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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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anstatt hart zu werden. Vergangene Nacht habe ich ...«
    »Habt Ihr mein Verbot vergessen, keinesfalls Feuer hier zu machen? Glaubt Ihr, ich zünde diese Lampen mit eigenen Händen an, nur weil es mir Spaß macht, einem Sklaven die Arbeit abzunehmen?«
    »Wenn die Öle in diesem Ton so leicht entflammbar sind«, brummelte der Bildhauer, »wie kann die Skulptur dann im Ofen ...«
    »Schweigt!« zischte Albanus. Sein Blick lähmte Stephanos Zunge und hielt ihn am Fleck fest, als hätte er einen Pfahl durch ihn getrieben.
    Verächtlich wandte Albanus ihm den Rücken zu. Mit flinken Fingern stellte er drei Fläschchen auf und legte ein Stück Pergament und einen Federkiel dazu. Er öffnete das erste Fläschchen – es enthielt eine geringe Menge von Garians Blut mit bestimmten Tinkturen gemischt, um es flüssig zu halten – und tauchte den Federkiel ein, dann schrieb er des Königs Namen auf das Pergament. Aus dem zweiten Fläschchen streute er Pulver darauf. Sofort trocknete das Blut. In der letzten Flasche befand sich Albanus' eigenes Blut, das er erst an diesem Vormittag eingefüllt hatte. Damit schrieb er seinen eigenen Namen in größeren Lettern über den von Garian. Wieder trocknete das Pulver das Blut.
    Als nächstes faltete Albanus, Beschwörungen murmelnd, das Pergament auf ganz bestimmte Art. Danach kehrte er zum Podest zurück und schob das Pergament in den offenen Mund der Statue.
    Stephano, der an der Wand lehnte, kicherte heftig. »Ich fragte mich schon, weshalb Ihr den Mund auf diese Weise wolltet.« Nach einem Blick Albanus' schluckte er und biß sich auf die Zunge.
    Mit geschmuggelter Kreide aus Stygien, dem Land der Zauberer im fernen Süden, zeichnete Albanus ein unvollständiges Pentagramm um die Füße der Statue, ein Stern innerhalb eines Fünfecks im Kreis. Er stellte schwarze, übelriechende Kerzen in die Zacken, wo jede offene Figur die beiden anderen berührte. Schnell zündete er die Kerzen an und vervollständigte den Drudenfuß. Dann trat er zurück, breitete die Arme aus und begann die Beschwörung.
    »Elonai me'roth sancti. Urd'vass teoheem ...«
    Die Zauberworte dröhnten von den Wänden wider, und die Luft verdickte sich zu Silberschimmer. Die Flammen der unheiligen Kerzen flackerten und weckten Furcht in dem dunklen Lord. Die Flammen! Es konnte doch nicht das gleiche geschehen wie beim letztenmal! Nein, das konnte es nicht! Mit aller Willenskraft verbannte er die Angst. Nein, keine Furcht, nur Macht!
    »... arallain Sa'm'di com'iel mort'rass ...«
    Die Flammen wuchsen, und während sie wuchsen, nahmen sie dem Raum das Licht, anstatt ihm Licht zu verleihen. Höher loderten sie, getrieben durch die Kraft der Beschwörung. Über die Tonfigur hinaus wuchsen sie. Langsam, wie geneigt durch einen unmöglichen, unspürbaren Wind beugten die Flammen sich nach innen, bis ihre Spitzen sich über der Statue trafen. Bei ihrem Zusammentreffen zuckte ein Blitz hinab auf den Kopf der Skulptur und hüllte sie in immerwährendes Glühen, umgab sie mit einem Feuer von reinstem Weiß, das der Luft alle Wärme entzog.
    Dampfend kam sein Atem in der Kälte, als Albanus die Stimme zu einem gewaltigen Brüllen zwang: »Bei den unheiligen Kräften der Drei rufe ich dich! Durch Blut und Schweiß und Samen, besudelt und verseucht, rufe ich dich! Schreite und gehorche, denn ich, Albanus, befehle es dir!«
    Als das letzte Wort verklungen war, waren auch die Flammen verschwunden, und von den Kerzen war nichts übriggeblieben. Die Statue war nun trocken und rissig.
    Albanus rieb sich die Hände, dann schob er sie unter die Arme, um sie zu wärmen. Wenn nur diesmal alles richtig verlaufen war! Er sah Stephano zitternd an der Wand stehen, die mit einer dünnen Eisschicht von der erstarrten Luftfeuchtigkeit überzogen war. Vor Grauen quollen dem Bildhauer die Augen schier aus den Höhlen. Es gab keinen Grund, länger zu zögern. Der Mann mit dem Raubvogelgesicht holte tief Atem.
    »Garian, erwache! Ich befehle es!« Ein Stück Ton fiel von einem Arm und zerbarst auf dem Steinboden. Albanus runzelte die Stirn. »Garian! Ich befehle dir, erwache!«
    Die Statue zitterte, Ton bröckelte ab, und der, den die Figur darstellte, stand lebend auf dem Podest. Ein vollkommenes Ebenbild Garians war es, fehlerlos, makellos. Die menschgewordene Statue wischte sich den letzten Staub von der Schulter, dann blickte sie Albanus erstaunt an.
    »Wer bist du?« fragte sie.
    »Ich bin Albanus«, erwiderte der dunkle Lord. »Weißt du denn,

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