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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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dann eilte sie einen langen Tunnel entlang, und der Fackelschein spiegelte sich auf den feuchten Wänden.
    Selbst die Luft riecht modrig, dachte Conan, während er hinter ihr herstapfte.
    »Wie ich schon sagte«, fuhr Hordo fort und stiefelte neben Conan her, »trat sie in die Thestis, bereit, sofort das Kommando zu übernehmen. Sie wollte mir nicht sagen, wo sie gewesen war, noch woher sie wußte, wo ich war. Sie drohte mir mit einer Narbe auf meiner anderen Wange, wenn ich nicht aufhörte, ihr Fragen zu stellen.«
    Sein Auge wandte sich erwartungsvoll Conan zu, doch dessen Blick hing an Karela, und er fragte sich, was wohl in ihr vorging. Warum war sie gekommen, ihn zu retten? »Und?« fragte er abwesend, als ihm endlich auffiel, daß Hordo zu reden aufgehört hatte.
    Der Einäugige brummelte gekränkt. »Niemand sagt mir was. Sie hatte eine Frau bei sich. Erinnerst du dich an Lady Jelanna? Sie hatte schwarze Ringe um die Augen und Blutergüsse im Gesicht und an den Armen, und sie sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. ›Sie wird nicht aufhören‹, stöhnte sie immer wieder, ›bis ich gebrochen bin.‹ Und Karela versuchte, sie zu beruhigen, und schaute uns an, als hätten wir dieser Jelanna angetan, was immer irgend jemand ihr zugefügt hatte.«
    »Crom!« fluchte Conan. »Mußt du so weit ausholen? Was hat Jelanna überhaupt mit dem Ganzen zu tun?«
    »Es war sie, die Karela verriet, wie man diesen Geheimgang finden kann. Lady Jelanna wuchs im Palast auf und hat, wie alle Kinder es tun, Verstecken gespielt, manchmal auch im alten Teil des Palasts, und dabei hat sie drei oder vier Geheimgänge entdeckt. Durch einen ist sie selbst aus dem Palast gelangt. Sie war völlig verzweifelt und hatte nur den einen Wunsch, die Stadt zu verlassen. Also teilte ich zwei der Männer ein, sie zu ihrem Landsitz zu bringen. Das war doch das wenigste, was ich für sie tun konnte, nachdem sie uns gesagt hatte, wie wir zu dir gelangen konnten. Ich muß gestehen, ich war bereits sicher, daß unser nächstes Wiedersehen vor der Höllentür sein würde.«
    »Das beantwortet meine Frage immer noch nicht, wieso sie gekommen ist, um mich zu retten«, sagte Conan mit einem Kopfnicken auf Karela, um anzudeuten, wen er mit ›sie‹ meinte.
    Kaum waren seine Worte verklungen, da drehte die Rothaarige sich zu ihm um. »Die Wölfe waren zu gut für dich, du cimmerischer Tölpel. Wenn du schon zerrissen werden sollst, dann will ich es tun, mit meinen eigenen Händen. Ich will hören, wie du mich um Vergebung anflehst, du Hundesohn von einem Barbaren. Ich lasse mir doch nicht von diesem Narren Garian zuvorkommen!«
    Conan betrachtete sie ruhig mit leichtem Lächeln. »Hast du angehalten, weil du den Weg nicht mehr findest, Karela? Ich würde die Führung übernehmen, wenn du es möchtest.«
    Fauchend zog sie die Fackel zurück, als wollte sie ihn damit schlagen.
    »Dort ist sie!« schrie Hordo und deutete auf eine niedrige Treppe gerade noch im Lichtschein, die zur Decke hochführte und dort aufhörte. Erleichterung sprach aus jedem Wort. »Komm schnell, Cimmerier«, fuhr er fort und zog Conan an der wütenden Frau vorbei. »Wir hatten unsere liebe Not, ihn wieder an seinen Platz zu kriegen, falls jemand auf der anderen Seite nachsehen würde. Aber du und ich, wir müßten ihn leicht heben können.« Flüsternd fügte er hinzu: »Hüte deine Zunge, Mann. Sie ist so erbost, seit Machaon und die anderen Dummköpfe ihr sagten, daß sie noch nie etwas von einer Roten Falkin gehört hatten.«
    Conan sah das finstere Gesicht, mit dem Karela sie beobachtete, und es gelang ihm, sein Lachen als Husten zu tarnen. »Diese andere Seite«, sagte er. »Wo ist sie? Wenn jemand dort ist, werden sie gegen uns kämpfen?«
    »Bestimmt nicht«, antwortete Hordo lachend. »So, jetzt stemm die Schulter dagegen.«
    Die Treppe schien in einer großen Steinplatte zu enden. Dagegen sollte der Cimmerier die Schulter stemmen. Als er es tat, hob sie sich. Mit Hordos Hilfe schob er sie zur Seite, dann kletterte er vorsichtig hoch. Weihrauch hing dick in der Luft. Als die anderen mit Fackeln folgten, sah Conan, daß er sich in einem fensterlosen Raum befand, in dem Fässer und Kisten lagerten. Einige der Kisten waren offen und mit Räucherstäbchen gefüllt.
    »Ein Tempel?« fragte Conan ungläubig. »Der Geheimgang führt in den Keller eines Tempels?«
    Hordo lachte und nickte. Er bedeutete den anderen, sich still zu verhalten, und kletterte eine

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