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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Gipfeln seiner cimmerischen Heimat hatte er gelernt zu erkennen, wann es sinnlos war, gegen eine mißliche Lage anzukämpfen, da das den Tod nur schneller herbeiführen mochte, und daß es weit erfolgversprechender war, abzuwarten und seine Kräfte aufzusparen, bis der richtige Augenblick gekommen war. Und so hing der Cimmerier in seinen Ketten mit der Geduld des Raubtiers, das auf das Herankommen seiner Beute wartet.

Kapitel 21
    21.
     
     
    Klirrend fielen die Ketten, die Conans Arme hochgezerrt hatten, zu Boden, und er sank mit ihnen. Unwillkürlich stöhnte er, als seine Lage sich derart veränderte. Er hatte keine Ahnung, wie lange er so gehangen hatte. Der Lichtkreis und die Dunkelheit dahinter blieben gleich und verrieten den Verlauf der Zeit nicht.
    Seine Füße berührten den Boden, und die Knie, die so lange angespannt gewesen waren, gaben nach. Er fiel der Länge nach zu Boden. Er wollte sich mit den Händen abstützen, aber sie waren blutleer, es steckte keine Kraft mehr in ihnen, und so zuckten sie nur.
    Die beiden Männer, die ihn ausgepeitscht hatten, traten nun in den Lichtkreis und machten sich daran, ihm die Ketten abzunehmen. Seine Gegenwehr war zu schwach, als daß sie sie abgehalten hätte, ihm die Hände auf den Rücken zu fesseln und seine Fußgelenke mit schweren Eisenketten zu verbinden. Der Bursche mit der Brandnarbe blieb so stumm und ausdruckslos wie zuvor, während der mit der haarigen Brust und dem ungewöhnlich freundlichen Gesicht fast väterlich sprach:
    »Fast hätten wir dich noch einen weiteren Tag hängen lassen, bei all der Aufregung des heutigen. Mach's ein bißchen enger«, wandte er sich an seinen Kameraden. »Er ist gefährlich, der da.« Der andere brummte etwas Unverständliches und hämmerte weiter an dem Eisenband um Conans linkes Handgelenk.
    »Meine Männer«, krächzte der Cimmerier. Seine Kehle war schmerzhaft ausgedörrt.
    »Oh, sie waren Teil der Aufregung.« Der Pausbackige lachte abfällig. »Sie haben die Goldenen Leoparden zurückgeschlagen, die sie hätten verhaften sollen, und sind verschwunden. Man hätte sich vielleicht weiter um sie gekümmert, zu einem anderen Zeitpunkt, aber seit dem frühen Morgen heute ist mehr passiert als während der ganzen Zeit, seit Garian auf dem Thron sitzt. Zunächst verbannte der König alle seine alten Ratgeber aus der Stadt und drohte, sie hinrichten zu lassen, falls sie sich je wieder sehen ließen. Dann schuf er einen neuen Titel, den des Hohenratgebers von Nemedien, und verlieh ihn, verbunden mit fast soviel Macht wie seine eigene, dem Lord Albanus, einem Mann mit bösem Blick, wenn ich je einen gesehen habe! Und dann machte er auch noch seine Buhle zur Lady. Kannst du dir diese blonde Schlampe als Lady vorstellen? Aber all die vornehmen Edlen hofieren sie jetzt, weil sie ja schließlich ihre Königin werden könnte. Dann waren da noch die Aufstände. Hol den Rest, Struto.«
    Der Schweigende brummelte wieder unverständlich und schlurfte weg.
    Conan bemühte sich, ein bißchen Speichel aufzubringen, um Mund und Kehle ein wenig anfeuchten zu können. »Aufstände?« echote er fragend.
    Der Pausbackige nickte. »Ja, in der ganzen Stadt.« Er schaute sich um, als wolle er sich vergewissern, daß niemand sie belausche, und fügte flüsternd hinzu: »Die Leute brüllten, Garian soll abdanken. Vielleicht hat der König deshalb seine alten Ratgeber vertrieben. Möglicherweise dachte er, das würde sie besänftigen. Zumindest schickte er die Goldenen Leoparden nicht aus.«
    Arianes Leute hatten also zugeschlagen, dachte Conan. Vielleicht erreichten sie tatsächlich Änderungen – und es sah ganz so aus, als hätten sie es bereits –, aber würden sie zum Besseren oder Schlechteren sein? Wort um Wort quälte er sich die Frage ab: »Hatten ... sie ... Unterstützung ... durch ... Bewaffnete?«
    »Ah, du denkst wohl wieder an deine Kompanie, eh? Nein, es war nur das Volk auf der Straße, obwohl erstaunlich viele recht gut bewaffnet waren, wie ich hörte. Struto, beeil dich doch!«
    Der Mann mit der Brandnarbe kehrte mit einer Stange zurück, die die beiden zwischen Conans Arme und seinen Rücken schoben. Mit breiten Riemen befestigten sie sie an seinen muskulösen Oberarmen. Aus seinem Gürtelbeutel holte der Pausbackige einen ledernen Knebel. Er schob ihn in Conans Mund und band ihn am Nackenansatz zusammen.
    »Zeit, dich vor den König zu bringen«, sagte er zu dem Cimmerier. »Bestimmt würdest du dich lieber Lady Tianas

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