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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Graubärtige auf Conan zukam.
    »Ich bin Lord Albanus' Oberhofmeister«, sagte er barsch, ohne seinen Namen zu nennen oder sich höflicher Umgangsformen zu befleißigen. »Gebt mir die Botschaft.«
    »Ich händige sie nur Lord Albanus persönlich aus«, erwiderte Conan nicht weniger barsch.
    Er hatte keinen wirklichen Grund, das Pergament dem Hofmeister nicht zu geben, denn als solcher war er der Beauftragte seines Herrn auch für dergleichen, aber er ärgerte sich über seine Unfreundlichkeit. Dem Kurier eines Königs sollte man kühlen Wein vorsetzen und ihm feuchte Tücher bringen, damit er sich vom Straßenstaub befreien konnte.
    Des Oberhofmeisters Züge spannten sich, und flüchtig glaubte Conan, er würde ihn zurechtweisen. Statt dessen sagte er knapp: »Folgt mir.« Er führte den Cimmerier eine Marmortreppe hoch in ein kleines Gemach. »Wartet hier!« sagte er, nachdem er sich umgesehen hatte, als wollte er sich noch schnell einprägen, was es enthielt, um sofort zu sehen, was fehlte, falls der Besucher lange Finger machte.
    Trotz seiner geringen Größe war es ein prächtiges Gemach mit seinen kostbaren Wandbehängen, dem Marmorboden und den Möbelstücken, die mit Perlmutt und Lapislazuli eingelegt waren. Eine Bogentür führte auf einen Balkon, der einen Blick auf einen herrlichen Springbrunnen bot. Aber auch hier gab es weder Wein noch Tücher. Es bedeutete nichts Gutes für Garian, wenn man seinen Kurier so mißachtete.
    Vor sich hinbrummelnd trat Conan auf den Balkon und blickte hinunter. Fast hätte er vor Überraschung laut Stephanos Namen gerufen, als er diesen betrunken durch den Garten torkeln sah, gestützt von zwei Mädchen in hauchdünnen Gewändern.
    Der Bildhauer bückte sich, um die Finger in den Brunnen zu stecken, dabei wäre er fast hineingefallen. »Kein Wasser«, lallte er, als die Mädchen ihn zurückzogen. »Will Wein, nicht Wasser.« Kichernd schwankte er mit den beiden fort vom Brunnen und verschwand zwischen fremdartigen Sträuchern.
    Jemand räusperte sich hinter Conan. Sofort wirbelte der Cimmerier herum.
    Ein untersetzter Mann hielt sein schlecht sitzendes Samtwams am Hals zusammen. »Ihr habt eine Botschaft für mich?« fragte er.
    »Lord Albanus?«
    Der untersetzte Mann nickte und streckte die Hand aus. Unwillkürlich zögernd reichte Conan sie ihm. Die Hand des Untersetzten schnappte wie eine Falle um das Pergament. »Jetzt geht!« befahl er. »Ich habe die Nachricht. Geht!«
    Conan ging.
    Der graubärtige Oberhofmeister wartete an der Tür des Gemachs auf ihn und brachte ihn zur Vorhalle, von wo der Stummelnasige und ein anderer Mann ihn zum Tor begleiteten.
    Hordo kam auf ihn zu. Ein erleichtertes Grinsen verzog sein narbiges Gesicht. »Ich war nahe daran, ungebeten einzudringen, um nach dir zu sehen.«
    »Ich hatte keine Schwierigkeiten«, versicherte ihm der Cimmerier, während er sich auf den Rappen schwang. »Schließlich kam ich als Kurier des Königs. Wenn du Ariane wiedersiehst, dann sag ihr, daß Stephano nicht tot ist, wie sie befürchtet. Er wohnt im Palast und vergnügt sich mit den Mägden.«
    »Ich hatte ohnedies vor, heute die Thestis zu besuchen.« Nachdenklich blickte Hordo auf das Tor. »Merkwürdig, daß er seine Freunde nicht wissen ließ, daß es ihm gut geht.«
    »Nicht so merkwürdig wie ein Lord mit ungepflegten Fingernägeln und Schwielen an den Händen«, brummte Conan.
    »Ein Wächter ...«
    »Nein, Hordo, ich kenne Schwielen, die von schwerer Arbeit kommen. Aber es geht uns nichts an. Dagegen beschäftigt mich Vegentius. Ich werde mich heute abend ein wenig mit ihm unterhalten!« Grimmig gab er seinem Rapphengst die Fersen. Die anderen galoppierten in einer Zweierreihe hinter ihm her.
     
    Albanus stieß den untersetzten Mann, der nun nichts weiter als ein schmutziges Lendenruch trug, auf die Knie, und von selbst beugte dieser das Gesicht bis fast auf den Marmorboden.
    »Nun, Varius?« wandte Albanus sich ungeduldig und mit finsterer Miene an seinen Oberhofmeister. Er riß dem Mann die Nachricht aus der Hand und zerknüllte sie in der Faust. »War er mißtrauisch? Hielt er diesen Hund für mich?« Er versetzte dem Knienden einen Fußtritt. »Hielt er dich für einen Lord, Hund? Was hat er gesagt?«
    »Ja, Gebieter«, antwortete der Untersetzte verängstigt, ohne das Gesicht vom Boden zu heben. »Er fragte mich nur, ob ich Lord Albanus sei, dann gab er mir das Pergament und ging.«
    Albanus knurrte. Die Götter spielten mit ihm, indem sie ihm

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