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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wer du bist?«
    »Natürlich. Ich bin Garian, König von Nemedien.«
    Albanus lächelte zufrieden. »Auf die Knie, Garian!« befahl er. Ungerührt ließ das Ebenbild des Königs sich auf die Knie fallen. Wider Willen lachte Albanus, und aus Freude daran, den Doppelgänger Garians gehorchen zu sehen, stieß er einen Befehl nach dem andern hervor: »Gesicht auf den Boden! Krieche! Hoch! Lauf auf der Stelle! Schneller! Schneller!« Das Ebenbild des Königs rannte und rannte.
    Tränen rollten über Albanus' Wangen, aber sein Lachen erstarb, als sein Blick auf Stephano fiel. Der Bildhauer, der sich geduckt hatte, stand auf. Unsicherheit und Furcht wechselten einander auf seiner Miene ab.
    »Halt dich ruhig, Garian!« befahl Albanus, ohne Stephano aus den Augen zu lassen. Das Ebenbild hörte zu laufen auf und blieb ruhig atmend stehen.
    Stephano schluckte schwer. »Mei-mein Werk ist vollbracht. Ich gehe jetzt.« Er drehte sich zur Tür und zuckte zusammen, als Albanus sagte:
    »Euer Gold, Stephano. Ihr werdet es doch nicht vergessen haben.« Aus seinem Gewand holte er eine kurze dicke Rolle, fest in Leder gewickelt, hervor. Er wog sie in der Hand. »Fünfzig Goldmark.«
    Habgier kämpfte mit Furcht auf Stephanos Gesicht. Zögernd benetzte er die Lippen. »Ihr hattet mir tausend angeboten.«
    »Ich bin unbekleidet«, sagte Garians Ebenbild.
    »Natürlich.« Albanus schien beiden zu antworten.
    Er hob einen schmutzigen Fetzen vom Boden auf, den Stephano während seiner Arbeit benutzt hatte, und löschte damit sorgfältig einen Teil des Drudenfußes. Zu viel konnte passieren, das wußte er, wenn man versuchte, ein geschlossenes Pentagramm zu betreten, das zauberschwanger war. Er stieg auf das Podest und gab dem Doppelgänger den Fetzen, den er sich um die Hüften wand.
    »Das ist nur ein Teil, Stephano«, fuhr Albanus fort. »Den Rest bekommt Ihr später.« Er schob die lederumwickelte Rolle in des Doppelgängers Hand. »Gib das Stephano.« Flüsternd fügte er noch etwas hinzu.
    Stephano wich unsicher zurück, als das Ebenbild des Königs vom Podest stieg.
    »So oft«, murmelte Albanus, »mußte ich mir dein Geschwätz anhören.«
    Der Blick des Bildhauers huschte von Albanus zu der näherkommenden Figur, dann raste er zur Tür.
    Mit unmenschlicher Geschwindigkeit sprang der Doppelgänger, und ehe der Bildhauer mehr als ein paar Schritte gekommen war, hatte er ihn erreicht und legte eine Hand mit unvorstellbarer Kraft um seine Kehle. Ein grauenvoller Schrei entquoll dem Bildhauer, als unbarmherzige Finger ihm den Mund aufrissen. Verzweifelt versuchte Stephano die Finger, die ihn hielten, zu lösen, aber genausogut hätte er gegen steinhartes Leder kratzen können. Mit einer Hand, als wäre der Bildhauer ein Kind, zwang Garians Ebenbild ihn auf die Knie. Zu spät sah Stephano die lederumwickelte Rolle auf seinen Mund herabstoßen. Vergebens umklammerte er das Handgelenk des Doppelgängers, aber genausogut hätte er versuchen können, ein Geschoß aufzuhalten. Erbarmungslos stieß der Doppelgänger das Gold in des Bildhauers Mund und zwängte es in seine Kehle.
    Ein qualvolles Röcheln entrang sich der derart gefüllten Kehle, als Garians Ebenbild Stephano fallen ließ. Mit Augen, die aus den Höhlen quollen, und immer blauer werdendem Gesicht umkrallte der Bildhauer hilflos seine Kehle. Sein Rücken krümmte sich, bis Kopf und trommelnde Fersen den Boden berührten.
    Gleichmütig beobachtete Albanus den Todeskampf des Bildhauers, und als schließlich das letzte Zucken endete, sagte er spöttisch: »Neunhundertfünfzig weitere Goldstücke bekommst du mit in dein namenloses Grab. Was ich verspreche, halte ich.« Seine Schultern schüttelten sich in stummem Gelächter. Als er sich wieder gefaßt hatte, wandte er sich an den Doppelgänger, der ungerührt über der Leiche stand. »Was dich betrifft, nun, du mußt noch eine Menge lernen, und wir haben nicht viel Zeit. Heute abend ...«

Kapitel 17
    17.
     
     
    Ariane saß allein an einem Tisch und starrte trübsinnig vor sich hin. Überall in der Gaststube steckten die Anwesenden murmelnd die Köpfe zusammen. Heute spielten keine Musiker ihre eigenen Werke wirr durcheinander, und das Flüstern der Menschen war schlimmer als völlige Stille. Schließlich faßte Ariane einen Entschluß. Sie stand auf und bahnte sich einen Weg durch die Tische zu Graecus.
    »Ich muß mit dir reden, Graecus«, sagte sie leise und fiel so ebenfalls in den Flüsterton der anderen.
    »Später«, brummte

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