augen entdeckten Runen des Alters in den dunklen, raubvogelgleichen Zügen seines mächtigsten Gegners und unverkennbare Spuren von Müdigkeit, ja Erschöpfung. Auch das fiebrige Glitzern der schwarzen Augen unterschied sich von ihrer ehemaligen katzengleichen Unbewegtheit. Der mächtige Körper unter dem smaragdgrünen Gewand wirkte im Vergleich zu früher ein wenig geschrumpft und gebückt. Conan fragte sich, ob Thoth-Amons gewaltige Kräfte nachließen. Die unnatürliche Vitalität, die dem Fürsten der Schwarzen Magier viele Generationen übermenschliche Kräfte verliehen hatte, schien am Niederbrennen zu sein. Vielleicht hatten seine Götter der Finsternis ihre helfende Hand zurückgezogen, nachdem der Weiße Druide mit Ahrimans Herz den Schwarzen Ring zerschlagen hatte. Oder möglicherweise waren die magischen Kräfte erschöpft, die Thoth-Amon – wie vielen anderen großen Zauberern auch – ermöglicht hatten, sich vor dem Alter zu schützen. Jedenfalls sah er nun

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