Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
düstere Miene.
    Der Cimmerier nickte. »Nachdem ich seine drei Leibwächter besiegt hatte, bot Lord Heranius mir drei Goldmark an, wenn ich als deren Offizier in seine Dienste trete, und zwei weitere Goldstücke alle zehn Tage.«
    »Und da machst du ein so finsteres Gesicht?« rief Hordo. »Mitra! Das ist doppelt soviel wie der übliche Sold für Leibwächter! Das reizt mich, das Schmuggeln aufzugeben. Zumindest bestünde dann keine Gefahr mehr, auf dem Richtblock zu enden.«
    »Und ich muß einen Diensteid vor den Stadtherren schwören, daß ich meinen Dienst bei ihm nicht vor zwei Jahren ohne seine Erlaubnis quittiere.«
    »Oh!«
    Es klang wie ein Prügel auf Leder, als der Cimmerier die rechte Faust in die Hand schlug. Ein Betrunkener auf dem Heimweg sprang vor Schrecken auf einem Fuß in die Luft und landete in einer Lache Erbrochenem. Conan bemerkte es nicht einmal.
    »Es ist überall das gleiche«, sagte er zähneknirschend. »Ob ganzer Schutztrupp oder einzelner Leibwächter, alle bestehen auf dem Treueeid, die meisten für zwei, manche für drei und einige sogar für fünf Jahre.«
    »Bevor man auf diesen Diensteid verfiel«, sagte Hordo bedächtig, »wechselten manche ihren Herrn täglich, nur des Handgelds wegen. Hör zu, warum läßt du dich nicht einfach von dem anwerben, der das meiste Gold bietet? Dieser Lord Heranius klingt gar nicht schlecht. Und wenn du gehen willst und er dich nicht freigibt, dann verschwinde einfach. Einen Schwur, der einen Menschen zum Sklaven macht, braucht man nicht zu halten.«
    »Und wenn ich diesen Diensteid breche, muß ich Belverus, ja vermutlich Nemedien verlassen.« Er schwieg eine Weile und stieß die Scherben zerbrochener Tonkrüge und alte Stoffetzen mit den Stiefelspitzen aus dem Weg. Schließlich sagte er: »Anfangs waren es nur leere Worte, Hordo, dieses Gerede über einen eigenen Söldnertrupp. Jetzt ist es mehr. Ich werde keinen Dienst annehmen, ehe ich nicht an der Spitze meines eignen Trupps reiten kann.«
    »So viel bedeutet es dir?« fragte Hordo ungläubig. Er wich einem Eimer Abfall aus, der von einem Fenster im ersten Stock flog, und schmetterte eine Verwünschung zu dem Missetäter hoch, der bereits nicht mehr zu sehen war.
    »Allerdings!« erwiderte Conan und achtete nicht auf das Gebrummel des anderen, der sich bitter über das ausließ, was auf ihn herabgeregnet war. »Alles in allem hat ein Mann doch nur sich selbst, nichts als eine starke Rechte und den Stahl, den sie hält. Aber um hochzukommen, um auf dieser Welt nicht vergessen zu werden, muß er andere führen. Ich war Dieb und Einbrecher, und doch arbeitete ich mich in der turanischen Armee zum Offizier hoch, und ich machte meine Sache gut. Ich weiß nicht, wie weit ich es bringen werde, noch wohin der Pfad, dem ich folge, mich führen wird. Doch beabsichtige ich, so hoch und so weit zu kommen, wie mein Kopf und ein gutes Schwert mich bringen können. Ich werde zu meinem eigenen Söldnertrupp kommen.«
    »Wenn es soweit ist«, riet der Einäugige ihm trocken, »dann vergiß nicht, dir von allen den Treueeid schwören zu lassen.« Sie bogen in die Straße ein, die zum Wirtshaus ›Zur Thestis‹ führte.
    Während Conan noch über diesen Rat lachte, traten drei Männer aus den Häuserschatten und verteilten sich quer über die schmale Straße, jeder mit einem Breitschwert in der Hand. Schwere Schritte hinter den beiden Freunden ließen den Cimmerier einen schnellen Blick über die Schulter werfen. Zwei weitere Bewaffnete hatten sich postiert, um ihnen den Fluchtweg abzuschneiden. Conan riß sein Schwert aus der Scheide, genau wie Hordo, der herumwirbelte, um sich den Männern hinter ihnen zu stellen.
    »Aus dem Weg!« rief Conan den dreien zu. »Sucht euch anderswo leichtere Beute.«
    »Von einem zweiten war keine Rede«, murmelte ein dünner Mann, dessen Gesicht an eine Ratte erinnerte, links vor Conan.
    Der Mann zur Rechten, dessen kahlgeschorener Schädel im ersten Morgenlicht schimmerte, fummelte unsicher mit seiner Klinge.
    »Außer eurem Tod erwartet euch hier nichts«, versicherte ihnen Conan. Mit der Linken öffnete er die Bronzebrosche, die seinen Umhang zusammenhielt, und warf sich das pelzgefütterte Kleidungsstück über den Arm.
    Der Führer, denn das war der hochgewachsene Mann mit dem kurzgestutzten Bart zweifellos, öffnete den Mund zum erstenmal. »Tötet sie!« befahl er, und gleichzeitig stieß seine Klinge nach Conans Bauch.
    Mit panthergleicher Geschmeidigkeit wich der

Weitere Kostenlose Bücher