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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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König blieb kurz stehen und starrte ihn an, und Conan blickte ihn fast flehend an, soweit er so etwas überhaupt fertigbrachte. »Sagt mir, was er mit ihr ...«
    Die Worte erstarben auf seinen Lippen, als der andere sich stumm umdrehte. Knarrend schloß sich die Tür. Wie betäubt lehnte sich Conan an die Wand.
    Schon im Thronsaal war Garian ihm merkwürdig vorgekommen, aber dann hatte er gedacht, er bilde es sich nur ein, denn kein Mensch ist wohl ganz bei klarem Verstand, wenn er sein Todesurteil hört. Doch jetzt war ihm etwas ganz deutlich aufgefallen: Garians Wange war unversehrt. Der König gehörte sicher nicht zu jenen, die eine Schramme unter Gesichtspuder verbergen würden wie eine Frau. Und er hatte keinen Hofzauberer, der ihm derartige geringe Verunstaltungen mit magischen Worten und einer brennenden Kerze verschwinden lassen könnte. Es war auch noch nicht genügend Zeit vergangen, als daß die Wunde bereits hätte verheilt sein können. Es war keine große Sache, aber jedenfalls verriet sie, daß wer immer auch jetzt auf dem Thron saß und Conans Urteil verkündet hatte, nicht Garian war.
    Die Gedanken überschlugen sich in des Cimmeriers Kopf. Albanus, der mit Taras und Vegentius ein Komplott gebildet hatte, war nun der Ratgeber eines Königs, der nicht Garian war. Aber noch in der vergangenen Nacht, in Vegentius' Schlafkammer, hatte Conan den echten Garian gesehen, daran bestand kein Zweifel. Er roch den Gestank von Zauberei so deutlich wie den des verfaulenden Strohes, auf dem er saß.
    Geduld, mahnte er sich. In einer Zelle angekettet konnte er nichts unternehmen. Viel hing davon ab, ob man ihm diese Ketten abnahm, ehe man ihn zu den Wölfen warf. Selbst unter diesen Tieren vermochte ein Mann mit freien Händen und Entschlossenheit eine Menge auszurichten, das würde er Albanus zu seinem Schaden beweisen.
     
    Sularia lag auf dem Bauch auf einer mit weichen Tüchern bedeckten Bank und ließ sich von einer Sklavin duftendes Öl in den Rücken massieren. Lady Sularia! Genußvoll räkelte sie sich. Es war einfach wundervoll gewesen, zwischen den Edlen im Thronsaal zu stehen und nicht mit den anderen Konkubinen an die Wand gedrängt zuschauen zu müssen. Es störte sie nicht, daß man sie jetzt nur aus Furcht und Berechnung anerkannte und das Lächeln, mit dem man sie begrüßte, falsch und gezwungen war. Im Gegenteil, es war ihr eine Befriedigung, daß sie nun respektvoll zu ihr aufsahen, während sie zuvor manchmal wie zu einer Sklavin zu ihr gesprochen hatten. Und das mußte noch nicht alles sein. Wenn es ihr gelungen war, soweit zu kommen, war es auch nicht unmöglich, daß sie bald als Königin Sularia neben Albanus stand.
    Lächelnd drehte sie den Kopf auf den verschränkten Armen und blickte zu ihrer Leibmagd hoch, einer rundlichen, grauhaarigen Frau – der einzigen im Palast, der Sularia traute, oder vielmehr, der sie am wenigsten mißtraute.
    »Wartet sie noch, Latona?« fragte Sularia.
    Die Grauhaarige nickte. »Bereits seit zwei Drehungen des Glases, Herrin. Niemand würde es mehr wagen, sich Euren Anordnungen zu widersetzen.«
    Die Blonde nickte zufrieden, ohne den Kopf zu heben. »Hol sie herein, Latona. Und dann bürste mir das Haar!«
    »Ja, Herrin.« Latona eilte kichernd aus dem Gemach und kehrte umgehend mit Lady Jelanna zurück.
    Die schlanke Edelfrau warf einen schrägen Blick auf Latona, als diese sich eifrig mit dem Haar ihrer Gebieterin zu beschäftigen begann, während Sularias Miene an die einer Katze vor dem offenen Vogelkäfig erinnerte. Wenn man Untergebene zu sich beorderte, brauchte man Dienstboten nicht wegzuschicken. Während des langen Wartens war ein wenig von Lady Jelannas Hochmut vergangen, doch immerhin war noch genug geblieben, daß sie schließlich scharf fragte:
    »Weshalb habt Ihr mich gerufen, Sularia?« Sularia hob eine Braue, und so fügte Jelanna hinzu: »Lady Sularia.« Ihre Mundwinkel waren verzogen, als hätte sie einen schlechten Geschmack im Mund.
    »Ihr seid in diesem Palast aufgewachsen, nicht wahr?« fragte die Blonde mit freundlicher Stimme.
    »Ja«, antwortete Jelanna kurz.
    »Ihr habt Verstecken in den Korridoren gespielt, Fangen auf den Innenhöfen und habt in den Springbrunnen geplanscht. Jeder Wunsch wurde Euch erfüllt, kaum daß Ihr ihn geäußert hattet.«
    »Habt Ihr mich hierhergebeten, um Euch mit mir über meine Kindheit zu unterhalten?« fragte Jelanna.
    »Nicht gebeten, sondern rufen lassen«, berichtigte Sularia scharf. »Kennt Ihr

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