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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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bist.«
    »Oh, das weißt du also.« Staunen sprach aus ihrer Stimme. »Aber nur Toren halten dich für dumm. Hordo überraschte mich fast so sehr wie du, als er plötzlich in Khorshemisch auftauchte, während ich mich dort aufhielt. Ich gab mich ihm nicht zu erkennen. Er war der treueste meiner Hunde, aber auch andere waren treu gewesen und erinnerten sich doch an das Gold, das in Zamora und in Turan auf meinen Kopf ausgesetzt war. Glaubst du, ich trage die Schleier, weil ich es vergnüglich finde, mich dahinter zu verbergen?«
    »Es ist lange her, Karela«, sagte Conan. »Sie haben dich vermutlich inzwischen vergessen.«
    Nun war ihr Gesicht nicht mehr unbewegt. »Die Rote Falkin wird nie vergessen werden!« fuhr sie auf. Die smaragdfarbenen Augen funkelten. Sie hatte die Fäuste auf die Hüften gestützt und stemmte die Beine gespreizt auf den Boden. Fast konnte er den juwelenbesetzten Tulwar an ihrer Hüfte sehen, den sie früher immer getragen hatte.
    »Nun, da du Lady Tiana bist«, sagte er grimmig, »warum in Zandrus neun Höllen willst du meinen Tod?«
    »Warum?« schrillte sie wutentbrannt. »Hast du so schnell vergessen, daß du mich nackt und in Ketten zurückgelassen hast, damit man mich an den Höchstbietenden verkaufen könne?«
    »Und hast du den Eid vergessen, den du mich schwören ließest, Karela? Daß ich nie wieder versuchen würde, dir das Leben oder die Freiheit zu retten?«
    »Derketa hole dich und deine Schwüre, Cimmerier!«
    »Außerdem hatte ich nur mehr fünf Kupferstücke in meinem Beutel. Meinst du, dafür hätte ich dich kaufen können?«
    »Du lügst!« fauchte sie. »Weil du mich nicht kleinkriegen konntest, hast du zugelassen, daß man mich auf den Sklavenblock bringt!«
    »Ich sage dir ...«
    »Lügner! Lügner!«
    Conan knurrte wortlos und biß die Zähne zusammen. Er hatte nicht vor, sich mit ihr herumzustreifen, genausowenig würde er sie anflehen; letzteres hatte er noch nie getan.
    Wütend stiefelte Karela herum und schleuderte ihm Worte an den Kopf, als wären es Klingen. »Du sollst wissen, wie man mich demütigte, Cimmerier, und immer daran denken, damit die Erinnerung dich quält, wenn du in den Minen schuftest, und du dich nicht wunderst, wenn der König alle anderen begnadigt, die eine bestimmte Zeit abgearbeitet haben – denn ich werde da sein, um Gold in die richtigen Hände zu drücken, damit man dich übersieht.«
    »Ich war mir sicher, daß du entkommen würdest«, brummte Conan. »Und augenscheinlich bist du es ja.«
    Einen Moment kniff sie die Augen zusammen. Als sie sie wieder öffnete, klang ihre Stimme tonlos. »Ich wurde von einem Kaufmann namens Haffiz gekauft. Er steckte mich in seinen Harem zu drei Dutzend oder mehr anderen Frauen. Am gleichen Tag noch floh ich. Und am selben Tag wurde ich zurückgebracht und erhielt die Bastonade – wie viele Schläge es auf meine Fußsohlen waren, weiß ich nicht mehr. Kein Laut entrang sich meinen Lippen, aber zehn Tage konnte ich nur mit Schmerzen gehen. Bei meinem zweiten Fluchtversuch erwischte man mich erst nach drei Tagen. Und dann steckte man mich in die Küche, wo ich rußige Töpfe schrubben mußte.«
    Trotz seiner Lage lachte Conan. »So ein Narr, zu glauben, dich auf diese Weise zähmen zu können!«
    Sie wandte ihm wieder das Gesicht zu. Ihre Stimme war leise, aber in ihren Augen funkelte Mordlust. »Das drittemal war ich gerade noch dabei, die Mauer zu erklimmen. Ich spuckte Haffiz ins Gesicht und verlangte, daß er mich töte, denn er würde mich nie brechen können. Aber Haffiz lachte nur. Er sagte, da ich mir offenbar einbilde, ich sei ein Mann, müsse er mir eben das Gegenteil beweisen. Von da an durfte ich nur noch hauchdünne Seide tragen, man malte mir das Gesicht an, daß ich mich kaum noch von den anderen Haremsfrauen unterschied und aussah, als würde man mich jeden Augenblick ins Bett meines Herrn befehlen. Dann mußte ich tanzen lernen, Musikinstrumente spielen und Gedichte aufsagen. Machte ich nicht alles richtig und fand man mich nicht liebenswürdig genug, wurde ich sofort bestraft. Doch da ich wie ein junges Ding behandelt wurde, das lernen mußte, Frau zu werden, fiel die Strafe wie für ein Kind aus. Haffiz überschlug sich schier vor Lachen.«
    Conan warf den Kopf zurück, und auch er brach trotz der Schmerzen in ein Gelächter aus ... »Ein Kind!«
    Karela hob die Faust, als wollte sie ihn besinnungslos schlagen. »Was verstehst du davon, du Narr?« wütete sie. »Manchmal versohlte man

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