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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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warfen ihren gedämpften Schein in die Kammer und das Gemach daneben, doch beide waren leer, genau wie er befürchtet hatte. Grimmig setzte er sich neben die Tür des inneren Raumes, um zu warten.
    Eine lange Wartezeit war es, doch stand er sie reglos und still mit der Geduld der jagenden Raubkatze durch. Selbst als er hörte, wie die äußere Tür geöffnet wurde, bewegte er nur die Hand mit dem Dolch. Die Schritte kamen von einem einzelnen Mann. Conan drückte sich an die Wand neben der Tür, als die Schritte sich näherten.
    Eine hochgewachsene Gestalt mit goldenem Umhang und dem rotkammigen Helm des Befehlshabers der Goldenen Leoparden trat ein. Conans leere Faust sauste auf den Nacken des Mannes, der stöhnend stürzte und auf den Rücken rollte. Erstaunt weiteten sich des Cimmeriers Augen. Es war nicht Vegentius.
    Und dann stürmte eine heulende Horde in goldenen Umhängen durch das äußere Gemach, um sich auf ihn zu werfen. Brüllend wie ein Löwe kämpfte Conan. Sein Dolch fand eine Kehle und wurde ihm aus der Hand gerissen, als der Sterbende zusammensackte. Zähne und Kiefer brachen unter seinen Hammerhieben. Einen Mann schleuderte er durch das Fenster, durch das er gekommen war. Doch durch das Gewicht ihrer zahlenmäßigen Stärke zwangen sie ihn schließlich zu Boden. Drei Mann hielten je einen Arm und ein Bein, und wie er sah, waren so gut wie alle verwundet. Er wand sich in ihrem Griff, aber er konnte es ihnen nur ungemütlich machen, nicht jedoch sich von ihnen befreien.
    Vegentius, helmlos und selbstzufrieden, erschien an der Tür. »Jetzt könnt Ihr sehen, daß ich recht hatte«, sagte er zu jemandem, der noch im vorderen Gemach stand. »Er beabsichtigte, zuerst mich zu meucheln. Mein Tod, falls er entdeckt würde, ehe er zu fliehen vermochte, hätte ihm die Flucht erleichtert, da ich keine Befehle mehr hätte erteilen können.«
    Eng in seinen Umhang gehüllt und die Schramme leuchtend im bleichen Gesicht, trat Garian in den Raum. Sichtlich entsetzt starrte er auf Conan. »Selbst als ich es hörte, konnte ich es nicht glauben«, flüsterte er. Ein Schauder ließ ihn erzittern. »Dutzende Male hatte er mich vor seiner Klinge.«
    »Aber wenn er da zugestochen hätte, hätte jeder sofort gewußt, wer der Attentäter war«, sagte Vegentius glatt.
    »Lügner!« Conan spuckte den riesenhaften Mann an. »Ich kam hierher, um dich zu zwingen, deinen schrecklichen Verrat einzugestehen.«
    Vegentius' Gesicht lief tiefrot an, und er legte die Hand um den Schwertgriff, aber Garian hielt ihn mit einer Geste zurück. Der König trat näher an Conan heran.
    »Hört mich an, Conan. Ehe die Dämmerung sich heute herabsenkte, verhaftete Vegentius jene, die im Komplott mit Euch standen: einen Mann namens Graecus, eine Frau, Gallia genannt, und noch drei oder vier weitere. Wollt Ihr leugnen, sie zu kennen, oder daß sie mich vom Thron zu stürzen beabsichtigten?«
    Die Gedanken überschlugen sich hinter Conans Stirn. War Ariane unter den Verhafteten? Doch nach ihr zu fragen, würde sie ihnen in die Hände liefern, falls sie sie noch nicht hatten.
    »Törichte junge Leute«, antwortete er. »Sie reden und werden reden, bis sie grau und zahnlos sind, ohne jemandem auch nur ein Haar zu krümmen. Doch gibt es solche, die vorhaben, sie zu benutzen.« Er unterbrach sich mit einem unwillkürlichen Ächzen, als Vegentius ihm mit dem Stiefel in die Rippen trat.
    Garian winkte die Soldaten zurück und sprach weiter. »Vegentius vernahm jene, die ihr für so harmlos haltet, und innerhalb von zwei Glasen hatte er ihren Widerstand gebrochen. Die, die noch reden konnten, brachte er vor mich, und aus ihrem eigenen Mund hörte ich sie gestehen, daß sie meinen Tod planten und Ihr derjenige seid, der die Klinge hätte schwingen sollen.«
    »Ich bin kein Mörder!« begehrte Conan auf, doch Garian fuhr fort, als hätte er überhaupt nicht gesprochen.
    »Alarm wurde geschlagen, und man suchte Euch – und fand Euch lauernd, mit dem Dolch in der Hand. Damit habt Ihr Euch selbst überführt!«
    »Sein Schädel wird noch vor Sonnenuntergang von einer Pike gaffen«, erklärte Vegentius.
    »Nein«, widersprach Garian. »Ich vertraute diesem Mann.« Er wischte sich die Hände wie rituell am Saum seines Umhangs ab. Sein Blick ruhte kalt auf Conans Gesicht. »Es ist lange her, daß die alte Strafe für einen Verschwörer gegen den Drachenthron verhängt wurde. Bedauerlicherweise ist es jetzt wieder soweit.« Er zog den Umhang noch enger um sich,

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