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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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des Trupps marschierte vor Conan her und die andere Hälfte hinter ihm, die beiden Wächter hielten sich dicht an seiner Seite. Die zwei Armbrustschützen bildeten die Nachhut, und zwar so, daß sie Conan im Auge behalten und auf ihn schießen konnten, falls er zu fliehen versuchen sollte, gleich in welche Richtung. Und so stiegen sie zum Palast hoch und durch Korridore, in denen auch jetzt keine Edlen zu sehen waren.
    Conan schritt in ihrer Mitte, als wären die anderen seine Ehrenwache auf dem Weg zu seiner Krönung. Er dachte gar nicht daran, jetzt die Flucht zu ergreifen, denn an der Wolfsgrube würde er zweifellos den falschen Garian und Albanus vorfinden. Unter den Umständen konnte es ein schlimmeres Los geben, denn zu sterben, wenn er die beiden in den Tod schickte.
    Der Weg führte zunächst durch Teile des Palasts, die Conan vertraut waren, und dann durch unbekannte. Glänzender Marmor und Alabaster machten einfachem, behauenem Granit Platz und schließlich rauhem Stein wie in den Verliesen, und Fackeln in eisernen Wandhaltern ersetzten Lampen aus Gold und Silber.
    Den Wölfen vorgeworfen zu werden, war wahrhaftig eine uralte Strafe. Tatsächlich war sie seit Bragoras' Zeit, vor neunhundert Jahren, nicht mehr verhängt worden. Und nach dem Aussehen hier, war auch seit Ewigkeiten niemand mehr in diesen Palastteil gekommen, außer kürzlich ein paar Sklaven, die flüchtig saubergemacht hatten: die Spinnweben waren zum größten Teil entfernt und der Staub zu Haufen an die Wand gekehrt. Conan fragte sich, weshalb Albanus sich all diese Mühe gemacht hatte, nachdem Garian doch bereits von einem Doppelgänger ersetzt war. Und dann betraten sie den kreisrunden Raum mit der Grube.
    Obwohl aus demselben rauhen Stein, war er doch von der gleichen beeindruckenden Bauweise wie die Alabasterhallen im Palast. Wie eine Halbkugel strebten die Wände, ungestützt von Säulen oder Strebebogen, in gewaltige Höhe. Zwischen ihnen und der Grube befand sich ein breiter Kreisgang, auf dem sich die Edlen von Nemedien zusammengefunden hatten. Sie lachten vergnügt und erwartungsvoll wie Zuschauer in einer Zirkusarena und drängten sich an die taillenhohe Steinbrüstung rund um die Grube.
    Als der Trupp ankam, machten die Anwesenden schnell einen Weg zu dieser Brüstung frei, zu der die Soldaten ihren Gefangenen brachten. Conan wartete nicht darauf, daß sie es ihm befahlen, sondern hüpfte sofort auf die breite Brüstung und musterte jene, die gekommen waren, um sich an seinem Todeskampf zu ergötzen. Unter dem eisigen Blick aus seinen gletscherblauen Augen verstummten die Neugierigen. Sie spürten, daß hier einer war, der keinen Respekt vor ihren Titeln und ihrer Abstammung aus alten Geschlechtern hatte. Sie waren Pfaue, er war ein Adler.
    Direkt ihm gegenüber, über die Grube hinweg, standen der falsche Garian und zu seinen beiden Seiten Albanus, in mitternachtsblauen Roben, und Vegentius, dessen Gesicht unter dem Rotkammhelm Blutergüsse und Schrammen aufwies. Auch Sularia stand dort in scharlachrotem Seidengewand und mit Rubinen geschmückt. Conan fragte sich, weshalb er gedacht hatte, daß sie nicht hier sein würde.
    Unter Garians Doppelgänger befand sich das mannshohe Tor, durch das die Wölfe eingelassen werden würden. Conan sah keine gierigen Schnauzen zwischen den Gitterstäben und hörte kein hungriges Winseln und Knurren. Eine komplizierte Anordnung von Eisenketten diente zur Öffnung des Tores. Vielleicht mußte er gar nicht sterben.
    Albanus tupfte den Mann mit der Drachenkrone am Arm, und dieser begann zu sprechen. »Wir haben euch hierhergerufen, um ...«
    Conans wilder Kampfruf hallte von der steinernen Kuppel wider. Die Edlen schrien und brüllten, als der Cimmerier mit über dem Kopf erhobenen kräftigen Armen in die Grube sprang. Soldaten bahnten sich einen Weg durch die Zuschauer zur Brüstung, und die Armbrustschützen zielten. Mit dem unerschütterlichen Selbstbewußtsein des jungen Mannes, der noch in keinem fairen und in nur wenigen unfairen Kämpfen besiegt worden war, schritt Conan über den strohbestreuten Steinboden der Grube. Albanus gestikulierte, und die Soldaten wichen zurück.
    »Ihr Narren!« höhnte Conan. »Ihr, unter denen sich nicht ein echter Mann befindet, seid gekommen, um einen Mann sterben zu sehen. Nun, soll ich mich von diesem Hanswurst mit der Krone zu Tode reden lassen? Also, fangt schon an, oder ist euch die Leber geschrumpft und ihr könnt kein Blut sehen?«
    Wütende Rufe

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