Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Cimmerier lächelte zufrieden und schenkte sich Wein nach. Vielleicht standen die Dinge gar nicht so schlecht.
    Hordo ließ sich ihm gegenüber auf einen Hocker fallen. Eine steile Falte furchte seine Stirn. »Hast du gehört, was man hier spricht?« fragte er leise. »Gäbe es einen Königstreuen hier, würden in Kürze so manche Köpfe von Piken herabstieren, weil sie den Mund zu voll genommen haben.«
    »Oder wegen Rebellion«, erwiderte Conan und schaute sich beiläufig um, ob jemand mithörte.
    »Diese Träumer?« Der Einäugige schnaubte verächtlich. »Ehe sie eine Rebellion zustandebrächten, könnten sie genausogut gleich zum Richtblock marschieren und sich die Schädel abschlagen lassen. Nicht, daß die Stadt nicht reif für einen Aufstand wäre. Aber die Leutchen hier haben nicht mehr Chancen als ein Säugling mit einem Lutscher.«
    »Und was ist, wenn sie Geld haben? Gold, um Soldaten anzuwerben?«
    Hordo hatte gerade den Becher an den Mund gehoben, jetzt verschluckte er sich fast. »Wo sollten sie denn Gold herbekommen? Wenn einer hier einen Gönner hätte, darauf kannst du wetten, würde er bestimmt nicht am Rand vom Höllentor hausen.«
    »Arianes Vater ist ein Lord«, entgegnete Conan ruhig. »Und sie erzählte mir, daß auch einige der anderen aus reichen Familien kommen.«
    Der Einäugige wählte seine Worte sorgfältig. »Soll das heißen, daß sie tatsächlich eine Rebellion planen? Oder es sich zumindest einbilden?«
    »Ich hörte es aus Arianes und Stephanos Worten heraus.«
    »Dann sehen wir besser zu, daß wir von hier verschwinden. Sie mögen vielleicht für manches begabt sein, aber Rebellion gehört bestimmt nicht dazu. Wenn sie dich erst gestern nacht kennengelernt haben und dir schon heute so viel verraten, wie weit haben sie dann bei anderen den Mund aufgerissen? Denk daran, unsere Schädel könnten genau wie die ihren Lanzen zieren.«
    Conan schüttelte den Kopf, obgleich Hordo im Grund genommen recht hatte. »Es gefällt mir hier«, sagte er bloß.
    »Dir gefällt eine Dichterin mit strammem Hintern!« sagte Hordo hitzig. »Du wirst noch wegen einer Frau sterben. Denk an den blinden Wahrsager!«
    Der Cimmerier lachte. »Hast du nicht gesagt, er sei bloß ein Scharlatan? Trink, Hordo, und beruhige dich. Reden wir von unserem Söldnertrupp.«
    »Ich wüßte nicht, wo wir das Gold dafür hernehmen könnten«, brummte der Einäugige.
    »Ich werde schon zu dem Gold kommen«, erwiderte Conan mit mehr Zuversicht, als er empfand. Er hatte keine Ahnung, wie er es bewerkstelligen könnte. Aber jedenfalls war es gut, einen Plan ausgearbeitet zu haben. Eine Verzögerung, und sei es auch bloß um wenige Tage, konnte den großen Unterschied bedeuten, ob sie noch gesucht würden oder ob alle, die es sich leisten konnten, bereits einen Wachtrupp angeheuert hatten. »Du hast gesagt, wir könnten uns die Waffen aus den Lagerhäusern deiner Schmugglergesellschaft ... ah ... leihen. Sind sie überhaupt noch brauchbar? Ich habe Schmugglerware gesehen, da waren die Rüstungen so rostzerfressen, daß sie beim ersten Regen auseinanderfielen, und die Klingen brachen beim ersten Hieb.«
    »Nein, Conan, die Ware ist beste Qualität, und es gibt eine reiche Auswahl. Mehr Arten von Klingen lagern in diesen Häusern, als ich je gekannt hatte: Tulwars aus Vendhya, Shamshirs aus Iranistan, Macheras in dutzenderlei Ausfertigung aus den corinthischen Stadtstaaten. Fünfzig von einer Sorte und hundert von einer anderen. Genug, um fünftausend Mann zu bewaffnen.«
    »So viele?« staunte Conan. »Warum lagern sie so viel, und so verschiedenerlei? Es bringt doch keinen Gewinn, sie in den Lagerhäusern anzuhäufen.«
    »Ich bringe von der Grenze nach Belverus, was man mir anschafft, und werde dafür in gutem Gold bezahlt. Es ist mir egal, was sie in den Lagerhäusern aufbewahren, solange ich für jeden Auftrag einen fetten Säckel bekomme.« Hordo drehte den Tonkrug über seinem Becher auf den Kopf, aber es kamen nur noch ein paar Tropfen. »Wein!« brüllte er so laut, daß ein peinliches Schweigen einsetzte.
    Aller Blicke wandten sich erstaunt den beiden breitschultrigen Männern zu. Ein schlankes Mädchen in ähnlich einfachem, knöchellangem Kittel, wie Ariane ihn am Abend zuvor getragen hatte, kam zögernd herbei und stellte einen neuen Krug auf den Tisch. Hordo fummelte im Beutel an seinem Gürtel und warf ihr ein Silberstück zu.
    »Der Rest ist für dich, Kleines«, sagte er.
    Das Mädchen starrte auf die Münze,

Weitere Kostenlose Bücher