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Conan-Saga 21 - Conan der Barbar

Conan-Saga 21 - Conan der Barbar

Titel: Conan-Saga 21 - Conan der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter
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längst nicht mehr am Leben, hätte ich meine Ferse den Giftzähnen entblößt!«
    Yaro verbeugte sich in spöttischer Ergebenheit. »Wie weise, o mächtiger König!« Dann drehte er sich zu den beiden Bewaffneten um. »Ersuchte ich euch darum, würdet ihr diesen Ungläubigen für unseren Meister, Thulsa Doom, töten?«
    Schlafwandlern gleich zogen die Wachen ihre Schwerter und schritten auf den König zu, der bebend auf der Thronplattform stand. »Hilfe! Mörder! Zu Hilfe, Getreue ...!« schrie Osric vergebens, denn seine Stimme drang nicht durch die dicke Tür, die auf seinen Befehl geschlossen worden war.
    Als die schweren Klingen des Monarchen Hilferufe zum Verstummen brachten, drehte Yaro sich um und schritt durch den jetzt düsteren Thronsaal. Die beiden Gardisten wischten ihre Schwerter an den Prunkgewändern des gemordeten Königs ab und folgten dem Schwarzen.
     
    An der Küste des Binnenmeers genossen Conan, Valeria und Subotai die Gastfreundschaft des Zauberereremiten. Nach wenigen Tagen hatte Conan bereits seine frühere Kraft zurückgewonnen, und die Freunde schmiedeten Pläne, wie sie Prinzessin Yasimina trotz ihrer verliebten Ergebenheit für den Oberpriester und trotz all der Wachen entführen und zu ihrem Vater zurückbringen könnten.
    Eines Abends saßen sie um ein Feuer in der Fellhütte des Magiers, da sagte der Cimmerier: »Ich erfuhr von dem Alten, daß sich ein weitverzweigtes Netzwerk von Räumen – manche natürlichen Ursprungs, andere durch jene aus dem Fels gehauen, die Dooms Tempel erbauten – durch den Berg der Macht zieht. Einige dieser Räumlichkeiten sah ich als verkleideter Pilger.«
    »Als du den Tempel durch das Portal für die Gläubigen betratest, wäre es fast dein Tod gewesen. Also dürfen wir diesen Weg nicht nehmen. Doch wie sollen wir in die Festung gelangen?«
    »Es gibt einen geheimen Eingang«, murmelte Conan. »Hinter dem Berg hat ein Wasserlauf eine tiefe enge Klamm gegraben. Hoch oben in dieser Kluft befindet sich eine unbewachte Öffnung. Der Zauberer behauptet, daß außer ihm niemand sie kennt.«
    »Willst du damit sagen«, fragte Subotai, »daß ein guter Einbrecher die Felswand erklimmen, das Mädchen entführen und mit ihr verschwinden könnte, ehe ihr Verschwinden auffällt?«
    »Woher weiß der Magier von dieser Öffnung?« fragte Valeria argwöhnisch.
    »Er hat sein ganzes Leben hier verbracht«, antwortete der Barbar. »Er kletterte in den Bergen herum und erforschte sie, ehe Doom sich hierher zurückzog.«
    Subotai, der mit einem Holzsplitter in den Zähnen stocherte, fügte hinzu: »Aus welcher Hölle, die ihn hervorbrachte, auch immer.«
    »Die gleiche, in die ich ihn – so Crom will – zurückschicken werde.« Die Augen des Cimmeriers blitzten in eisigem Blau, und seine Rechte verkrampfte sich, als umklammere sie einen Schwertknauf.
    Valeria blickte Conan scharf an. Seine finstere Miene war unlesbar. »Wir sind nur aus einem einzigen Grund hierhergekommen«, sagte sie. »Um Prinzessin Yasimina ihrem Vater zurückzubringen und eine königliche Belohnung einzustreichen. Später ist noch genug Zeit für Rache, wenn wir durch Osrics Bezahlung reich geworden sind, denn dann können wir Assassinen anheuern, oder eine ganze Armee aufstellen, um Dooms Zitadelle zu belagern und zu stürmen.«
    Subotai nickte zustimmend. Conan jedoch schwieg. Mit dem Daumen strich er fast zärtlich über die Klinge seines uralten Schwertes. Valeria seufzte.
     
    Früh am nächsten Morgen verabschiedeten sie sich von dem Einsiedler. Der kalte Wind zerzauste die Mähnen der drei Pferde, und Valerias blondes Haar flatterte, als sie davongaloppierte. Subotai rückte noch seinen Bogen und den Köcher voll wohlgespitzter Pfeile zurecht, ehe er ihr folgte. Conan hielt die Zügel seiner Stute und trottete hinüber zu dem Zauberer, der sichtlich bedrückt auf der Schwelle seiner jetzt leeren Behausung saß. Er starrte in ein Gebet oder in trübe Gedanken versunken auf den Boden und strich mit einer knorrigen Hand achtlos über die andere. Der Annäherung des Cimmeriers schien er sich nicht bewußt zu sein. Er hob den Blick auch nicht, als der junge Barbar ihn ansprach.
    »Wünsche uns Glück, Alter«, bat Conan, »denn heute sind wir ganz den gleichgültigen Göttern ausgeliefert.«
    Er war nicht sicher, ob der Greis seine Worte überhaupt vernommen hatte. Einen Herzschlag lang wartete er, dann murmelte er ein Lebewohl, als der Zauberer immer noch nicht hochsah, und galoppierte den

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