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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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zärtlicher Pflege anvertrauen, als das durchzumachen, was sie mit dir vorhaben. Eh, Struto, was meinst du?« Er schüttelte sich vor Lachen, während Struto unbewegt dreinschaute. »So, Barbar, du hast nur noch wenig Zeit, Frieden mit deinen Göttern zu schließen. Gehen wir, Struto!«
    Sie faßten die Stangenenden und zwangen den Cimmerier auf die Füße. Halb tragend, halb schiebend, brachten sie ihn aus dem Verlies und rauhe Steinstufen hoch zu den Marmorböden des Palasts. Als sie die prächtigen Hallen erreichten, hatte Conan wieder etwas Kraft in seinen Gliedmaßen zurückgewonnen. Stolz schüttelte er die stützenden Hände der beiden Männer ab und machte die kurzen Schritte, die die Ketten um seine Fußgelenke ihm erlaubten, ohne Hilfe.
    Der Pausbackige blickte ihn an und lachte. »Du kannst es wohl nicht erwarten, es hinter dich zu kriegen, eh?«
    Sie ließen ihn dahinschlurfen, so gut er konnte, hielten jedoch weiterhin die Stangenenden fest. Ein grimmiges Lächeln spielte um Conans Lippen. Wenn er wollte, könnte er die beiden von den Füßen fegen, und zwar gerade mit der Stange, mit der sie glaubten, ihn halten zu können. Aber selbst wenn er sich von ihnen befreit hatte, wäre er doch immer noch gekettet und mitten im Palast. Er mahnte sich zur Geduld und spannte die Muskeln in ihren Fesseln, um wieder die volle Beherrschung über sie zurückzugewinnen.
    Die Korridore, durch die sie kamen, wirkten leer. Zwar gab es hier auch jetzt die Sklaven, die ihren Beschäftigungen nachgingen und sich dicht an den Wänden hielten, aber die feingewandeten Höflinge fehlten. Die drei Männer schritten in der Mitte der Korridore.
    Als sie in eine breitere Halle einbogen, deren Gewölbe von Säulen gestützt wurde, kam ihnen ein anderer kleiner Zug entgegen: Graecus, Gallia und drei weitere aus der Thestis stolperten unter Bewachung von zwei Soldaten herbei. Alle fünf waren geknebelt und hatten die Hände hinter dem Rücken gefesselt. Bei Conans Anblick weiteten sich Graecus' Augen, und Gallia versuchte einen Bogen um den Cimmerier zu machen.
    Einer der Soldaten rief Conans Wächtern zu: »Wir bringen sie in die Minen.«
    »Das ist noch ein besseres Los als das, welches den hier erwartet«, erwiderte der Pausbackige lachend.
    Die Soldaten stimmten in sein Lachen ein und stießen ihre Gefangenen weiter. Die arg mitgenommenen jungen Rebellen eilten vorbei. Sie schienen vor Conan nicht weniger Angst zu haben als vor ihren Wächtern.
    Der Cimmerier würdigte sie kaum eines Blickes. Er trug ihnen ihre Verleumdung nicht nach. Es gab wenige Menschen, die einem Folterknecht nicht alles gestehen würden, was er von ihnen zu hören wünschte. Und wären sie es nicht gewesen, so hätte Vegentius andere Möglichkeiten gefunden, ihn ins Verlies werfen zu lassen.
    Am Ende der Halle öffneten sechs Soldaten in goldenen Umhängen die Flügeln der Tore zum Thronsaal von Nemedien, und Conan betrat ihn mit seinen Wächtern.
    Doppelreihen schlanker kannelierter Säulen trugen eine hohe Kuppel aus Alabaster. Das Licht goldener Lampen, die an Silberketten von der Decke hingen, spiegelte sich an den Marmorwänden. Den Boden bildete ein riesiges Mosaik, das die Geschichte Nemediens erzählte.
    Dort fand sich auch die Erklärung für die leeren Korridore: Offensichtlich hatten alle Höflinge, ja alle Edlen des Landes sich hier in all ihrer Pracht eingestellt – dunkeläugige Lords in Samtroben und goldenen Halsketten, schlanke Ladies, deren enge Mieder mit schillernden Edelsteinen besetzt waren.
    Von der Tür war eine breite Gasse zwischen ihnen zum Thron geblieben, dessen goldgehörnter Kopf den Mann überragte, der auf ihm saß, und dessen juwelenbesteckte Flügel dem Mann als Schulterstütze dienten. Dieser Mann trug die Drachenkrone.
    Conan behielt seinen eigenen gemäßigten Schritt bei, obgleich seine beiden Wächter ihn zu schnellerem anzutreiben versuchten. Er hatte nicht vor, zur Belustigung des Hofstaats in seinen Ketten zu stolpern. Vor dem Thron blieb er hocherhobenen Kopfes stehen und blickte in Garians Gesicht. Die Männer, die die Stange hielten, bemühten sich, ihn auf die Knie zu zwingen, schafften es jedoch nicht. Ein Raunen strich durch die Anwesenden. Weitere Wachen kamen angerannt. Sie schlugen auf seinen Rücken und die Beine ein, bis sie ihn schließlich auf die Knie gestoßen hatten.
    Garians Miene blieb während dieser ganzen Zeit unbewegt. Doch nun erhob er sich und zog seinen goldenen Umhang vorn

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